Was meint er damit (Profisportler)?

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Ein ehemaliger Profiboxer ist nach einem Jahr wieder ins Training gekommen und hat mir gesagt, dass sein Kopf nicht mehr wollte zum Training zurück zu kehren, aber sein Körper. Meint er damit, dass er die Nase voll vom Sport hatte nichtsdestotrotz aber durchgezogen hat?

Es wäre eher anders rum, der Körper kann nicht mehr aber im Kopf wollte er noch und hat seinen Körper gezwungen.
So richtig verstehe ich die Aussage auch nicht. Ich kann es mir nur so erklären, dass der Körper ja ewig in diesem Trainings- und Wettkampfrhythmus war und das bekommt man auch nicht so schnell wieder raus (gerade wenn man es seit der Kindheit macht). Keine Ahnung ob es Verletzungbedingt war, ob er eigentlich aufhören wollte oder sonst was. Macht aber eigentlich einen Unterschied. Wenn er aufhören wollte, dann war er ja vorher schon im Kopf bereit aufzuhören und dem Körper nicht mehr alles abzuverlangen. War es Verletzungbedingt, dann ist es vielleicht, das ihm die Verletzung mental sehr zugesetzt hat und seinen Willen, Kampfgeist und seinen Motivation beeinträchtigt hat. Der Körper hingegen hatte in beiden Fällen, das Verlangen weiter zu machen. Der Körper hat sich auf Training etc eingestellt und es war ein Rhythmus mit schlafen, essen training etc. Ich kann mir vorstellen, dass er den inneren drang verspürt hat den Rhythmus wieder einzuhalten Also das wäre dann, er wollte im Kopf nicht mehr, aber der Körper hatte es halt nich drinnen.
Was auch dafür spricht ist, das Sportler immer Abtrainieren um eben dieses Rhythmus raus zu bekommen und um nicht aufzugehen wie ein Kloß (also dick werden; kenne einige denen sowas doch passiert ist). Wenn er nicht abtrainiert hatte vor seinem Karriereende, bzw wenn es eine lange unfreiwillige Pause war, dann ist möglich, dass er im Kopf nicht mehr bereit war, aber der Körper schon.

Mein Trainer war auch Profi und hat mir gesagt „Ja, denkst du ernsthaft ich hatte Spaß am Training?“ „Ich war erst richtig glücklich als ich gewonnen habe, ich wollte immer der Beste sein“

Das ist was anderes und passt nicht dem oben zusammen. Aber Spaß am Training kann man trotzdem haben, auch wenn es hart ist. Ging mir genauso. Meine härtesten Spielen haben sich für mich zum Spielen am aller geilsten angefühlt und das vergisst man auch nicht. Beim Training war es oft genauso. Klar macht nicht alles Spaß und man muss sich auch mal zwingen, aber erst richtig glücklich sein, wenn man gewinnt kann ich nicht so ganz unterschreiben.
Obwohl das schon eine krasse aber auch erfolgsorientierte Einstellung im Sport ist. Die drängt dich nämlich dazu nie aufzuhören zu trainieren. Das hat aber für mich keinen Zusammenhang mit Spaß, man kann beides haben. Für mich galt eher, dass was mal einer meiner Trainer zu mir gesagt hat. Ein richtiger Sportler ist nie zufrieden mit seiner Leistung. Wenn er zu 100% zufrieden ist, dann hat er keinen Grund mehr sich zu verbessern und es würde bedeuten das er nicht falsch gemacht hat und sich nirgendwo mehr verbessern kann. Das kann eigentlich nicht sein. So wächst man nicht über sich hinaus und außerdem lernt ein Sportler sein leben lang nicht aus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sportschule und Leistungssport (Eishockey)