Warum sollte man nicht Kampfsport in der Schule haben negative Argumente?

7 Antworten

Wenn der Kampfsport z.B. in der Grundschule nach den folgenden Prinzipien ausgeführt wird, sehe ich überhaupt keine negativen Argumente.

Ich habe als Schulleiter und DJB-Fachübungsleiter für Judo, 1. Dan, jahrelang Judo-Arbeitsgemeinschaften mit jeweils 30 Kindern an der Grundschule durchgeführt, 100m² Mattenfläche, alle Anzüge von der Schule gestellt. Auch Gürtelprüfungen wurden durchgeführt und vom DJB anerkannt.

Zum rechtlichen Hintergrund:

Im Lehrplan für die Grundschule ist ausgewiesen:

https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplannavigator-grundschule/sport/lehrplan-sport/bereiche/bereiche.html

2 Bereiche und Schwerpunkte

Im Folgenden werden die für die Grundschule verbindlichen Bereiche und Schwerpunkte entsprechend den Rahmenvorgaben für den Schulsport aufgeführt:…………..

2.9 Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport

Kinder suchen in außerschulischen Situationen nach Gelegenheiten, ihre Kräfte in vielfältigen Ring- und Kampfspielen zu erproben und zu vergleichen.

Beim Ringen und Kämpfen im Sportunterricht steht der spielerische, regelgeleitete Aspekt der körperlichen Auseinandersetzung im Vordergrund. Oberstes Prinzip ist das verantwortungsbewusste Handeln gegenüber der Partnerin/dem Partner bzw. der Gegnerin/dem Gegner, d. h. die Beherrschung von Emotionen und die Sorge um die körperliche Unversehrtheit der Partnerin bzw. des Partners müssen das Kräftemessen steuern. Hier ergeben sich nutzbringende Chancen über die bewussten Erfahrungen unmittelbarer Körperkontakte ein rücksichtsvolles Miteinander in der Begegnung von Schwächeren und Stärkeren anzubahnen.

Auch für die Entwicklung der Mädchen sind die körperbezogenen Erfahrungen beim Ringen und Kämpfen unverzichtbar. Mädchen lernen, ihre (Körper-)Grenzen zu behaupten, und Jungen, sich einfühlsamer zu verhalten und auf Überlegenheitsansprüche zu verzichten. So können der unmittelbare Körperkontakt und das Sich- Anfassen zu wichtigen Erfahrungen des Miteinanders im Gegeneinander werden.

Über die konkreten Körpererfahrungen und ihre Verarbeitung im Sportunterricht ergeben sich Lernchancen im Sinne einer Gewaltprävention. In diesem Zusammenhang sind die Möglichkeiten einer geschlechterbewussten Differenzierung zu nutzen.

Schwerpunkte sind:

  • spielerische Kampfformen kennen lernen und ausführen
  • Kampfformen entwickeln, Regelungen treffen, erproben und verändern
  • elementare technische Fertigkeiten und taktische Fähigkeiten erlernen, üben und anwenden
  • in Kampfsituationen die Gegnerin bzw. den Gegner als Partnerin bzw. Partner achten.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nadelwald75  28.03.2020, 19:49

zur Ergänzung: In vielen Jahren hat sich bei mir nie jemand verletzt, auch keine leichten Verletzungen.

0

a) weil nunmal nicht jeder ein guter "Kämpfer" ist. In jeder Sportart gibt es welche die nicht so gut sind, aber sich dann im Kampfsport zwangsweise verhauen zu lassen ist bissl sehr demotivierend.
b) der Tag an dem mein Kind in der Schule auf Note boxen muss und mit nem blauen Auge nach Hause kommt ist der Tag an dem ich die Schule verklage bis sie pleite ist. Das Risiko kann und darf eine Schule nicht eingehen.
c) Um Kampfsport zu lernen reicht die eine Schulstunde in der Woche nicht aus. Dann könnte man entweder das ganze Schuljahr nichts anderes machen und hätte trotzdem kaum was gelernt oder man braucht gar nicht erst anzufangen
d) Ein guter Straßenkämpfer zu sein ist nicht das, was Eltern und Lehrer sich als gute Zukunft des Kindes vorstellen. Also keine Lernpriorität
e) Ziemlich hohe Gefahr dass die Arxxchloch-Kinder der Schule die frischgelernten Kampfsportfähigkeiten in der großen Pause auch privat ausprobieren. Und Schlägereien auf dem Schulhof sind eher unerwünscht :)
Reicht das?


mzstyy 
Fragesteller
 28.03.2020, 18:29

Dankeschön reicht vollkommen :)

0
Nadelwald75  28.03.2020, 19:48

Vorschlag zur Information: Lies dir mal meine Antwort oben durch.

