Was ist ein Lehenssystem?

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Im mittelalterlichen Lehnswesen (Feudalismus) verlieh ein Lehnsherr einem Lehnsmann auf Lebenszeit ein Lehen. Das war ein Stück Grundbesitz. Außerdem sorgte der Lehnsherr für den Schutz des Vasallen. Als Gegenleistung musste dieser dem Lehnsherrn Gefolgschaft (Heeresfolge) leisten.

Auch ein Vasall konnte Lehnsherr werden und einen Teil

seines Besitzes an Untervasallen weitergeben. So entstand eine Lehnspyramide mit dem König an der Spitze. Unterhalb des Königs
standen die geistlichen und die weltlichen Fürsten, die nächste Stufe
bildeten Grafen und Freiherren. Die letzte Stufe bildeten die, die aufgrund ihrer niedrigen Geburt zwar Lehen erhalten, aber nicht vergeben konnten.

Darunter standen die unfreien Bauern, denen gegen Natural-

und Arbeitsleistungen Land zur Verfügung gestellt wurde, allerdings

nicht in Form eines Lehens. Es bestand keine gegenseitige Treuepflicht und keine Heeresfolge, lediglich die einseitige Abhängigkeit des Unfreien.

Das Lehnswesen im Mittelalter



Die herrschenden Gesellschaftsschichten im Mittelalter sind in einem Abhängigkeitsverhältnis zum König zu sehen. Sie haben ihrerseits wiederum Gefolgsleute, die – insbesondere wenn sie Wehr- und Kriegsdienste leisten – mit Namen belegt werden wie vassus, der in der Merowingerzeit soviel wie Haussklave bedeutet. Aus der Bezeichnung vassus für einen Unfreien leitet sich das Wort Vasall ab. Vasall und Lehnsherr sind vertraglich gebundene Partner, die unterschiedliche Rechte und Pflichten haben.


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