Was ist an RB Leipzig so schlimm?

7 Antworten

Mal völlig unabhängig von der eigentlichen Fragestellung: Werder und auch Schalke passen nicht in diese Liste. RB, Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim gehören jeweils zu min. 95% einem Unternehmen/einer Person. 

Bei Werder und Schalke gibt es etwas Vergleichbares nicht.

Diese "Clubs" haben keine Tradition. Sie sind sehr jung und sind eigentlich aus finanziellen Interessen gegründet.

RB Leipzig ist ein Paradebeispiel: Gegründet 2009 und hat direkt das Startrecht der 5.Liga von SSV Markranstädt gekauft. Und durch den Einstieg und finanzielle Unterstützung eines Brauseherstellers stand der Verein finanziell immer an oberster Stelle und hat immer das Ligageschehen dominiert.

Das gleiche gilt für 1899Hoffenheim: Dietmar Hopp (Gründer SAP) hat seinen ehemaligen Jugendverein finanziell unterstützt, bis sie irgendwann in der Bundesliga standen. Seitdem steht der Verein halbwegs auf eigenen Beinen.

So ähnlich lief es auch bei anderen Vereinen: Wolfsburg/Ingolstadt Unterstützung VW/Audi, Leverkusen Unterstützung Bayer-Werke. Bis 1995 gab es noch eine zweite Mannschaft die von den Bayer AG unterstützt würde: Bayer Uerdingen 05 die dann nach der Trennung zu KFC Uerdingen 05 wurden, stürzten dann ohne die finanzielle Unterstützung in die 4.Liga ab.

Die anderen Vereine "auch Traditionsvereine" sind aus Liebe zum Sport groß geworden, auch wenn das liebe Geld dort auch eine Rolle spielt. Viele Traditionsvereine spielen seit Jahren niederklassig da die finanzielle Übermacht die unterdrückt. Beispiele hierfür: 1.FC Saarbrücken, Preußen Münster, Karlsruher SC, 1.FC Kaiserslautern, 1860 München, etc)

DerWolf1945  14.04.2017, 14:31

Allerdings wurde Wolfsburg nicht aus Werbezwecken gegründet. Erst als der Verein groß wurde, hat VW diesen aufgekauft.

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Gar nichts. Ein ganz normaler Verein mit Großsponsor. Nur mit dem Unterschied, dass er von RB gegründet wurde wie kein anderer Verein. Aber er bekennt sich zum RB im Namen (RB Leipzig), anders als die T$G 1899 Hoppenheim - also solange es eine kleine Gegenleistung vom Club gibt, gar kein Problem!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Professioneller Fußball ist ein Geschäft, nichts anderes. Das betrifft alle Vereine, auch die sogenannten Traditionsvereine. Bei Leverkusen spielt niemand aus dem Betrieb, bei Wolfsburg keiner, der sonst bei VW am Fließband steht. Hoppelheim ist ebenfalls ein Retortenverein wie Leipzig. Was den RB Leipzig ansonsten betrifft: es hat seinen Grund, das dort auch Familien ins Stadion gehen können, was in anderen Stadien schon lange nicht mehr möglich ist. Ganz speziell in Ostdeutschland. Da hat RB Leipzig einen Riesenvorteil: keine Ultras, die stimmberechtigte Mitglieder sind und mitmischen können. Das ist ein Segen für den Fußball. Mit Füßen treten nur die Ultras den Fußball - ständig und immer wieder - leider nicht sportlich.

Dieser "Verein" ist kein wirklicher Verein.

Er hat, wenn ich recht informiert bin, ganze 17 Mitglieder: alle sind Angestellte des Unternehmens RB. M. a. W.: Nicht einmal die bei RB Fußball spielenden Jugendlichen sind stimmberechtigte Mitglieder.

Insgesamt ist RB ein Unternehmen, das zu Werbezwecken Sportaktivitäten betreiben lässt und auch Sport"vereine" hält, während z. B.  Werder ein Verein ist, der aus Gründen der Konkurrenzfähigheit (und, um den Verein im Fall der Insolvenz zu verschonen) eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat.

Bei Hoffenheim liegt der Fall so, dass ein ehemaliger Spieler und nostalgischer Fan der TSG es zum Milliardär gebracht hat und sich und der Region einen Traum erfüllt.

Bayer Leverkusen ist seit 1904 eine Betriebssportgemeinschaft (Werkself).

Beim VfL Wolfsburg verhält es sich ähnlich. VW ist seit 1952 Hauptsponsor
und war zu Oberligazeiten Hauptarbeitgeber der Spieler, als deren Profi-Status noch verschleiert werden musste.

Schalke hat bis heute das wesentliche Geschäft nicht in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert.

Also:

Auch bei den anderen ist einem Traditions-Fan wie mir vieles unsympathisch. RB hat in der Perversion des Fußballvereinssports aber ein Alleinstellungsmerkmal. Man hätte dieses Unternehmen m. E. gar nicht in den DFB aufnehmen dürfen.