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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Für mich klingt das sogar sehr realistisch.

Schauspieler sind keine Kaufleute oder Rentenplaner. Sie leben vom Erfolg, der kommt und geht und nicht steuerbar ist. Viele Künster leben mal in "Saus und Braus" und kurz darauf müssen sie wieder stempeln gehen, je nachdem wie gefragt sie gerade sind. Da wird dann der eine oder andere Euro ausgegeben, statt ihn für schlechte Zeiten anzulegen.

Ein Vermögen muss mal da gewesen sein. Das scheint eine luxuriöse Seniorenresidenz verzehrt zu haben. Für die Ehefrau hat er gerne die Fassade gewahrt und mit ihr gemeinsam die Jahre dort verbracht. Jetzt, hochbetagt und als Witwer ist ihm das nicht mehr so wichtig. Der Umzug scheint ihm im hohen Alter eher lästig als schlimm. Rückblickend ärgert er sich und hält die verlassene Residenz für überbezahlt. In seinem Alter weiß er, dass man sich arrangieren muss mit den Dingen, die man nicht ändern kann. Seine Generation weiß noch, wie man auch bescheiden leben kann. Ums Geld tut es ihm trotzdem leid und vermutlich auch um die Menschen und Gewohnheiten (oder Luxus?), die er zurücklassen muss.

Der Arzt kann ihm durchaus freundschaftlich verbunden sein. In der Vergangenheit hat er bestimmt daran verdient, dass er einen berühmten Patienten hatte. Er wird es sich leisten können in zu betreuen. So sonnt man sich noch ein wenig mit im Glanz. In dem Alter hat man eine andere Sicht aufs Leben und nennt die Dinge bei ihrem Namen. Der Mann ist 99 Jahre alt. Da wird die Zeit, in der sein Freund generös sein muss überschaubar sein.

Realisti  18.12.2023, 11:24

Danke für den *

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Er war über Jahrzehnte hinweg ein toller Schauspieler und sehr erfolgreich - und bis 2009 etwa im Geschäft. Da wird schon was da sein - aber 6000 Euro im Monat für eine Seniorenresidenz sind kein Pappenstiel und wenn man das jahrelang macht, ist das Geld eines Tages aufgebraucht.

Die meisten Künstler sind in der Künstlersozialkasse, der VG Wort, der VG Bild-Kunst, der GEMA und anderen Verwertungsgesellschaften registriert - die kriegen zwar in dem Sinne keine Rente wie ein Arbeiter oder Beamter, aber es fließen bei einem Star, der erfolgreich war, immer Tantiemen und andere Gebühren - der Rest geht über Ersparnisse und ggf. Verträge, die man privat abgeschlossen hat. Rolf Schimpf (hier in "Der Alte" von 1997 mit Michael Ande) galt als sehr sparsam.

https://www.youtube.com/watch?v=hu2tHobHXZs

Bei solventen Promis oder allgemein "Leuten mit Geld" spielen häufig auch dubiose Anlage- und Finanzberater, Vermögensverwalter, Makler sowie "Freunde" eine Rolle. Ich habe das im Kleinen als gutverdienender Angestellter in guter Position auf dem Land "wo man sich kennt" und die Filiale meiner Hausbank undicht war (was weiß ich, wer von denen am Stammtisch meinen Kontostand und meinen Verdienst erfuhr; es war aber auffällig) miterlebt: Kaum fuhr ich einen BMW 728i, war halbwegs arriviert, saß im Gemeinderat, firmierte unter einer gewissen Berufsbezeichnung (landläufig war ich für die Leute "der Akademikertrottel") und ging man von gutem Einkommen aus, haben sich ganz komische Leute für mich "interessiert" - z.B. ein windiger Typ der Deutschen Vermögensberatung und ein "Spezialkundenberater" der Volksbank; die wollten mir lauter Nonsens aufschwätzen von Wertpapieren und Fonds bis hin zu der Möglichkeit, irgendwelche Immobilien und Geschäftsanteile zu kaufen. Auch meldeten sich Leute wieder und wollten direkt und indirekt "Unterstützung" haben, spielten Freundschaft vor und waren sehr ungehalten, als ich ihnen kein Geld gab, sondern den Tipp, es mal mit Arbeit zu versuchen oder sich weiterzubilden oder das Abi nachzuholen, um die gewünschte Einkommensklasse zu erreichen. Ein anderer versuchte ständig, mir Versicherungen zu verkaufen und ein anderer fing mit seltenen Briefmarken an, weil er wusste, ich habe mal hobbymäßig gesammelt - und bei Promis mit fünfstelliger Seriengage erreicht das ganz andere Züge.

Es ist möglich, dass der eine oder andere Finanzstarke oder auch Promi hier - auch aus Unwissenheit und/oder, weil jemand geschickt sein Vertrauen gewinnt - einknickt und ganz suspekte Geschäfte abschließt, bei denen er viel Geld verliert und ggf. sogar seine Existenz riskiert. Aber dazu gehören immer zwei Seiten; ich habe alle diese Sachen abgelehnt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wer nicht haushaltet mit seinem Geld, ist dann irgendwann blank.