7 Antworten

Ich hatte eine nette Freundin, deren Hintergrund ich zwar erst später kennenlernte, aber ihr bis heute nicht vorwerfe.

Coole Musik, eine noch relativ heile Familiengemeinschaft und schöne Gruppenurlaube unter befreundeten Familien.

Schöne Kinderfreizeiten ganz individuell oder in den Ferien von Stadt und Kirche (evgl) nach Hausaufgaben und Schule, bzw. in Ferien in unserer Siedlung.

Viele noch nennenswerte Winter, wo ALLE aus unserer Family und deren Generationen noch da waren.

Mit Beginn der 80er war ich quasi jugendlich und am Ende sollte ich als Erwachsen gelten. Irgendwie komme ich mir heute noch nicht erwachsen vor 😀.

Die 80er werden, so wie zB in diesem Video, wahrscheinlich als viel cooler dargestellt, als sie tatsächlich waren. Einiges war damals sicher schwieriger als heute, also ohne Internet. Kommunikationsmittel war frast einzig und allein das Festnetztelefon und Briefe konnte man schreiben. Vielleicht machte aber auch gerade das die Zeit damals einfacher. So große Erwartungen hatte man vielleicht gar nicht, weil man nicht so viel wußte und einem auch nicht durch so Medien wie das Internet ein Einblick in die Welt gegeben wurde, der wahrscheinlich nicht stimmt.

Man war also in den 80ern punkto Information hauptsächlich auf den Fernseher, Zeitschriften und vielleicht echte Treffen mit Menschen oder Veranstaltungen angewiesen. Wie auch heute noch, nur damals gab es keinerlei Online-Surfen. Die Lebensweisheiten waren auch eher anders. Die Älteren waren bei uns oft noch die Nachkriegsgeneration und das was wir schon hatten als Kinder, auch wenn es heute als einfach gilt, war schon toll. Ich zB hatte bis 18 ein Zimmer mit meinem jüngeren Bruder gemeinsam. Also seit es ihn gab. Das war nicht immer einfach, allerdings auch machmal lustig. Aber ganz früher hatten die Kinder ja noch gar kein eigenes Zimmer.

Ich hatte als Kind den alten Plattenspieler meiner Eltern bekommen, den ich samt den Platten langsam ruinierte, weil ich ihn schon mit 4 bekommen hatte. Aber schon viele Lieder kannte. Darauf folgte ein Kassettenrekorder, noch ohne Radio, und später einer mit Radio, mit dem man über den Raum aufnehmen konnte oder vom Radio. Später bekam ich aus Zufall noch einen. Damit war ich quasi so etwas wie ein Jugendlicher , der sich als kleiner DJ machte, denn man konnte die mit einem Kabel zusammenschließen und unter eher schwierigen Umständen, aber doch, Remixes aus vom Radio aufgenommenen Songs machen. oder ganze Kassetten erstellen mit eigenen Liedern. Oder die Stimmen der Familie zusammen mixen und die Leute damit ärgern. Und dies untermalt von den ganzen Hits, die heute so als Kult gelten, zB Michael Jackson, Queen, Duran Duran und so. Damals galten diese Lieder in der Ansicht unserer Eltern als "modernes Zeugs" und "das kann man sich ja oft nicht anhören, was heutzutage läuft ! 😀"

HIghlights ware auch oft Samstag Abend die Fernsehshows wie zB "Am laufenden Band" mit Rudi Carell, oder auch "Dalli, Dalli", was ich damals aber schon eher als dumm befunden hatte. "Nonstop Nonsens" mit Didi Hallervorden, das war die Lachnummer schlechthin. Und die ganze Famile sah es sich an. Man konnte nicht zurückspielen, denn Videorekorder hatten manche gar nicht. Wenn man aufs Klo musste, war die Szene quasi weg ! Und es gab so eine neue Show, von der ich mir dachte: "Na, was soll denn das nun wieder groß werden. Nach 5 Sendungen ist wahrscheinlich Schluss !" Sie heiß: "Wetten, dass..." 🤔😆

