Was ist die aus eurer Sicht beste Variante das Wort Bürger zu gendern?

30 Antworten

Das wäre "Bürgere".

Ich mache den Vorschlag, die Endungen der deutschen Sprache grundlegend zu verändern, um sie a) geschlechtsneutral und b) auch viel leichter aussprechbar zu machen, als das beim modernen "Gender-Deutsch" mit Sternchen und Unterstrichen möglich ist.

Nehmen wir also das Wort "Bürger".

Bürger geschlechtsneutral heißt künftig "Bürgere", hier gibt es die Endung -e

Eine Bürgerin heißt künftig "Bürgera"

Ein männlicher Bürger heißt künftig "Bürgero"

Die Mehrzahlbildung geschieht immer durch anhängen von -s.

"Bürgeres" wären als nach bisheriger Schreibweise "BürgerInnen"

>>> Der Vorteil ist, dass es wirklich absolut neutral ist, da auch die Endungen gleichlang sind und nicht männlich und weiblich verschiedene Längen haben.

verreisterNutzer  21.03.2020, 22:15

Das hört sich gut an. Da muss ich mich aber glaub ich erst etwas dran gewöhnen.

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Geschichte706  21.03.2020, 22:20

Das wird dann so etwas wie Esperanto?

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MarcusTangens  21.03.2020, 22:24
@Geschichte706

Esperanto ist aber nicht geschlechtsneutral. Da gibt es Formen, die sich für uns (weil das Wort dem Deutschen entstammt) komisch anhören: Onklo = Onkel und Onklino = Tante. Weil das eingeschobene "in" die weibliche Form ergibt, sind die männlichen und weiblichen Bezeichnungen nicht gleichlang, was aber unbedingt sein sollte für echte Neutralität.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 22:32
@MarcusTangens

„[…] was aber unbedingt sein sollte für echte Neutralität. […]“

Echte Neutralität gibt es nicht.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 22:21

Wie kann ein Wort geschlechtsneutral sein, das unterschiedliche Endungen für unterschiedliche Geschlechter aufweist?

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MarcusTangens  21.03.2020, 22:26
@MatthiasHerz

"neutral" soll nicht heißen, dass alles gleich, aber alles gleichwertig ist. Da von den Endungen auf e, a und o keines höherwertig ist, ist das gegeben. Das bisherige System ist deshalb nicht gleichwertig, weil die weibliche Form länger ist.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 22:31
@MarcusTangens

Das ist eine Frage der Sichtweise.

Es ließe sich argumentieren , dass ein a höherwertig ist als ein e und dieses wiederum als ein o, weil es jeweils im Alphabeth weiter vorne steht, oder auch umgekehrt, weil höherstellige Buchstaben einen höheren Wert haben könnten.

Wer lange genug sucht, wird immer ein Haar in der Suppe finden.

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MarcusTangens  21.03.2020, 22:33
@MatthiasHerz

Ich hab die Auswahl so getroffen, weil in den meisten europäischen Sprachen Namen die auf -a enden weiblich sind und die die auf -o enden männlich sind. Für die Neutralform nahm ich das e, da es in dieser Position leichter aussprechbar ist, als i oder u.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 22:47
@MarcusTangens

Namen sind heutzutage gerade in Europa nicht mehr sprachgebunden. Italienische und Slawische männliche Vornamen enden oft auf -a, bei nordischen ist ein -i am Ende durchaus üblich. Ob etwas leichter aussprechbar ist, hat mit den Sprechgewohnheiten zu tun und weniger mit der Schreibung.

Und gerade weil Du das -a als vermeintlich häufig weibliche Endung nutzen willst, kann es auch nicht neutral sein. Neutral wäre eine y oder ein Konsonant, irgendein Buchstabe, der bisher nicht „weiblich vorbelastet“ ist.

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MarcusTangens  21.03.2020, 22:52
@MatthiasHerz

Etwas absolut künstliches will ich eigentlich nicht. Es soll eine Verbesserung einer bisherigen Sprache sein.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 23:02
@MarcusTangens

Es ist keine Verbesserung, sondern nur eine Veränderung, und sie ist bereits künstlich.

Verbesserungen in der Sprache entstehen aus sich selbst heraus, wenn eine Mehrheit sie spricht und die Begleitliteratur dahingehend angepasst wird, nicht umgekehrt.

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GutWetter  21.03.2020, 22:22

Deina Deine Deino Antworta Antworte Antworto halte ich nicht für praktikabel.

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MarcusTangens  21.03.2020, 22:28
@GutWetter

Hier kannst Du immer "deine" nehmen, denn daran war noch nie das Geschlecht ablesbar. Und "Antwort" ist kein Begriff mit natürlichem Geschlecht. Es hat nur ein grammatisches Geschlecht (weiblich), dass es leider in Deutsch gibt.