1
LucaBrue2001  10.06.2020, 21:43

a) Man brauch kein guter Kämpfer sein. Sobald abgeschlagen wird ist stop.

b) Kampfsport ist was anderes als eine brutale Schlägerei. Bei uns im Verein passiert selten was und dann in der Regel sidn es kleinigkeiten.

c) Aber dan erhält man ein einblick und das ist doch bei den anderen Sachen die man im Sportunterricht macht nicht anders.

d) Dann kann das Kind sich verteidigen. Das ist immer sinnvoll. Guck dir an was für Leute draußen rumlaufen.

e) Ob die jetzt mit ihren Techniken oder einfach so auf die anderen losgehen ist ziemlich egal.

Du hast kein wirklichen Grund dagegen genannt.

0

Schön und gut was Nadelwald75 sagt, grundsätzlich stimme ich ihm zu und erkenne seine kompetenz sowas zu beurteilen an. Dennoch sehe ich das in der Praxis nur scheitern, da

  1. Die Lehrer eine Ausbildung dazu bräuchten. Da reicht keine Grundausbildung, auch nicht dass man Sportlehrer ist. Man sollte den Kampfsport den man Unterrichtet selbst aktiv betreiben.
  2. Man könnte sich nicht auf einen Kampfsport eignen, da man zum einen dann alle Lehrer auf genau diesen schulen müsste und zum anderem nicht jeder Kampfsport zu jedem Menschen passt. Ob man nun im Sportstudium lernt wie man Basketball spielt, richtig Muskeln trainiert oder Marathone richtig läuft, ist was ganz anderes als einen Kampfsport zu erlernen. Da muss man Zwangsweise Spaß dran haben.
  3. Die Verletzungsgefahr ist zu hoch. Beim Kampfsport prügelt man sich eben und vor Allem Kinder, als auch pubertierende haben ihre Kraft nicht unter Kontrolle.
  4. Es gibt auch Leute denen Kampfsport gar kein Spaß macht. Man sollte sie im Sportunterricht nicht dazu zwingen
  5. Wenn, dann müsste man es Regelmäßig trainieren, heißt mindestens 1 - 2 mal die Woche. So oft hatte ich nicht mal Sportunterricht pro Woche. Wenn man es nicht regelmäßig trainiert, bilden sich die Schüler nur auf dauer ein, etwas zu können, was sie nicht können. Es entsteht auch eine Art Sicherheitsgefühl, welches überhaupt nicht gegeben sein sollte.
  6. Der Kampfsport in der Schule würde sich mit dem Kampfsport der Schüler überschneiden, die privat einen ausüben. Wenn man noch Schüler in einem Kampfsport ist (Kyu im japanischen Stilen genannt), dann kann man nicht, bzw. nur sehr schlecht 2 Stile gleichzeitig üben. Es gibt eventuell in dem einen Stil Regeln, die es im anderen nicht gibt. Wenn der Schüler gerne Wettkämpfe bestreiten möchte, kann er sich mit so einer Überschneidung nicht richtig darauf vorbereiten.
  7. Schüler die privat einen weiteren Stil ausüben hätten aber einen Vorteil gegenüber anderen Schülern, die das nicht tun. Das wäre quasi der eine unbesiegbare Schüler und der kriegt noch gute Noten, nur weil er besser ist? Ist nicht nur Unfair, sondern richtig scheiße.

Alle 7 Punkte liegen meiner Meinung nach besonders schwer auf. Es gibt Unmengen an Kampfsportarten, welche sollte man da wählen? Etwa Judo wie die Japaner? Die meisten Kinder werden keine Lust haben ihre Klassenkameraden ständig über Schulter werfen zu müssen, bzw. vom Lehrer über die Schulter geworfen zu werden.

Andere Kampfkunstarten fordern eine menge Geduld um sie zu erlernen, das ist eben nicht was für alle Schüler. Das kann man auch nicht damit vergleichen, dass nicht jeder auf Fussball oder Basketball steht. Einen Kampfsport auszuüben, bedeutet immer einen Lebensstil auszuüben.

