Was haltet ihr von einem hybriden Rentensystem?

6 Antworten

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Salue

Ein solches Hybridsystem kennt die Schweiz.

Säule 1): AHV (Alters- und Hinterbliebenen Versicherung). Vom Lohn wird ein Teil abgezogen der in die staatliche Kasse fliesst und dort dazu dient, die Pensionären eine AHV-Rente auszuzahlen (Umlagerungsprizip wie in Deutschland).

Säule 2): Der Arbeitgeber zieht etwas vom Lohn ab, legt aber den gleichen Betrag (bei mir sogar den Doppelten) dazu. Dieses Geld wird bei einer unabhängigen Pensionskasse gut angelegt und erwirtschaftet Einnahmen die grösser sind als die Inflation. Im Alter kannst Du davon eine Rente beziehen und es sogar auszahlen lassen

Säule 3A): Du kannst jedes Jahr privat bis zu ca. 7000 Franken/Euro auf eine spezielles Konto einzahlen. Dieser Betrag wird Dir bei der Einkommenssteuer abgezogen und Du bezahlst weniger jährliche Steuern. Beziehen kannst Du das Geld erst im Alter, bezahlt dafür aber nur einen reduzierten Steuersatz.

Wenn Du die Säule 3A voll ausnützt, hast Du im Alter den vollen Lohn weiterhin. Ohne 3. Säule dürftest Du ungefähr 60% Deines vorherigen Lohnes haben. Damit lässt sich leben.

Tellensohn

Hasan441 
Fragesteller
 17.04.2024, 22:21

das ist ein echt gutes durchdachtes system. die schweiz lebt wirklich in der zukunft

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Tellensohn  18.04.2024, 11:34
@Hasan441

Leider hat die Sache einen Haken. Die AHV, also die 1. Säule, leidet unter dem gleichen Problem wie die Rentensysteme der anderen Länder. Auch in der Schweiz müssen immer weniger Leute für immer mehr Rentner arbeiten. In einigen Jahren habt auch die Schweiz ein Problem damit. Aber dank der anderen Säulen ist es nicht ganz so gross.

Tellensohn

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Das steht ja heute bereits jeden frei. Jeder kann und sollte neben der gesetzlichen Rentenversicherung privat vorsorgen.

Ich denke, das Problem bei deinem Vorschlag ist, dass die Belastung zu hoch ist. Sehr Viele Arbeitnehmer könnten sich keine 20% - 30% Rücklage leisten. Zudem gibt es ja Menschen, die Arbeitseinkommen haben, wie zum Beispiel Eltern, die ihre Kinder betreuen. Kinder brauchen wir, um das System zu stabilisieren. Ausgerechnet die zu bestrafen, die für Kinder sorgen, halte ich für fragwürdig.

Hasan441 
Fragesteller
 17.04.2024, 07:47

naja das mit den Prozenten war eh noch nicht klar und ich dachte mir auch dass es zu hoch ist. das es jedem frei steht ist mir ja klar aber ich meine die Rente die man für die heutigen Rentnern zahl sollte mit der zeit weniger werden damit man mehr in die eigene Rente einzahlen kann. aber wie Spelman schon sagte ist die Inflation zu berücksichtigen, das ist ja das große Problem.

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archibaldesel  17.04.2024, 07:50
@Hasan441

Der Inflation ist auch die gesetzliche Rentenversicherung ausgesetzt. Das ist eigentlich kein Problem. Die schlägt man mit dem Aktienmarkt. Da gibt es intelligente Systeme, die das Investment beispielsweise 10 Jahre vor geplantem Renteneintritt sukzessive in risikofreie Assets umwandeln.

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Mein Vorschlag ist, dass Arbeitnehmer 10-20% ihres Gehalts in ein persönliches Rentenkonto einzahlen,

Dies kannst du doch heute auch schon tun.

Dafür gibt es private Rentenversicherungen oder eine betriebliche Altersversorgung, oder Investmentfonds. usw.

Oder du kaufst dir Immobilien und vermietest diese.

Hasan441 
Fragesteller
 17.04.2024, 10:36

Ja, das kann man auch machen aber der Punkt ist doch dass man irgendwann zu 100% seine eigene Renten bezahlen kann und nicht nebenbei für die Rentner zahlen muss, aber wie ein Nutzer schon schrieb, Inflation ist das große Problem

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Pensioner61  17.04.2024, 13:17
@Hasan441

Jedes System unterliegt der Inflation.

Auch die derzeitige gesetzliche Rente, also ist diese Aussage Unsinn.

Man muss aber wissen, wie man seine Altersrücklagen sinnvoller anlegt und dabei auch beachten, dass sich der Staat durch Zuschüsse und Ermäßigungen beteiligt.

Z.B. bei einer betrieblichen Altersversorgung oder einer Rürup-Rente.

Die meisten Menschen machen den Fehler, dies selbst zu versuchen, weil sie der Meinung sind, dass sie ausgebildete Experten bezahlen müssen, was aber nicht richtig ist. Der Finanzanlagen-Experte oder Versicherungs-Experte bekommt eine Provision von dem Finanzinstitut, bzw. von der Versicherung, schmälert aber nicht die Rücklage des Kunden.

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Das eine Problem ist die Inflation. Wenn Du das Geld einfach ansparst, wird es weniger. Du musst es also investieren. Was aber, wenn der Fond oder die Anlage, die Du gewählt hast, Verluste gemacht hat? Dann hast Du keine Rente.

Ohne Investition hast Du ein zweites Problem: immer mehr Geld wird dem Geldkreislauf entzogen und liegt einfach nur rum. Das führt zu ökonomischen Problemen.

Letztendlich wird ja seit Jahren empfohlen, privat vorzusorgen. Im Grunde wird dabei das Risiko der ökonomischen Entwicklung auf den einzelnen Menschen verlagert.

Hasan441 
Fragesteller
 17.04.2024, 07:32

oh verstehe, ich habe so gar nicht über das Thema nachgedacht und komplett die Inflation vergessen.. Dankeschön für die Antwort :)

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Was ich davon halte? Abstand.

Genau wie von der aktuellen Rente. Ich zahle da keinen Cent ein. Die Rendite ist einfach viel zu schlecht.