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GutWetter  21.03.2020, 22:32
@MarcusTangens

Ich beherrsche unsere Sprache und kann die Artikel korrekt anwenden. Und so gibt es den Bürger bzw. die Bürger.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 22:49
@MarcusTangens

„[…] ein grammatisches Geschlecht (weiblich), dass es leider in Deutsch gibt.“

In welcher Sprache hat ein Substantiv denn kein grammatisches Geschlecht?

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MarcusTangens  21.03.2020, 22:55
@MatthiasHerz

In Türkisch gibt es keines. Und in vielen Sprachen, in denen es das gibt, ist es wenigstens logisch und basiert auf der Endung. In Deutsch ist es dagegen so kompliziert, dass es für Ausländer nur schwer erlernbar ist.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 23:10
@MarcusTangens

Im Normalfall hängt es von der Herkunft der Ausländer ab, ob sie Deutsch erlernen wollen oder nicht, denn am Können scheitert es selten.

Das liegt daran, dass die deutsche Sprache ein Sammelsurium von Herkünften in sich vereint, weil das Land bzw. die Region schon immer Zuwanderer anzog.

Wie in keiner anderen Sprache erlaubt das Deutsche dafür spontane Wortbildungen aus zusammengesetzten Substantiven oder aus Anglizismen, was die Sprache sehr flexibel macht.

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MatthiasHerz  21.03.2020, 23:17
@MarcusTangens

„In Türkisch gibt es keines […]“, weswegen bei personenbezogenen Substantiven auch nur aus dem Zusammenhang ersichtlich wird, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, z. B. bei Berufsbezeichnungen durch kadın oder erkek als „Vorwort“.

Ob das besser oder schlechter für den Einzelnen ist, ist eine Frage der Gewohnheit.

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GutWetter  22.03.2020, 06:51
@MarcusTangens

Ob und ggf. wie schnell unsere Sprache erlernt wird, ist sehr häufig von der Bereitschaft abhängig, das auch zu wollen.

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Wie die Kommentare des FS beweisen ... eine völlig sinnfreie Strohmannfrage, die seinerseits garkeinen Anspruch auf Antwort hat. Genderneutrale Begriffe durch Patizip zu schaffen wird dort angewendet, wo sie Sinn machen und nicht bei jedem ausgedachtem Unsinn, um irgendwie gegen die Sprachänderungen zu pöbeln.

Anders gesagt: Das Problem existiert außer im Wahn des FS nicht und wenn denn, wird es die allgemeine Sprachentwicklung zeigen. Aber sehen wir es positiv: scheinbar wird dieser unsinnige Widerstand gegen das Partizip langsam aufgegeben, War ja auch reich an völlig absurden wie auch falschen Behauptungen

Bürgende bürgen für etwas.....

Sie stehen also mit ihrem Hab und Gut und Ruf dafür ein das etwas funktioniert (vereinfacht gesagt).

Ich bürge dafür das mein noch nicht berufstätiges und noch nicht ganz volljähriges Kind die Miete seiner Wohnung tatsächlich bezahlen kann jeden Monat. Kommt dieser Minderjährige dieser Verantwortlichkeit nicht nach, muss ich dafür gradestehen, es fällt negativ auf mich zurück, ich bezahle dann diesen ausstehenden Betrag.

Im Deutschen kann man nunmal nicht jeden Begriff erweitern wie man lustig ist.... oft genug kratzt man dann an anderen Wortbedeutungen.

Übrigens, ein "Bürgerinnen - und Bürgersteig" gibts nicht. Der Bürgersteig ist und bleibt ein Bürgersteig. Ist man damit nicht zufrieden kann man auch "Gehweg" sagen. Oder man nutzt das französische "Trottoir".

Als, das Gendern von Bürger in Bürgende ist Grundfalsch. Denn Bürgende ist bereits eine existierende Bezeichnung für etwas, und zwar für etwas was mit einer geschlechtsneutralen Version des Bürgers nichts zu tun hat.

Ein Bürger ist ein Mitglied einer Staatsgemeinschaft. Das stammt aus dem Mittelalter, als ein Bürger ein Einwohner einer befestigten Stadt war (Bürger = in einer Burg wohnend) und dort spezielle Rechte hatte.

Ein Bürgender ist eine Person, die eine Bürgschaft für jemand übernommen hat.

Bürgende sind halt einfach was ganz anderes, das sind Menschen, die für irgendetwas bürgen. Ein Bürger ist aber nicht einfach jemand, der bürgt, auch wenn ein Mitarbeiter jemand ist, der mitarbeitet.

Eingebürgerte oder einfach nur Gebürgerte könnte funktionieren, gehört sich aber einfach nicht.