Warum verdrehen Menschen Konflikte/Geschichten/die Vergangenheit?

6 Antworten

Die Rolle des Opfers ist die bequemere, denn als Opfer hat man keine Verantwortung zu tragen.

Mir fällt zuerst dazu ein, dass sie am Ende wirklich von dem überzeugt sind, was sie da faseln - und dann stehen sie in der Tat besser da - also sich selbst gegenüber. Andere - wie Du - durchschauen es. Aber vielleicht bekommen solche Leute nie Anerkennung, nie Aufmerksamkeit. Da muss man eben die Wahrheit ein wenig verdrehen. Ist traurig - ja.

Ich verstehe es auch nicht.

Sie könnten doch einfach sagen, dass sie ein totaler Idiot und an allem Schuld sind.

Ist doch etwas, was man so jeden Tag dahersagt.

Business2003 
Fragesteller
 02.11.2022, 09:56

Es geht dabei nicht mal um Schuldzuweisungen, das fördert den Konflikt nicht. Es geht mir darum, dass Menschen evtl. mal irgendwann damit anfangen sollten, Fehler zu reflektieren und sich diese einzugestehen.

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Altuser  02.11.2022, 10:01
@Business2003

Nur so lernst du halt.

Du musst dir Fehler vor dir selbst eingestehen, ansonsten wiederholst du sie ja.

Dritten gegenüber muss man das nicht unbedingt tun.

Die meisten Menschen sind dumm wie Brot.

Weil diese Typen glauben selbst, dass es so ist, wie sie erzählen.

Das ist teilweise pathologisches Lügen, Pseudologie.

Ich habe so eine gute Menschenkenntnis, dass ich fast Gedanken lesen kann, kannst du glauben oder lassen.

Das größte Problem der meisten Menschen ist die Selbstwahrnehmung.

Niemand sieht sich wirklich als böse. Auch absolut niederträchtige Entscheidungen begründen sie vor sich selbst irgendwie, dass sie doch im Recht waren.

Das gibt es noch viel mehr.

Mein Kollege hat zb an sich die Selbstwahrnehmung, dass er ein überaus gebildeter, intelligenter Mensch ist.

Hat er sogar Recht mit, aber bei ihm ist dass dann so, dass er so "Unterschichtdinge" nicht tut, weil er meint, dass er so was nicth tun darf.

Auch wenn sie ihm Freude machten.

Zb guckt er keinen Family Guy, obwohl ihm der Humor gefallen würde, weil er das infantil finden muss. Nach seiner Selbstwahrnehmung eines gebildeten, seriösen Menschens.

Er gibt den Sachen gar keine Chance, er weiß schon vorher, dass er das schlecht finden muss.

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Von Experte AriZona04 bestätigt

Anerkennung ist ein Grundbedürfnis eines Menschen. Man kann wirklich sagen, dass ziemlich jeder Mensch anerkannt werden möchte.

Um Anerkennung zu erhalten, gibt es verschiedene Strategien, die sich im Verlaufe eines Lebens immer weiter ausprägen. Solche Strategien sind wenige imstande, einfach mal so zu wechseln.

Manche sind rasend eitel und vertragen nicht das geringste Fleckchen ihrs Ansehens; Andere - wie Goethe von einem Jungen berichtete, der sich einen Fehler nicht verzeihen konnte - sind moralisch zu zart oder haben ein zu zartes Gewissen, was leicht hypochondrisch macht, wie Goethe ergänzt; noch wurden Manche zu wichtig genommen, zu sehr verwöhnt, wie ein Lehrer von einem sechsjährigen Mädchen erzählte, die bei der geringsten Andeutung eines Fehlers ihrerseits in bitterste Tränen ausbrach. - Diese Menschen haben es freilich noch schwerer mit sich, als Andere mit ihnen.