Was nun?

7 Antworten

Hi, das kommt an dem Alter oft vor. Ich bin 35 und in den letzten Jahren habe ich viel mit mir zu kämpfen, um mein Leben zu überdenken und mir neue Motivation und Ziele zu finden. Das wichtigste was ich dir weitergeben kann ist Geduld zu haben und weiterzumachen. Es geht alles vorbei, versuche einfach soweit es geht das Beste daraus zu machen.. dank solchen schwierigen Phasen wächst man. Jeder geht durch so etwas und das ist völlig normal, es ist kein "Fehler" in dir. Hier noch einige Empfehlungen:

  • Geh spazieren oder mache irgendeine Art von Sport - Egal ob es dir am Anfang Spaß macht oder nicht. Mache das möglichst jeden Tag, sei es auch für nur viertel Stunde. Ich mag online Kurse, es gibt alles Mögliche inkl. Tanzen. Melde dich aber irgendwo bei einem Kurs an, damit du mindestens einmal in der Woche dich zwingen sollst etwas zu tun
  • Mache jeden Tag etwas, was dir eine kleine Freude macht - Backe/koche dir etwas schönes, mach eine Badewanne, kaufe dir einen Blumenstrauß,...
  • Gehe Leute treffen, wenn du gerne mit Leuten bist - z. B. über Meetup, Facebook Gruppen für neue Leute in der (nächsten) Stadt oder sonst etwas. Wenn du deinen alten Freunden langweilig bist, sind sie nicht die richtigen Freunde für dich zum jetzigen Zeitpunkt. Suche dir andere Freunde/Bekannte. Aber wirklich nur wenn du willst, zwinge dich nicht dazu nur weil "alle anderen viele Freunde haben."
  • Mache etwas für jemanden anderen - Finde dir irgendein Ehrenamt oder hilft die Oma nebenan
  • Sei geduldig mit dir - Manchmal braucht man einfach eine Pause und Zeit, und hat keine Kraft/Lust für Hobbies/Freunde. Manchmal sind die Freunde zu sehr beschäftigt mich sich selbst. Manchmal ändert sich der Mensch und die alten Hobbies interessieren ihn nicht mehr. Das ist alles ok und keinen Grund sich schlecht zu fühlen
  • Suche das Richtige für dich zum jetzigen Zeitpunkt - Experimentiere mit neuen Hobbies, suche was du gerade eigentlich brauchst/willst... Es ist nicht immer das, was die anderen rundherum tun und wenn du dich dazu zwingst, weil "es so normal ist", dann führt es zu Leere und Erschöpfung. Ich bin z. B. gerne alleine (zu Hause) und jeder Versuch mich mit mehr als 2-3 Leuten zu treffen, macht mich völlig kaputt. Es hat aber lange gedauert bis ich das verstanden und akzeptiert habe
  • Suche dir ein Ziel/Traum und versuche jeden Tag etwas dafür zu tun - Egal ob Englischzertifikat/Sprachkenntnisse, gute Freundschaft, Urlaub in XY machen, eigene Wohnung kaufen oder Kinder haben, irgendetwas wünscht du dir sicherlich für die Zukunft

Abgesehen davon, ich habe neulich einen richtig guten Talk zum Thema Depressionsvorbeugung/lösung gehört (leider auf Englisch, deshalb verlinke ich den nicht). Vielleicht helfen dir die Ratschläge davon... mach jeden Tag:

  • 30 Minuten Sport
  • Baue, repariere oder putze etwas
  • Bete 30 Minuten (der Talk war von einem Priester)
  • Mache etwas für jemanden anderen

Viel Erfolg und viel Geduld. Und wenn du willst, kannst du dich jederzeit bei mir melden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich hatte auch mal so eine Phase, das war etwa zur Zeit meiner Ausbildung, ich hatte wenige Freunde und kam nach der Arbeit nach Hause und war allein. Ebenso war ich an den Wochenenden allein. Damals habe ich mich sehr einsam gefühlt.

Die Zeiten haben sich geändert, aber du wirst es nicht glauben: Heute wünsche ich mir diese Zeit zurück. Und zwar deshalb, weil ich inzwischen überhaupt keine Zeit mehr für mich habe, ich bin nur noch unterwegs, was für mich nur noch Stress ist. Wenn ich sage, dass ich mal Zeit für mich brauche, kommt null Verständnis, stattdessen nur Vorwürfe und Diskussion. Bei allem, was ich mache, muss ich mich nach anderen richten.

Das Problem damals war, dass ich nicht gemerkt habe, wie viele Möglichkeiten ich hatte, etwas aus meiner Zeit zu machen. Ich hätte verreisen können, ohne mich nach jemand richten zu müssen. Während der Reisen hätte ich mir die Zeit selbst gestalten können: Bleibe ich den Tag über einfach nur am Strand oder mache ich einen Ausflug. Und auch außerhalb Urlaubs hätte ich so viel machen können. Nur damals war ich der Meinung, dass man alleine nichts machen könne.

Du hast wahrscheinlich Depressionen. Zumindest klingt es sehr stark danach. Es gibt keinen Grund, um dich zu schämen!

Was ich dir raten würde, ist, dir einen Psychiater, einen Psychologen und eine private Vertrauensperson zu suchen, die dir helfen können, dich zu stabilisieren. Mir gehts leider schon ganz lange genauso. Kannst ja auch gerne mal einen seriösen Onlinetest machen, aber schäme dich nicht! Sei lieb zu dir, du brauchst dein Mitgefühl gerade am allermeisten. Ich drücke dich und du schaffst das!! Wir kommen da beide wieder raus

Da fällt mir der Film "Der Ja-sager" ein - unternehme einfach öfters was - bleib nicht daheim und suche dir mehr hobbys. Falls du den Film kennst dann weist du was ich meine. Geh auf partys z.b. Lerne eine Fremdsprache. Mach diese Blind-urlaubs-flüge wo du nie weist wo es hingeht. Geh spazieren, usw.. da gibt es viele Sachen die du machen kannst. Da braucht man nichtmal glück um neue Menschen kennenzulernen. Mir geht es manchmal so ähnlich wie dir, aber ich habe mich damit abgefunden. Ich zähle jeden Tag auf was ich so machen kann oder könnte.

Woher ich das weiß:Recherche

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Mut tut gut!