Was heißt eigentlich CD Überbrennen?

3 Antworten

CDs sind nach dem CD-Standard eingeteilt in Spuren und Sektoren. Nach innen wird die Fläche eines Sektors immer kleiner obwohl gleich viel Bytes in einen Sektor geschrieben werden müssen. Deswegen ist nicht die ganze Fläche einer CD nutzbar, wenn man nach dem Standard geht. Die meisten Brenner und viele Lesegeräte können aber auch noch weiter innen liegende Sektoren lesen. Wenn man diese nutzen will, nennt man das Überbrennen.

EnergyOnFire 
Fragesteller
 12.06.2015, 22:05

Achso geil danke ist es möglich das mein 30 Jahre alter CD Player von pioneer mit original Anlage diese Sektoren lesen kann der ist sehr hochwertig ich meine in meinem Fall gibt es ja nur drei Sekunden überbrennung wie weit sollte man maximal ünerbrennen min Laufwerk im Rechner ist sehr neu halbes Jahr wenn überhaupt

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Shiftclick  12.06.2015, 23:14
@EnergyOnFire

Das kann ich dir nicht genau sagen. Die ersten Brenner für PCs sind ja vermutlich erst in den 90er-Jahren populär geworden, so dass man vorher nicht 'überbrannt' hat und ein reines Abspielgerät (also ein CD-Player) konnte sowas möglicherweise nicht, selbst wenn es ein gutes Gerät war. Ich erinnere mich, dass Player auch immer viel schwächere Laser hatten als Brenner/CD-ROM-Laufwerke. Probiers aus!

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Commodore64  13.06.2015, 17:57

Umgekehrt, CD ist im Gegensatz zur Schallplatte von innen nach Außen gelesen. Und es gibt keine Spuren und Sektoren, es handelt sich um eine durchgehende Spirale wie bei einer Schallplatte. Unterteilt sich die Daten in Sekunden per Timecode. Die ersten CD-ROM Laufwerke waren nicht in der Lage eine Sekunde auf ein mal zu lesen, daher entstand beim digitalen Musik auslesen ein "jitter" und deswegen waren die Laufwerke zuerst analog an die Soundkarte angeschlossen. Erst später wurden PC und CD-ROM leistungsfähig genug perfekte 1:1 Kopien einer Musik CD zu machen und heutzutage wird digital abgespielt, das analoge Kabel zwischen Laufwerk und Soundkarte wird nicht mehr gebraucht.

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Bei einer CD sind die Daten spiralförmig aufgebracht. Eigentlich wie bei einer Schallplatte. Der Unterschied ist hier nur, dass die CD von innen nach Außen liest, also genau anders herum wie eine Schallplatte.

Rohlinge mit dem "Minus" im Namen, also "CD-R" oder "DVD-R" haben die Spirale schon ab Werk drin. Die Daten werden dann auf diese Spirale eingelasert.

Die Ur-CD sollte eigentlich wie eine Langspielplatte 60 Minuten lang laufen. Vor der Markteinführung sollten dann bestimmte Musikalben für CD aufgenommen werden. Der Sony Chef hat dafür auch ein Hypermodernes Aufnahmestudio auf dem Anwesen von Herbert Karajan eingerichtet. Da sollten dann CD Alben für die Markteinführung aufgenommen werden. Nur hat sich der Karajan dann geweigert seine Alben zu kürzen. Also mussten die Techniker dann noch kurz vor Markteinführung die Spirale auf der CD enger machen was technisch sehr kritisch war. Die ABweichungen die der CD Spieler haben durfte waren viel geringer, der technische Aufwand stieg. Auch die Gefahr des typischen "springens" stieg, das ist dann wenn der Payer etwa eine halbe Sekunde überspringt oder wiederholt wenn er von der Spur abweicht und in der Nachbarspur weiter liest. Dafür hatte die "ur-CD" dann aber 74 Minuten Kapazität.

Seit etwa 15 Jahren gibt es auch Rohlinge mit 80 Minuten Kapazität, da ist die Spur noch enger aufgebracht, so eng, dass der Player die Spuren noch so gerade ohne Springen abspielen kann. In der Praxis gelingt das natürlich nicht immer, aber moderne Player haben einen Puffer, lesen viel schneller als die abspielen. Springt das Laufwerk, werden doppelte Teile der Musik verworfen oder die übersprungenen Teile rechtzeitig noch mal erneut gelesen. Bei den Discmans nannte man das oft "Antishock". Nur so kann man die 80 Minuten Rohlinge immer fehlerfrei abspielen. Auf einfachen bzw. sehr alten CD-Playern geht das also nicht! Deswegen also immer "normale" 74 Minuten Rohlinge für ältere CD Player verwenden.

Das Überbrennen ist wieder was anderes. Die Spirale reicht bis zur Kante der Scheibe. Der Rand ist aber durch das Pressen meistens unbrauchbar da verzogen oder die Beschichtung für die Daten ist nicht mehr vollständig aufgetragen. Deswegen haben die CDs eine Sicherheitszohne von ein paar Millimetern, die Scheibe ist also größer als der definierte Datenbereich. Da die Spirale auf den Rohlingen aber weiter geht, kann man dem Brenner auch sagen, dass er sich nicht um die Sicherheitszohne kümmern soll und einfach weiter da rein schreiben soll. Damit kann man bis zu 3 Minuten (bei 74 min Rohling) mehr drauf kriegen und bei modernen Rohlingen ist das auch kein Problem.

Aber ein alter Player ist nicht dafür gedacht so weit zu lesen. Der mechanische Anschlag könnte im Weg sein. Einige Player der ersten Generationen können so Schaden nehmen bzw. sich die Mechanik am Ende verklemmen. Moderne CD/DVD Laufwerke haben das Problem nicht und die meisten CD Player basieren auf Computer CD-ROM Laufwerken. Nicht aber die alten, klassischen Player!

Für Deinen alten Pioneer solltest Du dann nicht überbrennen, außer es geht hier wirklich nur um ein paar Sekunden. AUch solltest Du keine 80 Minuten Rohlinge verwenden (die heute eher Standard in Discountern sind), da die Gefahr des springens sehr hoch ist. Das verursacht aber keinen Schaden.

Commodore64  13.06.2015, 17:59

P.S.:

Bei "Slimline" laufwerken (Laptops) wird die Lade durch den Laserschlitten entriegelt. Dazu fährt der komplett nach außen und betätigt so die Entriegelung. Überrennt man zu weit, kann es passieren, dass die Lade eines Slim-line Laufwerks aufspringt wenn der versucht die letzten Daten zu lesen.

Aber das ist da eh schon der BEreich wo man nicht mehr sicher sein kann ob die Daten überhaupt noch brauchbar auf die Scheibe gebrannt werden.

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EnergyOnFire 
Fragesteller
 13.06.2015, 18:06

Vielen Dank an Sohn jetzt weiß ich mehr als genauestens Bescheid danke :)

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Die normale Speicherkapazität der Disk überschreiben.