Warum wird kaum über Linksextremismus gesprochen?
Ich sehe sehr viel Projekte gegen Rechts. In der Schule und in der Kirche oder auch von Vereinen. Alles schön und gut. Doch warum wird über linksextremismus nicht gesprochen . Das Problem wird totgeschiegen. Die linken randalieren genauso und eben ebenfalls das Ziel, den staat in seiner jetzigen Form abzuschaffen.
Warum wird diese Problem nicht angepackt?
8 Antworten
Google findet zum Begriff "Linksextremismus" 225.000 Ergebnisse.
Von Totschweigen kann also keine Rede sein.
Wenn Du die letzten Stunden nicht völlig verschlafen hast
hättest Du mitbekommen das die Straftaten von Hamburg von der Mehrheit der Deutschen aufs Schärfste verurteilt wird.
Weil zumindest teilweises Sympathisantentum bei etlichen Journalisten besteht oder bestehen zu scheint und damit schon seitens der Medien etliches aussortiert wird.
Kannst Du beispielsweise bei Jakob Augstein ganz frisch und deutlich sehen. Der hat noch letzte Tage, als die große Randale in Hamburg bereits zugange war, offene Sympathie gezeigt.
Zitat:
"Der Preis muss so in die Höhe getrieben werden, dass niemand eine solche Konferenz ausrichten will. G20 wie Olympia als Sache von Diktaturen." (auf twitter)
Distanzierung sieht nun wirklich anders aus.
Außerdem spielt Linksextremismus teilweise gesellschaftlichen Zielen der linksgrünen Mitte in die Hände. Wenn beispielsweise Atomkraftgegner oder Großkonzern-Kritiker Anschläge auf Bahnstrecken verüben, Gleise tagelang blockieren usw., dann gibt's zwar eine kurze pro-forma-Empörung. Aber stillschweigend freuen sich etliche Leute, dass der linksextreme schwarze (oder grüne) Block die "Drecksarbeit" für etwas macht, was sich viele Leute in der gesellschaftlichen Mitte wünschen. Konkret z. B. Atomausstieg, Abschaltung dreckiger Kraftwerke o. ä.
Wir haben in unserer vermeintlich bürgerlichen Gesellschaft ein sehr merkwürdiges Verhältnis zu links- oder grünmotivierter Gewalt. Und das ist auch nicht ganz neu, sondern spätestens seit den 80ern hier quasi Doktrin.
Konsequenterweise müsste man eigentlich genauso, wie man z. B. bei der AfD immer das Attribut "rechtspopulistisch" verwendet, bei den Grünen auch darauf hinweisen, dass die Partei eigentlich von gewaltbereiten Ökofaschisten begründet wurde. Wer die Historie nicht kennt, sollte mal nach "Brokdorf", "Wendland" o. ä. googeln und sich da alte Berichterstattung aus den 80ern durchlesen. Es wäre nur konsequent, wenn bei jeder Erwähnung der heutigen Grünen genauso konsequent auch diese Bilder den Rezipienten vermittelt würden. Aber, siehe oben: bei den Grünen beispielsweise hat sich die Gesellschaft offenbar entschieden, das nach der Maxime "der Zweck heiligt die Mittel" zumindest retrospektiv zu akzeptieren.
Ähnliches gilt für Die Linke. Hier wäre mindestens mal eine regelmäßige Erinnerung nötig, dass die Vorläuferpartei SED hieß, und deren Kader den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze gegeben haben. D. h. der Linken klebt mächtig Blut an den Händen.
Aber auch da wird es keinen Ächtungskonsens geben. Was in dem Fall schon daran liegt, dass bei der Wiedervereinigung Deutschlands auf 75 % "Wessies" immerhin 25 % "Ossis" kamen. Und die waren teils doch deutlich linientreuer, als man das aus westlicher Sicht erwartet hätte. Wir haben also heute allein durch die Wiedervereinigungs-Historie etliche Leute im Lande, die im Bereich linksmotivierter Gewalt (auch politischer Gewalt wie z. B. Überwachung, Spionage etc.) schlicht und ergreifend "blind" oder "aktiv ignorant" sind.
Also sind die Medien und die Grünen schuld, wenn sich Staatsfeinde zum Randalieren verabreden? Oder sind das sogar die Staatsfeinde? Verwegen..
Nein, das habe ich nicht geschrieben. Nur ist es so, dass "linksmotivierte" und "rechtsmotivierte" Taten bei uns in der Gesellschaft zumindest häufig eine unterschiedliche Bewertung erfahren. Sowohl in den Medien, wie auch in der gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung.
Möglicherweise könnte sich das aber nach den Geschehenissen in Hamburg tatsächlich etwas ändern. Das waren seit den Kreuzberger Krawallen in den 1980ern vermutlich die heftigsten Gewaltexzesse, die wir in Deutschland erlebt haben.
Weil Rechtsextreme mehr Straftaten begehen als Linksextreme. Und jetzt, wo Linksexremismus geballt auftritt, wird ja auch über nichts anderes gesprochen. Über die Ergebnisse des G20- Gipfels hört man hingegen kaum was.
Der autonome schwarze Block ist eben keine linke Parteipolitik. Die Begriffe sind hier etwas schwerer auseinander zu halten. Also wird auch differenzierter berichtet. Aber niemand schweigt hier etwas tot. Solche inflationäre Aufregung ist auch nicht gerade lösungsorientiert. Und Gewalt ist einfach nur dumm.
Weil die Medien sehr links sind.
das Wort "unwichtig" hat 2190000 ergebnisse. Es geht doch darum, was öffentlich Diskutiert wird. Und nicht darum, was in Archivablagen verschwindet