Was geschieht nach Beschuldigtenvernehmung?
Was passiert, wenn man bei einer Beschuldigtenvernehmung der Polizei war(hatte meine Therapeutin mit und die hat für mich gesprochen, weil ich als Autistin das nicht kann?
Wie lange dauert es dann, bis man Post von der Staatsanwaltschaft bekommt?
Und muss man dann vor Gericht zu einer Verhandlung, oder kriegt man gleich einen Brief, in dem steht, was für eine Strafe man bekommt?
2 Antworten
Koennte etwas, Wochen bis Monate dauern.
Ein Anwalt haette Dir allerdings geraten, dort gar nicht erst hinzugehen.
Es ist damit zu rechnen, dass die Polizei es immer versucht so aufzuschreiben, um Dich groesstmoeglich zu belasten, auch wenn Deine Therapeutin gesprochen hat, was sicher ungewoehnlich ist...
Es kann in der Tat sein, dass Du in Schreiben mit Strafe kriegst, das ist ein Strafbefehl und nichts anderes als eine Verurteilung ohne Verhandlung.
Du solltest einen Anwalt nehmen und Einspruch einlegen....
Du kannst trotzdem einen Anwalt beauftragen, der Koennte sich als Pflichtverteidiger bestellen lassen, dann wird er vom Staat bezahlt.
Hast du unterschrieben, was sie geschrieben haben?
Es Koennte sein, dass das Verfahren wegen Schuldunfaehigkeit eingestellt wird.
Das birgt auch Probleme Ist fuer Dich aber egal.....
Du kannst Dich gegebenenfalls an einen Sozialanwalt wenden. Alles Gute Dir!
Was für Probleme birgt das denn `? Der Polizist sagte, da kommt wahrscheinlich keine Strafe.
Das waere ja schoen.
Eine Einstellung wegen Schuldunfaehigkeit birgt das Problem, dass es im Fuehrungszeugnis eingetragen wird. Das wird von Staatsanwaltschaft en benutzt, um Leute wegen Bagatelltaten trotzdem erheblich zu schädigen....
Bei dir ist es egal, da du dieses Zeugnis nicht brauchst..
Bin eh Frührentnerin, werd das auch nie mehr brauchen.
Nee, musste gar nichts unterschreiben. Meine Therapeutin musste eine Schweigepflichtsentbindung unterschreiben, damit die bei ihr Auskunft über meine Therapie holen können.
Es ist damit zu rechnen, dass die Polizei es immer versucht so aufzuschreiben, um Dich groesstmoeglich zu belasten
Das ist Unsinn. Die Polizei führt ein Protokoll. Sie schreiben also nach Möglichkeit alles so auf, wie es auch gesagt wurde. Zudem unterschreiben die Beschuldigten das Protokoll im Nachhinein - wenn sie es denn wollen. Zuvor haben sie Gelegenheit es sich vollständig durchzulesen und evtl. Unrichtigkeiten korrigieren zu lassen.
Du kannst trotzdem einen Anwalt beauftragen, der Koennte sich als Pflichtverteidiger bestellen lassen, dann wird er vom Staat bezahlt.
Die Voraussetzungen für einen Pflichtverteidiger sind rechtliche und keine wirtschaftlichen. Wenn diese Voraussetzungen nicht vorliegen ist es auch egal, wenn man wenig verdient. Niemand bekommt einen Pflichtverteidiger, nur weil er kein Geld hat. Das Prinzip der PKH/VKH gibt es im Strafrecht nicht.
Wow. Du kannst über die Leitungen des Internets und eine selbst formulierte Frage beurteilen, ob die Voraussetzungen der §§ 140, 142 StPO vorliegen. Nicht schlecht. Ich bin begeistert.
Wie gut, dass du dabei die Möglichkeit der Nichtbestellung nach § 141 Abs. 2 Satz 3 StPO ebenfalls berücksichtigt hast. Besonders, weil der/die Fragesteller/in bereits angekündigt hat, dass (auch) nach Einschätzung der Polizei das Verfahren eingestellt wird.
Ich wäre hier keinesfalls sicher, dass (a) die Beeinträchtigung des/der Fragestellers/-in für eine Pflichtverteidigung ausreicht und (b) das Verfahren überhaupt in nennenswerter Weise weitergeführt wird. Einen Rechtsanwalt zu beauftragen ist zwar grundsätzlich nicht falsch. Wenn man diesen aber nicht bezahlen kann, sollte man es sich angesichts der Vorzeichen aber nochmals überlegen. Zumal die Einlassung bei der Polizei nun ohnehin bereits abgegeben wurde. Jetzt kann man auch abwarten was noch so passiert...
