Warum spielt Familie bei Städtern keine große Rolle?

6 Antworten

Das kann man nicht so pauschalisieren.

Egal ob man in einer Großstadt, einer Kleinstadt, einer Siedlung am Rande einer Stadt oder irgendwo auf dem Dorf lebt..... Inwieweit eine Familie bzw. die Verwandtschaft zusammenhält, hängt von den Beteiligten ab.

"Allgemein" wird der Nachwuchs eher dazu ermutigt früher oder später zu lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Ob direkt nach dem Schulabschluss, bei Beginn der Lehre/ Ausbildung/ des Studiums.... oder nach Beendigung von Lehre/ Ausbildung/ Studium - das ist von Familie zu Familie verschieden.

Drei-Generationen-Haushalte sind in der Stadt bzw. in vielen Regionen abseits eines Dorfes oft ungewöhnlich. Das liegt allerdings eher an den räumlichen Gegebenheiten.

Beispiel: Im Haus meiner Kindheit hätte nur eine einfache Familie genug Platz, Eltern plus 2 Kinder.... mehr nicht. Da wär kein Platz gewesen um noch die Großeltern unterzubringen oder Anverwandte.

Ich erinnere mich an den Hof der Eltern eines damaligen Freundes (MIlchwirtschaft). Das Grundstück war groß. Weiden, Stallungen, Gärten für die Selbstversorgung, Gebäude für die Lagerung von Heu etc..... das Elternhaus, dessen oberes Stockwerk ausgebaut wurde, ein Extrahäuschen für die Großelterngeneration.... Das ist "eine ganz andere Hausnummer" als das was man in beispielsweise der Stadt (egal ob Kleinstadt oder Großstadt) an Möglichkeiten hätte.

Aber: Selbst wenn man auf dem Dorf aufwächst, kanns vorkommen das es den Nachwuchs weiter weg zieht (aus beruflichen Gründen oder durch die Liebe). Zurück bleiben die Eltern, die nun ihrerseits schauen müssen an wen der Grundbesitz/ das was sie bzw. die Generationen vorher aufbauten nun gehen kann (bzw. was man daraus gestalten kann).

Ich denke, selbst wenn man in der Stadt lebt - sobald die Eltern einen eigenen Betrieb haben wirds schwieriger. Denn entweder wird die Nachwuchsgeneration von klein auf darauf getrimmt irgendwann das Geschäft zu übernehmen - oder dem Nachwuchs wird dieser Schritt frei gestellt.... mit dem Risiko das die Eltern irgendwann jemand anderen finden müssen der das Geschäft weiterführt.

"In der Stadt" .... bzw. allgemein (egal wo man lebt) verlassen sich viele Leute oft lieber auf richtige Handwerker/ Fachleute, als das sie irgendwen dran lassen "der das schon mal irgendwann irgendwo mal erledigt hat". Allein schon aus Gründen der Versicherung. Oder wenn man niemanden an der Hand hat dem man das wirklich zutrauen mag.

Und nein, nicht alle Eltern wissen für alles Rat, können alles, machen alles. Was bleibt dann? Der Experte, der Handwerksbetrieb der zwar Geld nimmt - dafür aber dann auch was abliefert.

Das man einander hilft, wenn man kann.... das ist auch für Leute normal die nicht auf dem Dorf leben.

Ich bin eines von vielen Beispielen, bei dem deine Aussagen absolut nicht zutreffen. Familie ist uns Städtern genauso wichtig, wie allen anderen. Auch oder gerade als Erwachsene pflegen wir engen Kontakt und sind für unsere Eltern und Großeltern da.

Hier ist es eher so, dass man den Alten im Garten hilft und dafür helfen sie einem dann auch. Hilfe von der Familie hat hier nichts ehranrüchiges.

Das ist es bei uns genauso wenig.

