Was ist der Unterschied zwischen einer Apposition und Parenthese?
Ich habe mir bereits den Wikipedia-Eintrag diesbezüglich durchgelesen, verstehe aber gleichwohl immer noch nicht gänzlich den Unterschied. Danke für kompetente Antworten und noch einen geruhsamen Abend!
1 Antwort
Hilfreich wäre, wenn du präziser erläutern würdest, was genau du da nicht verstehst. So spart man sich unnütze Wiederholungen.
Appositionen stehen zumeist als verstümmelte Relativnebensätze direkt hinter einem Bezugswort und erläutern das als unvollständiger Satz.
Parenthesen stellen dagegen zumeist einen durch Bindestrichen abgetrennten eigenständigen Satz in einem anderen dar.
Das sind alles keine Appositionen und auch keine Parenthesen.
"Freunde" sind einfach eine Anrede. Die beiden anderen Beispiele schlicht Satzglieder (adverbiale Bestimmungen). Parenthesen sind die allenfalls als rhetorische Stilmittel.
Meine Deutschlehrerin meinte, "Freunde" sei eine Parenthese. Dann hat sie wohl unrecht.
Finde ich eher abwegig. Wenn, dann kann sie sich das allenfalls wegen des eingeschobenen Status so schönsaufen. :-)
Freunde ist als Stilmittel da eher eine Apostrophe.
Es gibt einen Apostroph (Auslassungszeichen für einen Buchstaben), aber keine Apostrophe.
In diesem Satz sind die Bindestriche völlig überflüssig.
Ich sage ja nicht, dass sie falsch sind, sondern nur, dass man sie in dem Satz nicht braucht.
Man schreibt doch auch nicht: Ich war - gestern - im Kino.
Es gibt einen Apostroph (Auslassungszeichen für einen Buchstaben), aber keine Apostrophe.
Nein, ich meine eine Apostrophe gibt es als Stilmittel https://de.wikipedia.org/wiki/Apostrophe . Ansonsten hast du recht, ja.
Man braucht das natürlich so nicht zu schreiben - möchte es aber vielleicht. Eben als Stilmittel. ;-)
Passt diskreditieren in dem Satz: Er diskreditiert die Konversationen diesbezüglich als Scheindiskussionen, da sie nicht zielführend seien.
Kann man nur aus dem Zusammenhang erschließen. Aber eher nicht. Diskreditieren bedeutet ja "etwas in Verruf bringen", also böswillig abwerten. "Kritisieren" oder "bezeichnen" würde vermutlich besser passen.
Ist das ein schlimmer Fehler, also wenn du Lehrer wärst und ich das schreiben würde, käme das komisch rüber oder noch einigermaßen verständlich? Ist halt peinlich, wenn man sich eloquent ausrücken möchte und dann falsche Wörter verwendet...
Hängt halt vom Zusammenhang ab. Ansonsten würde ich das halt als Ausdrucksfehler markieren, wenn eher "kritisieren" gemeint wäre.
Okay danke, ich denke sowas passiert einfach, irgendwo muss man mal anfangen und Fehler machen ...
Hier zum Kontext, musste den Text erst einmal finden: Dass ausgerechnet gerade jetzt auch von westlicher Seite der Ruf nach einer Reform des Gremiums wieder lauter wird, ist verständlich - aber auch ziemlich wohlfeil. Denn nicht nur Russland, auch die vier anderen ständigen Mitglieder werden einen Teufel tun und freiwillig Teile ihrer Macht abgeben und den Sicherheitsrat erweitern oder gar ihren Sitz aufgeben.
Es ist also zum großen Teil eine Scheindiskussion, die nun angesichts des Besuchs des russischen Außenministers Lawrow in New York geführt wird.
Quelle: https://www.tagesschau.de/kommentar/russland-un-sicherheitsrat-101.html
Im Zuge dessen würde mich mal deine Ansicht über den Mix von Umgangs- und Bildungssprache in Texten interessieren: "den Teufel tun" passt nicht so richtig, oder?
Die Stilebenen sind zu divergent m.E.. Falls das überhaupt ugs. ist.
"Ihr befindet euch in meinem Herzen, Freunde, ich wünsche mir..." Ist das "Freunde" also eine Parenthese?
Und hier: "Er bezeichnet sie - letztlich - als Antidemokraten." oder in dem Satz: "Er trank - trotz seiner Krankheit - Alkohol." Oder ist das lediglich ein Einschub?