Ein weiteres Highlight war das Videospiel G7000 von Philips. Man konnte das an den Fernseher anschließen, und man musste große Kassetten einschieben (die für ein Spiel viel Geld kosteten), die jeweils ein Spiel beinhalteten. Man musste die extra in einem Elektrogeschäft kaufen. Diese hatten große Pixel und waren ganz simple Tennis- Fussball - Autorennen-oder Abschieß- Spiele, mit simplen Tönen, die duteten oder nur wenige verschiedene Signations hatten. Und das Autorenn-Spiel nervte total mit seinen aufdringlichen , lauten, schlecht gemachten Motirgeräuschen. Aber es war für uns toll. Später gab es den Commodore 64, mit dem man Basic prgrammieren konnte und das lernte ich tatsächlich. Wendete es auch tatsächlich für länger geschriebene Programme an. Mit einem konnte man sich ausrechnen, wie viele Tage man alt ist (das hatte einige komplizierte Seiten an Programmierzeilen). Was man heute einfach wo eingibt, war damals ein komplizierter Rechenvorgang mit vielen Fehlerquellen. Man freute sich über Spiele, wo jemand ein Wort eingibt und das wurde dann verdreht und die Gruppe musste dann herausfinden, wie das Wort heißt. Aber es gab auch Spiele zum Laden, diese auf Diskette. Die hatten schon bessere Grafik und man konnte sie mit einigen Levels schon stundenlang spielen. zB Space-Taxi spielte ich gerne, oder mit anderen Summer bzw Winter Games. Es spielte mit einfachen Computer-Tönen die Hymnen der Länder und mit dem Joystick ließ man Schispringer springen oder Langläufer laufen , und auch ein simples Fußballspiel mit einer kleinen Mannschaft konnte man zB spielen.

Aber auch Brettspiele für die agnze Familie wie "Mensch, ärgere dich nicht" oder Halma oder "Fuchs und Henne" wurden oft mit der ganzen Famile oder mit Freunden gespielt. Oder Mikado. Oder DKT (Das kaufmännische Talent) . Das ist aber in Deutschland als Monopoly bekannt und hat in Östereich eine eigene Ausführung gehabt. Weiters hatten wir das Tisch-Fußballspiel SUBBUTEO, wo man mit Männchen auf einem aufgebreiteten Filz einen Plastikball schießen konnte. So etwas lief oft stundenlang.

Mit den 80ern verbinde ich viele Urlaube mit Eltern und Freunden von denen , die auch Kinder in unserem Alter hatten. Oft fuhren wir schon ganz zeitig in der Früh mit dem Auto weg, da es da nicht heiß war und es keinen Stau gab. In ca 6 Stunden nach italien. Oder wir flogen nach Griechenland. Oder wir machten Urlaub in Österreich. Weitere Reisen gab es noch sehr schwer . Mir genügte das , was wir machten.

In der Schule war auch alles analog. Sprich, es wurden zwischen Schülern oft Zettel hin und hergeschickt. Das Pendant zu heute mit sozialen Netzwerken lief nur über Telefon und auf Papier geschrieben Worten oder echten Treffen, die oft schwierig auszumachen waren, aber man traf sich trotzdem irgendwie. Es gab in den 80ern wenig Vorsichtsmaßnahmen. Man fuhr ohne Helm Fahrrad und hier auch echt riskante Dinge und wir kletterten auf so hohe Bäume, wie ich es mir heute nie mehr zutrauen würde. Wir waren als Kinder oft stundenlang irgendwo unterwegs. Und kamen auch wieder nach Hause. Wir konnten auf keinem Handy angerufen, aber auch eben nicht kontrolliert werden.