Wer allerdings weg von seiner Familie vom Land in die Städte zieht, sieht seine Familie zwangsläufig seltener und kann entsprechend nicht immer vor Ort helfen, wenn es akut ist. Der Kontakt findet dann eben mehr über über andere Wege statt. Trotzdem spielt die Familie auch ihre wichtige Rolle im Leben.

Es gibt immer und überall besseren und schlechteren Familienzusammenhalt. Auch auf dem Land gibt es nicht nur Licht und Liebe innerhalb der Familien.

Das sollte man nicht verallgemeinern. Ich komme aus der Stadt und habe trotzdem ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie. Ich denke das hat er was mit der lebenseinstellung und dem Charakter zutun. Vielleicht kommen mehr Menschen mit schlechteren familiären Verhältnissen aus der Stadt, aber das liegt daran, daß dort viel mehr Menschen leben.

Ich persönlich ( w 29) möchte nicht mit meinen Eltern unter einem Dach wohnen. Gerne sogar auf der Selben strasse, aber nicht im Selben Haus.

Meine Schwiegereltern leben derzeit mit uns im Haus ( ich lebe mittlerweile auch bezüglich der liebe auf dem land) und ich finde es einfach schrecklich.

Ganz einfach: kennst du, außer dir, nur zwei Menschen, sind drei immer noch besser dran als einer alleine.

Sind um dich herum aber mehrere Millionen, dann schrumpft natürlich mit der wachsenden Zahl auch die Notwendigkeit, sich auf nur zwei Menschen zu beschränken.

Den zweiten Punkt versteh ich persönlich nicht ganz. Was ich nicht selbst repariert bekomme, kann vielleicht ein Nachbar, oder eine Nachbarin. sollte das auch scheitern, rufe ich jemanden der es kann. Oder ich spare mir Zeit und rufe direkt einen Fachmann an, da es diese wie Sand am Meer gibt.

Wie kommst du auf so eine Schlussfolgerung?

Klar ein Singel in einer Großstadt – der wird eher viel mit Freunden/Bekannten unterwegs sein als mit der Familie da er ja genug Möglichkeiten zum Spaß haben in der Nähe hat. Am Land trifft man sich eher mit Famile/Verwandten/alten Schulkameraden da es ja nicht so viel Auswahl an anderen Personen gibt, mit denen man sich treffen könnte.

Wenn Kinder da sind ist man aber trotzdem immer froh wenn man guten Kontakt zur Familie hat. Die ist dann immer das back-Up falls man Probleme hat Job + Kind unter einem Hut zu bringen. Meine Mutter ist immer mein Notfallplan falls irgendetwas komplett schief läuft – oder eben auch um mal 6 Wochen überhaupt keine Ferienbetreuung irgendwie abdecken zu können.

Zum Zusammenleben: Ich bin in einer Stadt aufgewachsen und da haben 3 Generationen zusammen gelebt – nun wohne ich eher ländlich und wir leben in dem Haus nur ganz alleine – pauschal kann man das einfach nicht sagen.

Und wieso sollten sich die Kinder mit 21 von den Eltern disanzieren? Wieso nicht mit 20 oder 22? Und was bedeutet distanzieren? Dass man versucht ein eigenes Leben zu leben? Oder das man die Eltern komplett ignoriert?

Irgendwie liest du seltsame Zeitungen.. wieso sollte jemand in einer Stadt lieber hunderte Euro für einen z.b. einen Elektriker ausgeben, wenn der Vater auch Elektriker ist und das kostenlos machen würde? Das tut ja keiner. In einer größeren Stadt ist maximal die Chance geringer, dass jemand einen Handwerklichen Beruf hat – da haben viele Bürojobs. Dazu kennt man am Land einfach mehr Leute – und hat somit mehr Handwerker im Bekanntenkreis

Hessen001 
Fragesteller
 12.09.2023, 15:39
Irgendwie liest du seltsame Zeitungen.

Die ZEIT/ Die WELT

0