Was haltet ihr vom "Canyon Torque AL 5.0"?

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Das passende Fahrrad ist eine sehr persönliche Sache. Also, wenn man es als Sportgerät sieht und sich damit mehr beschäftigt. Nicht für die Leute, die sagen "Hauptsache, ich kann die 2km zur Schule fahren und es bricht nicht auseinander".

Was das passende Bike ist, fängt erstmal mit der Definition eines Einsatzbereiches an, geht über die persönliche Bedürfnisse/Vorlieben bei der Sitzposition und hören dann bei Detailfragen auf, ob man bei den Bremen nen harten oder nen weichen Druckpunkt bevorzugt, ob man Moosgummi-Griffe mag und ob man Klicker oder Plattformpedale fährt.

Die Qualität gibt sich bei den unterschiedlichen Herstellern nicht viel... nicht vergessen, vom Hersteller kommt eigentlich nur der Rahmen und die Wahl der Teile. Die einzelnen Komponenten des Fahrrades werden dann nur noch zugekauft, und ne Bremse von Hersteller X ist am Bike von Firma Y genauso gut wie am Bike von Firma Z. Man merkt eben, dass sich die Hersteller unterschiedliche Gedanken bei der Zusammenstellung der Komponenten machen. Und dann gibts eben beim Rahmen die Rahmengeometrie: Sitzt man eher kompakt, eher gestreckt... ist der Lenkwinkel eher steiler oder flacher, die Kettenstreben eher länger oder kürzer... Da gibts kein "Richtig" und "Falsch", sondern nur "gefällt diesem Fahrer" oder "gefällt anderen Fahrern". Dann kann man noch in Sachen Verarbeitung und Detailliebe gucken.

Dir muss klar sein, dass das Torque ein Freerider ist. Sprich: Notfalls kann man damit ein paar Kilometer fahren, sogar sich nen Buckel hochochsen, aber eigentlich ists für die Abfahrt gebaut. Und dafür, bei dieser Abfahrt viel Airtime zu sammeln, also lange und hoch zu springen. Dafür brauchts in Deutschland eigentlich zwangsweise angelegte Strecken (Bikeparks), wir haben hier keine Steinwüsten wie z.B. Moab.

Ob es für dich passt? Das weiß ich doch nicht. Ich habe Ahnung, ob das der richtige Einsatzbereich ist. Ich habe keine Ahnung, wie deine Körperproportionen so sind (langer Oberkörper oder lange Beine? Lange oder kurze Arme?). Ich habe keine Ahnung, welche Präferenzen du bei der Sitzposition hast. Ich weiß nicht, ob dir die Federcharakteristik gefällt, ob dir die Bandbreite der Schaltung reicht, ob dir die Bremsen gefallen...

Da hilft nur eine Probefahrt. Mindestens 10min Kreise auf dem Parkplatz drehen, besser wäre, es 2h über die Lieblingswege prügeln (wird mit nem Händlerbike nicht gehen). Und das im Vergleich zu anderen Bikes, die in der engeren Auswahl stehen. Davon, dass du im Fahrradladen mal kurz aufsitzst, bekommst du keinen brauchbaren Eindruck, wie sich ein Bike fährt und obs dir passt. Du kannst natürlich auch einfach ein Bike ohne Probefahrt im Internet bestellen... aber dann musst du ggf. damit leben, dass du 2200€ für etwas ausgegeben hast, das zwar toll aussieht, dir aber beim Fahren keinen Spaß macht.

Zu deinen konkreten Fragen:

  • Bikes mit vergleichbarem Einsatzspektrum findest du bei fast allen großen Herstellern. Wie gesagt: Diese Bikes können etwas anders aussehen und deinen Geschmack mehr treffen, oder weniger.
  • Ob das zu teuer ist, musst du selbst wissen. Nur du weißt, ob du dir das leisten kannst. Ich sags mal so: Es ist schon viel Geld... für jemanden der Geld verdient. Mit 13 wirst du kein Einkommen haben, da wird das noch deutlich schwerer wiegen. Zumindest ist absolut vorprogrammiert, dass viele Leute neidisch sind, wenn du mit so einem Bike aufkreuzt.
  • Bei den Komponenten gibts keinen großen Schnitzer, das ist alles sinnvoll und funktionell, eben keine Oberklasse.

Qualitativ machst du mit dem Torque wenig falsch. Rock Shox Yari (180 mm Federweg) und Super Deluxe R, eher günstige Sram NX Schaltung, Kettenführung, Sram Guide RE Bremsen (Code Bremssattel mit Guide Hebeln), absenkbare KindShock Sattelstütze, gut 15 kg

Mit dem Federweg fällt das Bike in die Kategorie Freeride, soll aber laut Tests auch einigermaßen gut bergauf klettern. Ausführliche Tests gibt es wohl noch nicht (angeblich in der Freeride ab 8. März zu lesen), aber natürlich macht ein Enduro auf Touren und bergauf eine bessere Performance. Wenn dein Schwerpunkt aber im Biepark liegt, sollte das so passen.

Wegen des Preises musst du selbst wissen und entscheiden. Es ist sicher viel Geld und du befindest dich im Wachstum. Dazu kommt ein starker Wertverlust und die hohe Wahrscheinlichkeit von Stürzen im Bikepark (Schutzausrüstung hast du?). Allgemein würde ich da wirklich eher zu einem gebrauchten MTB raten, aber da will ich dir nicht reinreden.

Der Markt an Freeridern mit 180 mm Federweg ist relativ klein, weil Enduros mit 170 mm Federweg immer besser auf Geländeabfahrten werden und ein wenig konkurrieren. Dann kommen ja schon Downhill Bikes, sodass die Freerider ein wenig verdrängt werden. Ich kenne jetzt spontan das Propain Spindrift (ab 2400€), Cube Hanzz, Scott Voltage FR 720 und das Alutech Sennes FR. Das YT Capra 27 CF Pro hat auh 180 mm (im Gegensatz zu den restlichen Capra Modellen), kostet aber auch 5200€. Das Torque ist da wirklich eines der besten, wenn es 180 mm Federweg sein sollen.

Ich bin auch m/13, habe die fast gleiche Frage... Ich weiß nicht ob ich mir das YT Capra Base oder das genannte Caynon kaufen soll.

Jetzt zu deiner Frage: 1. Wenn du ausgewachsen bist lohnt es sich das Fahrrad zu kaufen, da es eine gute Qualität hat. 2. Es ist deine große Leidenschaft, der musst du nachgehen. 3. Die verbauten Teile sind auf für den Preis gut. Ich würde das MTB trotzdem Probefahren und mit anderen Fahrrädern vergleichen, da 2299€ viel Geld ist.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen!

LG Henri

Woher ich das weiß:Hobby