Was ist an „Requiem for a Dream“ so besonders?

5 Antworten

Was mich an dem Film bis heute begeistert ist der Schnitt/die Montage in diesem Film. Die oft kopierten aber selten erreichten Montagen in denen die Protagonisten Drogen zubereiten, konsumieren etc. durchlaufen den Film wie ein roter Faden und geben ihm einen besonderen Rhytmus bzw. ein sehr schnelles Pacing.

Die Geschichte ist tatsächlich nicht so herausstechend. Filme über Drogensüchtige gab es oft z.B. Trainspotting, was den Film aber abhebt von anderen Filmen dieser Art ist vielleicht der letzte Akt in dem die Charaktere alle ihren Absturz erleben, der so explizit in wenigen Filmen gezeigt wird. Ansonsten ist die Story des Filmes tatsächlich nicht so besonders. Der Film zeigt aber nicht nur, dass Drogen schlecht sind, sondern zeigt auch den Eskapismus, den man mit Drogen erleben kann, indem er (der Titel lässt es ja schon vermuten) die Träume der Figuren zeigt und dem Zuschauer damit auch versucht ein psychedelisches Erlebnis zu geben, was auch durch Montage und Farbgebung etc. verstärkt wird. Diese Träume stellen natürlich einen starken Kontrast zur Realität der Charaktere dar.

Ich finde den Film persönlich auch nicht atemberaubend oder so, aber ich halte ihn für den mit Abstand besten von Darren Aronofsky und schätze wie gesagt vor allem den Schnitt des Filmes und die Darstellung der Drogen sehr.

Der Film war der erste seiner Art mit "superschnell" Stellen. Damit meine ich dass in kurzer Zeit sehr viele Dinge verschnellt dargestellt werden, dies hat ab dieser Zeit sehr viele weiter Filme inspiriert.

Der Film ist außerdem schon sehr alt, zu dieser Zeit war es ein richtig guter Thriller.

Kann es sein, dass du den Film von Anfang an objektiv gesehen hast um Ihn beurteilen zu können?

Vielleicht hast du dich nicht genug reingesteigert.

Meistens sind gerade die Filme die besten, die man im Gedächtnis behält und die irgendwelche Szenen haben, die man so vorher noch nie gesehn hat oder eine Stimmung vermitteln, die einzigartig ist und von anderen Filmen so noch nicht vermittelt wurde.

Ich sag mal so, die 100ste Transformers Verfilmung hat man schnell vergessen, aber zum Beispiel ein "Requiem for a dream", "Under the skin" oder "Melancholia" bleibt ewig in Erinnerung.

Ich würde ihn nicht als besten Film bezeichnen, aber als sehr gut. Ich find die Charaktere einfach meisterhaft dargestellt. Die Anfangszene mit dem Fernseher und der Musik dazu, da krieg ich jedesmal Gänsehaut. Ich find er ist sehr gut zusammengeschnitten worden. Die Story an sich ist keine besondere, aber wie sie rübergebracht, einem vermittelt wird, schon.

Der Film -zurecht- so sehr gelobt worden, weil mit erschreckender Präzison dargestellt wird, dass der Friedhof der gescheiterten Träume und Hoffnungen vielfach größer ist, als der, der geglückten und erfolgreichen.

Ahmed110 
Fragesteller
 10.09.2018, 23:19

Viele Zuschauer schrieben das der Film einen umhaut und sie ihn nicht noch einmal sehen möchten. Für mich war er jedoch ein üblicher Film wie jeder andere.
Mag sein das dies ein aufregendes Thema ist. Aber so extrem?

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Zenosyne  10.09.2018, 23:20
@Ahmed110

Wenn du von den Bewertungen der richtigen Filmktiriker ausgehst, dann ist damit nicht nur die Handlung an sich gemeint, sondern auch wie die gesamte Handlung in Szene gesetzt wurde, mit welchen Mitteln man sich dem Zuschauer zugänglich gemacht hat.

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