Warum steht in Saudi-Arabien der Valentinstag auf der Verbotsliste des islamischen Rechts, und der Kauf von Valentinstaggeschenken ist verboten?

5 Antworten

Es ist ein nicht-religiös sondern nur kommerziell motiviertes Fest - für strenge Wahabiten also ein echter Dorn im Auge. Außerdem sind Dinge wie die öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung grundsätzlich verpönt in allen streng religiösen Kulturen.

Weil der Valentinstag kein islamischer Feiertag oder Brauch ist.

Die Antwort von ToBiPfeffi ist schon super. Wenn Dich ein solches Rechtsgutachten (Fatwa) im Originalton interessiert, dann kannst Du hier eins finden. Ist zwar meines Wissens nicht das offizielle Sprachorgan der saudischen Religionsbehörde, allerdings sind Mitglieder dieser Behörde unter den Verfassern des Gutachtens. Dürfte deshalb repräsentativ sein und zeigt Dir zumindest die Geisteshaltung solcher - vielleicht sollte man sagen: dem Extremismus nahestehenden? - Gelehrten.

Solange ein Rechtsgutachten nicht in staatliches Recht aufgenommen wird, ist es übrigens jedem Muslim überlassen, ob er sich daran hält oder nicht. Es gibt nämlich auch genügend Muslime, die Valentinstag feiern ;).

"Das islamische Recht, das in Saudi-Arabien gilt, verbietet aber nicht nur den Valentinstag. Im Ursprungsland des Islams werden auch alle christlichen und selbst die meisten muslimischen Feste als „religiöse Neuerungen“ betrachtet und sind deshalb verboten. Auch das Verhältnis von Männern und Frauen in der Öffentlichkeit ist in den Religionsvorschriften streng geregelt. In Schulen, Universitäten, Restaurants und auf Veranstaltungen sind Frauen und Männer strikt getrennt. Verabredungen sind tabu. Unverheirateten Paaren, die zusammen erwischt werden, drohen Haftstrafen. Und die Religionspolizei wacht eisern darüber, daß die Vorschriften auch eingehalten werden."

Ansonsten ist Saudi-Arabien das strengste islamische Land.

GradivaBerlin 
Fragesteller
 14.02.2018, 14:05

Danke. Woher stammt das Zitat?

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Vielleicht hängt das mit dem Ursprung des Valentinstages zusammen?

Die Sindelfinger Zeitung schreibt: „Auf die alten Römer geht . . . unser Brauch der Blumen-‚ Valentinade‘ zurück. Genau gesagt auf Juno, die . . . als Göttin der Ehe und Geburt galt . . . Tatsache ist, daß frühchristliche Theologen sich nach Kräften — und mit Erfolg — bemühten, heidnische Bräuche in christliche umzuwandeln, nicht ohne meist den Schein des Althergebrachten zu wahren. So wurde aus dem einstigen Verehrungstag für die Göttin Juno der Valentinstag am 14. Februar“ (13., 14. März 1982).

Deshalb ist dieser Tag für meine Frau und für mich (wir sind Christen) ein ganz normaler Alltag. Wir machen uns Geschenke nach Bedürfnis — gern auch unverhofft, um einander zu erfreuen. Dazu brauchen wir keinen speziellen Tag.

Wir feiern auch kein Weihnachten. Auch dieses Fest kommt aus dem Heidnischen.

Leider lassen sich die Menschen häufig ohne nachzudenken von der alljährlichen Massenpsychose einfangen. Den Handel freut es.