Was ist Blasphemie gegen den heiligen Geist?

Hallo Lillyane3509,

mir gedenkt noch, wie wir in einer Glaubensgemeinschaft während einer Bibelstunde auf dem Thema herumgekaut hatten. Wir kamen letztlich zum Schluss, dass der Heilige Geist das höchste ist, was Gott einem gegen könnte. Wer dagegen lästert, würde sich von nichts höherem mehr anders überzeugen lassen.

So ganz unrecht hatten wir damals nicht, auch wenn die Betrachtung aus Glaubensinhalten heraus nur eine Näherung darstellt.

Aus einer heutigen Sicht und das auch glaubensunabhängig lässt sich Gott mit dem Ansatz der universalen Liebe noch weiter abstrahieren, als es vielleicht Jesus schon gesehen hatte.

Die universale Liebe folgt unter Betrachtung von Plausibilität aus Raumzeitlosigkeit und lässt sich als Aussagen auf ein raumzeitloses Sein abbilden (ohne hier der Kürze wegen auf die Herleitung einzugehen). Wenden wir das Sein auf Menschen an, so würden liebende Menschen Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum gleichermaßen für alle schaffen, erhalten oder zumindest achten.

Wir können aber auch Gott als ein solches raumzeitloses Sein postulieren: dann wäre Gott in sich aus Liebe, was einem Glaubensinhalt entspricht. Gott selbst lässt sich nicht aus dem Modell der Liebe ableiten.

Wir müssen aber diese Anwendung eines Seins auf Menschen näher betrachten, um hier Verbindungen herzustellen. So ergibt sich, dass über die Frage nach unserer Identität, die wir nicht mehr mit raumzeitlichen (natürlichen) Mitteln beantworten können, eine plausibler raumzeitloser Anteil in uns, der fest mit uns verbunden zu sein scheint. Dorthin bilden wir das raumzeitlose Sein ab und nennen es jetzt unsere Seele.

Es hängt mit einer Aussage über Zeitlosigkeit zusammen, dass unsere Seele nicht über uns bestimmen kann. Vielmehr können wir über sie bestimmen: sie in uns wirken zu lassen oder nicht. Das führt uns zu Lebensgrundeinstellungen: zur Liebe hin oder dem Gegenteil. Die Einstellung - Attitude - zur Liebe hin nenne ich in Anlehnung an das Postulat Göttlich.

Bleiben wir jetzt bei dem Postulat, so haben wir unser Sein - unsere Seele - sowie das Sein Gott - und in Liebe sind wir eins. Das folgt auch einem Glaubensinhalt, den Jesus einst wie überliefert für sich formuliert hatte.

Jetzt können wir den Heiligen Geist als ein Symbol für diese Einheit mit Gott - sie ist gegeben, sobald wir uns für die Liebe entscheiden haben, Göttlich sind, und es auch leben.

Schimpfen wir darauf oder lehnen es vehement und emotional ab, sind wir oder begegen wir uns außerhalb der Liebe - und haben somit eine Trennung von Gott. Nun, mehr als Einheit geht nicht. Wenn wir dies ablehnen oder auch mit Füßen treten würden, wäre es das gewesen.

Wir könnten es uns wieder anders überlegen - und doch wieder zur Liebe zurückkehren wollen. Das mag eine uns gegenüber ehrliche Entscheidung sein und uns wieder in die Göttlichkeit führen. Lehnen wir aber Göttlichkeit kategorisch und permanent ab, so führt so schnell auch kein Weg dorthin. Sind wir mal Göttlich mal nicht-Göttlich, steht die Frage im Raum, welche Attitude wir wirklich hätten.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Wenn man ganz sicher weiß, es ist das Wirken Gottes (z.B. Wunder/Gebeterhöhrung), dann aber behauptet es war das Wirken des Teufels.

LG-B.

Zu sagen er existiere nicht beispielsweise