Was hältst du von Abtreibung?
Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen
11 Antworten
Ich muss sagen die Frage überfordert mich etwas.
Abtreibung ist für die betroffenen Frauen nicht wie eine Meinung die ich vielleicht mal der aktuellen Tagespresse entnehme. Ich kann etwas von der Flücktingspolitik halten, oder der Klimawende, oder dem Ukraninekrieg, aber Abtreibung geht für die betroffenen Frauen in ihrer Bedeutung weit über das Wesen einer Meinung hinaus!
Weder für die die es machen und den Rest ihres Lebens unter Schuldgefühlen leiden, noch für die die es nicht machen und ebenfalls vom Leben vor Aufgaben gestellt werden die sie nicht leisten können.
Wer Sex ungeschützt hat und nicht verhütet, muss sich im Klaren sein, dass er dann auch die Konsequenzen tragen sollte.
Ich bin ein Mann, deshalb kann ich natürlich nicht für Frauen sprechen.
Ich will Abtreibung nicht komplett verteufeln, es mag extreme Situationen geben, wo es das kleinere Übel ist. Aber es ist ein Übel. Die weitverbreitete Aussage "Ist doch mein Körper" stimmt nicht. Es sind zwei Körper, wenn eine Frau schwanger ist.
Ein komplettes Verbot der Abtreibungen führt allerdings leider zu illegalen Abtreibungen, die von Pfuschern gemacht werden, mit den entsprechenden schlimmen Folgen für die Frauen. Deshalb würde ich mich nicht für ein Verbot aussprechen. Ich empfinde die Beratungslösung, wie sie derzeit gehandhabt wird, als einen brauchbaren Kompromiss. Die betroffenen Frauen sollten dabei vor allem über mögliche Hilfen unterrichtet werden, wenn sie das Kind doch austragen.
Das ist ein Problem, aber andererseits ist ein Kind im 4. Monat eben auch schon recht weit entwickelt. Das führt letztlich zu der Frage, ab wann man den Fötus als einen Menschen ansieht.
"Wäre Sexualität nicht immer noch stark tabuisiert, wäre vieles einfacher." - Ich habe im Gegenteil das Gefühl, dass Sexualität heute zu wenig tabuisiert ist. Oder besser gesagt, dass sie überpräsent ist.
Wäre Sexualität nicht so stark tabuisiert, hätten Kinder und Jugendliche weniger Probleme, mit ihren Eltern und anderen Kontaktpersonen darüber zu reden. Verhütung wäre allen offen zugänglich, ohne finanzielle bzw. medizinische Hindernisse. Es gäbe keine "Geheimnisse", es wird ja hier in den Fragen bei gf überdeutlich, wieviele Jugendliche überhaupt keine Ahnung davon haben, wie ihr Körper funktioniert, was normal ist, etc.
Alleine schon, dass offensichtlich - nach den Fragen hier zu urteilen - ein nicht unerheblicher Teil der jungen Menschen in Unterwäsche duscht, weil sie Probleme damit haben, sich vor Jugendlichen (gleichen Geschlechts!) nackt zu zeigen, zeigt doch, wie verklemmt die Jugend ist.
Du hast einerseits Recht. Andererseits führt die Allgegenwart sexueller Themen auch zu solchen Fragen: "Soll ich beim dritten Date mit ihm ins Bett oder ist das zu früh?" oder dergleichen. Verhütung ist ja richtig und wichtig, die etwas überlegtere Auswahl des Sexualpartners aber vielleicht noch wichtiger.
Verhütung ist ja richtig und wichtig, die etwas überlegtere Auswahl des Sexualpartners aber vielleicht noch wichtiger.
Hmmmmm - nein. Denn auch mit dem richtigen Sexualpartner entsteht ohne Verhütung ungewollt neues Leben. Und auch wenn man sich ganz dolle lieb hat, ist es doch ein bisschen früh, mit 16 oder 17 schon eine Familie zu gründen.
Und darauf zu hoffen, dass sich der junge Mensch in sexueller Abstinenz übt, ist einfach nur Wunschdenken. Da toben die Hormone, das hat die Natur nun mal so eingerichtet, dagegen anzupredigen ist fruchtlos.
Da jede Frau ihren eigenen Körper hat, kann sie auch selbst entscheiden, was sie damit macht. Da kann es anderen egal sein, was sie darüber denkt
Auf jedenfall, es sollte aber zu 99% Entscheidung der Frau sein.
Ein Verbot gegen Abtreibung wäre ein Schritt zurück in die Steinzeit, und absolut Menschen feindlich
Problematisch ist bei der heutigen Lösung das doch sehr enge Zeitfenster. Den meisten Frauen - und vor allem unerfahrenen Mädchen - wird erst im zweiten Monat überhaupt klar, dass sie schwanger sein könnten. Oft findet dann erstmal ein Verdrängen statt, Ängste hindern sie daran, sich jemandem anzuvertrauen. Wer einen souveränen Umgang mit Sexualität hat, hat dieses Problem natürlich nicht, ist allerdings auch in der Lage, korrekt zu verhüten. Wäre Sexualität nicht immer noch stark tabuisiert, wäre vieles einfacher.