Was ist so schwer daran, mit dem Rauchen aufzuhören?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hier eine "etwas andere" Erklärung:

.

Wir Menschen haben in uns so etwas wie einen Autopiloten, man kann auch sagen "Gewohnheitsviech". Dieser Autopilot ist sehr wertvoll, denn ohne ihn müssten wir täglich alles neu lernen: essen, sitzen, laufen, Nase putzen - einfach alles. Sobald unser Unterbewusstsein eine erlernte Handlung für lebenserleichternd oder lebenserhaltend befunden hat, wird diese Handlung in den "Autopiloten" integriert.

.

Nikotin manipuliert etwa sieben Sekunden nach dem ersten Zug aus der Zigarette das Belohnungszentrum (Nucleus accumbens) im Gehirn, so dass Raucher schließlich sogar (unbewusst) fürchten, ohne Nikotin sterben zu müssen = Drogensucht. - Google hierzu mit

gehirn belohnungszentrum drogen nikotin

(die Reihenfolge der Wörter genau so)

Und wenn Du genaueres dazu wissen willst, google mit

nucleus accumbens bilder

.

Willst Du nun eine fest integrierte Handlung im Autopiloten ändern, und das Unterbewusstsein sieht keinen zwingenden Überlebensgrund dafür, wird es versuchen, Dich (= Wachbewusstsein) mit aller Kraft daran zu hindern. Denn das Unterbewusstsein ist sich sicher, dass Du MIT dieser Handlung überlebst (schließlich lebst Du ja), und es weiß nicht, ob Du auch ohne diese Handlung überlebst. (Es will also Dein Leben schützen und weiß nicht, dass es das Gegenteil tut.)

.

Das Unterbewusstsein hat den Verstand eines etwa vierjährigen Kindes. Du als erwachsene Person, die erkannt hat, dass Rauchen Dein Leben gefährdet und krank macht und überhaupt willst Du jetzt damit aufhören, musst jetzt die Führung übernehmen.

Dazu brauchst Du Geduld und Durchhaltevermögen. - Das Unterbewusstsein ist natürlich nicht faul und versucht mit aller Raffinesse, Dich von Deiner Verhaltensänderung abzubringen (schließlich weiß es ja nicht, ob Du ohne Rauchen überlebst). Sei wachsam! Es wird sich vermutlich allerlei Tricks einfallen lassen, um Dich wieder zur alten Gewohnheit zu locken.

Boss über Dein Leben bist aber Du, nicht Dein Autopilot! Der ist nämlich Dein Diener.

.

Franz Wilhelm Bauer war selbst schwer nikotindrogensüchtig und wunderte sich, wieso es so schwer war, mit der Qualmerei aufzuhören. Er fing an, seine Motivation zu erforschen und fand heraus, dass er seltsamerweise Angst hatte vor dem Leben ohne Zigarette. Seine Erfahrungen und wie er es doch geschafft hat, schildert er in Die Rauchgiftfalle - Die heimliche Angst der Raucher vor dem Nichtrauchen, ein sehr lesenswertes Buch mit Ernst und angenehmem Humor. - Er selbst ist schließlich an der (ehemaligen) Qualmerei verstorben. Und sein Wunsch war es, dass er dazu beiträgt, dass anderen sein Schicksal erspart bleibt.

Wenn Du vielleicht auf ZEN stehst, ist auch sehr schön zu lesen von Thorre Schlameus ZEN oder die Kunst, vom Rauchen zu lassen. Dieser Autor übt sich in asiatischer Kampfkunst und nahm eines Tages verblüfft wahr, dass er in der Nikotindrogensucht hing. Die Art, wie er sich da herausgelöst hat und andere motiviert, es ihm gleichzutun, finde ich auch sehr lesenswert.

.

Nikotin ist sooooo sehr giftig, dass der Körper es nach dem Rauchen blitzschnell abbaut. Es geht also weniger um den Nikotindrogenentzug, sondern hauptsächlich um die Änderung Deiner Gewohnheit (ist ja auch der Grund für Spielsucht, die haben ja auch keinen Suchtstoff intus).

.

Unser "Autopilot" reagiert wie ein großer Dampfer auf dem Meer: Will der Kapitän (also Du) den Kurs ändern, muss er (anders als beim Fahren eines Autos) lange das Steuer in die neue Richtung lenken. Hält er das Steuer nur kurze Zeit (wie bei einem Auto) in die neue Richtung, ändert sich sein Kurs nicht.

.

Viel Erfolg mit Eurem Projekt!

Caro00 
Fragesteller
 07.12.2010, 13:37

Wow, dankeschön (:

1
cyracus  07.12.2010, 14:25
@Caro00

... und Dir Dank für das Sternchen.

LG cyracus

:-)

0

wenn man zu viel raucht wird es zur gewohnheit und der körper braucht das. wenn man aufhört, bekommt man beschwerden..

Caro00 
Fragesteller
 05.12.2010, 18:29

Was für welche ?

0
VincentRulz  05.12.2010, 19:13
@Caro00

kopfschmerzen, schlechte laune, schlafstörung... sowas in der richtung

0

Es ist die Gewohnheit, man läuft zur Bahn wartet und raucht eine, man steigt aus läuft zu uni und raucht eine, man hat pause und raucht eine. Es sind immer die gleichen Situationen und die Gewohnheit finde ich !!!!

Rauchen aufhören fällt leicht, wenn man gleichzeitig mit dem Alkohol aufhört. Denn in den meisten Situationen kommt beides zusammen.

Weil in Zigaretten Nikotin enthalten ist, was süchtig macht. Man fühlt sich davon abhängig und wovon man abhängig ist, kann man nicht einfach hinter sich lassen. Du bist ja auch von deinen Eltern abhängig und wärst ohne sie aufgeschmissen.

Caro00 
Fragesteller
 05.12.2010, 18:29

Okay, dass mit dem Nikotin weiß ich ja. Aber was zwingt einen, wieder an einer Zigarette zu ziehen? Wie fühlt man sich beim Entzug

0
Ni1Co2Le  06.12.2010, 19:36
@Caro00

Man fühlt sich später durch den Zigarettenetzug gestresst, bekommt Kopfschmerzen, wenn es ganz krass wird, zittert man etc.

0