Die Polizisten schreiben oft bereits waehrend sie fragen stelle.
Worauf beziehen sich deine Wahrnehmungen? Hast du so ein Protokoll denn auch schonmal gelesen? Da sind nämlich auch die Fragen notiert.
Wenn jemand Fragen und Antworten notiert wundert es dich dann tatsächlich, dass auch während der Fragestellung getippt wird?!
Wenn man sich weigert u unterschreiben, geben sie das trotzdem zu den Akten, ohne Korrektur.
Das stimmt. Aber hier unterstellst du der Polizei hellseherischen Fähigkeiten. Woher soll denn der Polizist wissen, dass der Beschuldigte später die Unterschrift verweigern wird, um dann bereits während der Vernehmung Blödsinn zu protokollieren?! Oder glaubst du die Polizei ändert anschließend - nachträglich - das Protokoll zu Lasten des Beschuldigten ab? Klar, die haben ja auch sonst nix zu tun und drehen auf der Wache regelmäßig Däumchen.
Ich halte deine Unterstellung ggü der Polizei für Blödsinn.
Ah, okay. Ich wusste nicht, dass wir in einer Post-Muktitasking-Ära leben.
Aber wenn schon die grundsätzlichen Fakten auseinandergehen, dann brauchen wir über die darauf aufbauenden Meinungen nicht weiter zu diskutieren. Ich lebe weiter in meiner Welt, du in deiner 👍🏼
oder kriegt man gleich einen Brief, in dem steht, was für eine Strafe man bekommt?
Kann passieren. Nennt sich dann Strafbefehl. Bezahlst du, ist die Sache durch. Bezahlst du nicht, gibt es eine Verhandlung.
Ohne Strafbefehl gibt es eine Gerichtsverhandlung. Und selbstverständlich musst du dort erscheinen als Beschuldigter. Und dort musst du selbst aussagen.
Wie lange dauert es dann, bis man Post von der Staatsanwaltschaft bekommt?
Das kann ein paar Wochen dauern. Die Staatsanwaltschaft arbeitet ja nicht nur an deinem Vergehen.
Bezahlst du nicht, gibt es eine Verhandlung.
Nee, nicht ganz. Denn wenn der SB rechtskräftig ist, ersetzt er das Urteil. Zahlt man dann eine Geldstrafe nicht, lässt sich die Staatsanwaltschaft andere Wege einfallen die Strafe zu vollstrecken, bis hin zur Ersatzfreiheitsstrafe.
Eine Verhandlung nach einem Strafbefehl gibt es nur, wenn Rechtsmittel dagegen eingelegt wird.
Kann man sowas denn in Raten zahlen`, wenn man nicht viel Geld hat ? Ich hab keinerlei Ersparnisse und sehr wenig Geld zum Leben.
Ratenzahlung kann man bei Geldstrafen und Strafbefehlen beantragen. Ein Recht darauf hast du nicht.
Ja, du kannst nachfragen. In aller Regel spricht nichts gegen eine Ratenzahlung. Allerdings muss auch die Rate so gewählt werden, dass der Sanktionscharakter der Geldstrafe nicht verloren geht. Wer also eine Geldstrafe von 1.000 Euro in Monatsraten zu je 2 Euro zahlen will, dürfte auf taube Ohren oder mächtiges Lachen stoßen. Wenn sich die Ableistung der Strafe auf über 40 Jahre zieht, dürfte von der eigentlich beabsichtigten "Bestrafung" nicht mehr viel übrig bleiben...
Aber 1.000 Euro dürften sich ziemlich problemlos in Raten von 100 Euro oder so zahlen lassen.
100 Euro könnte ich zahlen, mehr aber nicht, 100 Euro wären machbar, alles was drübergeht, wäre nicht mehr machbar bei so wenig Geld wie ich hab.
Ob es 100 Euro werden, hängt ja auch von der Höhe der Geldstrafe ab. Mal abwarten, ob es überhaupt dazu kommt...
Und selbst wenn, können die Raten bei einer geringeren Geldstrafe auch geringer ausfallen. Die 100 Euro waren ein Beispiel 😉
Die Polizei kann aber nichts falsch aufschreiben, denn ich hab doch die Therapeutin als Zeugin, und die hat doch gesprochen. Für Anwalt habe ich kein Geld, krieg Rente und Grundsicherung. Die Tat geschah aus Angst heraus, hat mit meiner Behinderung zu tun, die Therapeutin hat der Polizei die Zusammenhänge erklärt und auch deutlich gemacht dass es nie wieder vorkommen wird und in der Therapie daran gearbeitet wird.