Wenn man nicht Regelmäßig trainiert, dann kommt es nie zu richtigen Fähigkeiten bei den Schülern, sondern nur zu klobrigen Würfen und gefährlichem Halbwissen. Keiner weiß so recht was er tut und wenn er Zuhause nachüben will, kann er sich verletzen.

Woher ich das weiß:Hobby

DeutscherMen257  06.08.2020, 21:30
  1. Innerhalb von ein paar mehrstündigen Lehrgängen kann man die Grundlagen gut übermitteln das die Lehrer die Grundlagen grob an die Schüler weitergeben.
  2. Man könnte einfach festlegen der Kampfsport oder die kampfkunst.
  3. Die Verletzungsgefahr ist bei anderen Sportarten wie zum Beispiel Fußball nicht geringer.
  4. Es gibt Leute die kein Spaß an Fußball haben.
  5. Das wäre doch nur als grober einblick und nichts als richtiges Training zu sehen also würde es reichen einmal die Woche oder nur alle zwei Wochen.
  6. Das in der Schule ist nur ein grober Einblick du übertreibst völlig.
  7. Ist doch aktuell auch so. Nur halt mit Fußball, basketball und so weiter.
Es gibt Unmengen an Kampfsportarten, welche sollte man da wählen?

Eine die es an vielen Orten gibt das falls der Schüler lust dazu bekommt die auch ausführen kann.

Die meisten Kinder werden keine Lust haben ihre Klassenkameraden ständig über Schulter werfen zu müssen, bzw. vom Lehrer über die Schulter geworfen zu werden.

Viele Schüler haben auch keine lust auf Fußball oder so müssen die trotzdem mitmachen.

Andere Kampfkunstarten fordern eine menge Geduld um sie zu erlernen, das ist eben nicht was für alle Schüler.

Das würde ja auch bloß für einen groben einblick dienen

Wenn man nicht Regelmäßig trainiert, dann kommt es nie zu richtigen Fähigkeiten bei den Schülern, sondern nur zu klobrigen Würfen und gefährlichem Halbwissen.

Wie schon tausend mal erwähnt dient das nur zum groben Einblick.

0
CharliePace  06.08.2020, 22:54
@DeutscherMen257
Innerhalb von ein paar mehrstündigen Lehrgängen kann man die Grundlagen gut übermitteln das die Lehrer die Grundlagen grob an die Schüler weitergeben.

Nein kann man nicht, aber wir hatten die Diskussion schonmal, am ende kam raus, dass du hauptsächlich Taktiken unterrichten willst, während es in der Frage eigentlich um den ganzen Kampfsport geht. Welten Unterschied. Ich wünsche einen guten Tag.

0
CharliePace  07.08.2020, 09:23
@DeutscherMen257

Dass man Grundlagen nicht in ein paar Stündchen erlernen kann, verstehst du auch nicht.

Für mich bedeutet Grundlagen eigentlich sogar alles im Schülergrad. Also in japanischen Stilen würde man das Kyu nennen.

Du meinst mit Grundlagen wahrscheinlich eher die Haltung, Fallschule und 2 Techniken. Das kann man natürlich schneller lernen, wirklich gut kann man das nach ein paar Stunden oder Wochen aber auch nicht.

0

-Nicht alle Eltern würden das akzeptieren

-lehrer brauchen dann vlt ne spezielle Ausbildung oder so ( Kosten und Aufwand)

- ausnutzen des Kampfsport zu eigenen Gunsten ( Schlägereien oder so)

- könnte Aggression fördern vor allem Schüler die zuvor schon Probleme damit hatten


Nadelwald75  28.03.2020, 19:53

....vgl.meine Antwort oben!

0
Amanda598  29.03.2020, 22:37
@Nadelwald75

Ich denke das Problem des Fragestellers ist eher dass dieser eine Erörterung im Fach Deutsch schreibt und keine negativen Punkte für Kampfsport an Schulen zusammengekratzt hat

1

Es gibt leider viele, die das für ihr Image ausnutzen würden oder sogar gegen Schüler an der Schule einsetzen würden, ganz vom Verletzungsrisiko abgesehen...

Woher ich das weiß:Hobby