Als es dann Richtung späterer Jugend ging, waren es Gruppen, mit denen man fort ging. Lokale wurden besucht, Discos. In Wien, wo ich aufgewachsen bin, gab es aber nur in der Innenstadt ein paar Lokale, nicht so wie heute, sehr viele, auch in den ganzen Innenbezirken. Es war neu, dass es sogar Nachtautobusse gab. Man war jugendlich und es war alles ein Stück komplizierter als es heute in tollen Filmen über die 80er dargestelt wird. Aber im Nachhinein auch schön. Ich gin oft mit ein paar Bier intus (oder ich lief sogar) 4km durch die Stadt nach Hause, zu später Stunde. Es war fast kein Mensch auf der Straße. Und auch weinger gefährliche Gruppen und Gangs wie heute. Aber klarerweise, vor so etwas war man nie gefeit.

Die Älteren meinten, dass die 50er und 60er besser gewesen wären. Auch gab es damals einige junge Leute, die lieber in der früheren Zeit leben wollten. Die Mode und Tänze der 50er und 60er war für manche Kult. So ähnlich , wie heute die 80er als Kult empfunden werden. Ich selbst wollte eigentlich in keiner anderen Zeit leben. Erwartete mir nie etwas Besonderes. Es gab Auf- und Abrüstung zwischen USA und Russland. Und Angst vor Atomkraftwerken und auch Atombomben. Also in dieser Hinsicht eigentlich nicht so viel anders als heute wieder.

Da ich mir viel aus den 80ern gemerkt habe, also eher Kleinigkeiten und hauptsächlich wie die Leute damals geredet haben und welche Einstellung so da war, und auch über die Musik, gibt es heute von mir viel über die 80er zu berichten. Das tue ich stets gerne und es wird dann oft sehr lange. Ich selbst finde, dass es gar nichts Besonderes ist. Aber ich freue mich, wenn es gelesen wird. 😀

Woher ich das weiß:Hobby – Höre gerne Musik u spiele auch selbst Tasteninstrumente
TropicalNights 
Fragesteller
 16.03.2024, 08:25

War sehr interessant zu lesen! Ein schöner Einblick zurück in die 80er Jahre in Österreich. Vielen Dank! Ich war noch ein Kind in den 80ern aber erinnere mich noch an manches. Chernobyl, die Wiedervereinigung, die Frisuren der Frauen, Schulterpolster, das Spielzeug aus der Zeit, die Farben, die in Möbeln und Häusern verwendet wurden. Wie die Autos früher gerochen haben. Eine so tolle Zeit.

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PatrickOm  16.03.2024, 10:13
@TropicalNights

Ah ja, dann bist du also ein paar Jahre jünger als ich. Und hast auch einiges davon erlebt. Ja, so etwas gefällt mir auch immer, wenn man sich an solche Kleinigkeiten gern erinnert.

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Das tollste überhaupt war die Nacht, die wir an der DDR-Grenze im Harz verbracht haben, nachdem im TV die Meldung über die Grenzöffnung kam. Die Ströme an Menschen, die aus der DDR kamen und die Ströme von Menschen die vollbepackt zurück in die "noch" DDR gingen, kilometerlang. Unvergessen!

Mein erstes Handy, den Knochen.

Die Neue Deutsche Welle.

  • Es gab plötzlich " Privatfernsehen ", also Sender zusätzlich zu den ö-r.
  • Videorekorder wurden preislich für jeden erschwinglich und man konnte Filme ausleihen.
  • Man durfte sich ein anderes Telefon kaufen, als das was man von der Post bekommen hatte.
  • CD´s und die entsprechenden Geräte kamen auf den Markt...: plötzlich Musik aus der Konserve in unerhörter Qualität, ohne knistern wie bei der Platte.
  • Die ersten Leute liefen mit Funktelefonen rum...: kiloschwere Koffer oder Teile wie Briketts.
  • PC´s fingen an sich zu verbreiten und wurden bezahlbar ( aber Internet gabs noch nicht wirklich ).