Was passiert mit einem Menschen, wenn er aus Passagierflugzeughöhe vom Himmel fällt?
Angenommen ich springe bei, sagen wir mal ca. 12000 Meter Höhe aus einem Passagierflieger, ganz ohne Fallschirm und ungebremst..
Dass von mir bei dem Aufprall auf dem Boden nur noch Atome übrig sein würden, ist mir natürlich klar.
Aber ich frage mich, was mit mir in dem Zeitraum während des Falls passiert. Wie würde sich der Sauerstoff und Druckunterschied auf mich auswirken? Werde ich schon vom Wind auseinandergerissen bevor ich lande? Werde ich eingefroren, wenn ich durch Regenwolken falle? Von wie ca. hoch muss ich fallen, damit ich wie ein Asteroid anfange zu glühen? Und werden von mir wirklich nur noch Fitzel übrig bleiben, wenn ich mit der vollen Geschwindigkeit auf dem Boden knalle?
Die Fragen sind natürlich nur rein theoretisch. Ich habe absolut keine Lust, die Aktion selbst auszuprobieren.^^
8 Antworten
Bei dieser Flughöhe befindest Du Dich in der „Tödlichen Zone“. Die mittlere Lufttemperatur beträgt über den Polen –50 °C, über dem Äquator –80 °C. Das ist nicht gerade mollig warm.
Du erfrierst, gerade wenn Du in Sommerkleidung mit Badeschlappen und Shorts auf dem Weg nach unten bist.
Dazu kommen Sauerstoffmangel (der Teildruck ist entscheidend; die O2-Konzentration bleibt bis in ca. 80 km bei 21 %) und Druckausgleich als Grund für die Verminderung des Sauerstoffteildrucks in den Lungenalveolen bis in die Zellen. Die dadurch erschwerte Diffusion des Sauerstoffs in das Blut bedingt die unzureichende Sauerstoffsättigung des Hämoglobins.
Das heißt, dass die Luft aus dem Körper entweicht. Es kommt zu Lungenrissen, Blutungen der Augen und der Kapillaren in den Fingerspitzen und Zehen.
Im freien Fall schlägst Du mit ca. 200 km/h (+/-) auf dem Boden auf. Die auftretende Beschleunigung kannst Du Dir ja ausrechnen. Normalerweise bist Du spätestens dann tot.
Es gibt aber einen Fall, bei dem eine Flugbegleiterin der damaligen JAT (Jugoslovenski Aero Transport) im Jahr 1972 im Winter einen Sturz aus einer Reiseflughöhe von 10.000 m schwerverletzt überlebte. Nadelbäume und Schnee bremsten den Fall ab.
Es gibt aber widersprüchliche Aussagen und Untersuchungsberichte, da sowohl von einem Abschuss durch das tschechoslowakische Militär als auch von einer Bombe an Bord die Rede war.
Auf 12.000 Metern ist der Sauerstoffgehalt zu gering, um atmen zu können. Ab 8.000 Metern beginnt die "Todeszone" und nur einige Extremsportler (z.B. Reinhold Messner) können nach jahrelangem Training so weit oben noch ohne zusätzlichen Sauerstoff unterwegs sein. Aber ganz sicher kein Normalbürger.
Nach einem Physikrechner benötigst du für 4.000 Meter im freien Fall doch fast 30 Sekunden. Und danach gibt es immer noch nicht genug Luft. Du wirst das Bewusstsein verlieren, lange bevor du unten angekommen bist.
Abgesehen davon ist es auch noch sehr kalt.
Wahrscheinlich würde man schon durch den Druckverlust, wenn der schlagartig erfolgt, bewusstlos werden, und/oder Lungenriss, Trommelfellriss erleiden ..
Da man durch den Luftwiderstand gebremst wird, fällt man auch nicht schneller als ca. 250 km/h (inder grossen Höhe vielleicht etwas schneller) .. also Flugzeit auch einige paar Minuten. Das reicht um auch durch den Sauerstoffmangel bewusslos zu werden.
Die Kälte ist wahrscheinlich das geringste Problem, die braucht wohl länger als ein paar Minuten, um einen Körper einzufrieren, ich bin schon bei minus 20 grad nach der Sauna nakt rumgelaufen :-) .. da hat man eine gewisse Zeit ...
Du wirst höchstwahrscheinlich erfrieren, da in einer solchen Höhe Temperaturen von -60 bis -80 Grad herrschen.
Das verläuft anders. Beim Ausstieg bekommst du einen fürchterlichen Schlag ab, der die Knochen brechen lässt und dich bewusstlos macht.. Schließlich besitzt du die Reisegeschwindigkeit des Flugzeug mit ca. 250 m/s. Erfrieren oder Ersticken ist nicht, denn dazu ist die Zeit des freien Fall zu gering. In weniger als einer Minute bist aus der tödliche Zone durchgefallen. Dann beginnt die Luft dich abzubremsen und die Aufschlaggeschwindigkeit am Boden beträgt dann ca. 50 m/s. Wird jetzt diese Geschwindigkeit durch Bewuchs verträglich abgefedert, dann kann man das Überleben.
Ein Bekannter von mir musste im Tiefflug bei 500 km/h aus den Tornado springen. Das ging auch nicht ohne Knochenbrüche ab.