Warum sind die Menschen heutzutage so undankbar?

Luna0610  08.10.2023, 05:57

In Bezug auf was genau?

verreisterNutzer 
Fragesteller
 08.10.2023, 06:01

In Bezug auf die Gesellschaft. Irgendwie sind die Menschen nue richtig zufrieden. Sowas halt

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wir werden doch seit Generationen von Kindheit an extremst in diese Richtung indoktriniert!

Mit der Industrialisierung hat das nochmal massiv zugenommen. Wo bleibt der Gewinn für die Konzerne, wenn die Menschen dankbar und zufrieden sind, mit dem, was sie haben?

Die Massenproduktion hat dafür gesorgt, dass in Industrieländern fast jeder alles haben kann. Gut, und dann hat "jeder alles". Ist dann Ruhe? Nein, dann gibt immer neue, andere Versionen, "modernere" Versionen und neuerdings immer "grünere" Versionen. Hauptsache, die Industrie läuft, die Müllberge häufen sich, Energie wird sinnlos verballert und die Ressourcen der Erde schnellstmöglich ausgebeutet.

Der Mensch arbeitet nicht mehr für seinen Lebensunterhalt, sondern um "mithalten" zu können.

Dankbarkeit und Wertschätzung bleiben da schnell auf der Strecke.

Es ist nicht ganz einfach, sich aus diesem Hamsterrad zu befreien.

Medienunternehmen

Medienunternehmen sind wesentliche Urheber und Träger von Mode- und Meinungsbildung in der Bevölkerung.

In den USA begann man vor 100 Jahren diese Art der Bewußtseinskontrolle zu perfektionieren. PR nannte man das, Public Relations.

Die Tragweite dessen brachte Edward Bernays ganz gut auf den Punkt.

ARTE-Doku: Public Relations - Manipulation der Masse

Edward Bernays: „Wenn wir die Mechanismen der Meinungbildung der Massen verstehen, ist es möglich sie zu kontrollieren, ohne dass sie überhaupt merken gesteuert zu werden!"

Ganz am Anfang der Satz......

"Autoritäre Regime sichern ihre Macht mit Gewalt, unsere Demokratien mit Hilfe der Public Relations".

Mit Public Relations ist die "Erzeugung von Zustimmung" gemeint.

Der Mensch ist nicht mehr Mensch, sondern Konsument! Und Konsumenten verlieren schnell an Menschlichkeit, verlieren das, was einen Menschen liebenswert macht.

Natürlich gibt es Ausnahmen, aber der Trend geht schon lange in diese Richtung.

verreisterNutzer  08.10.2023, 06:52

Danke für die Antwort:)

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5Leonarda  08.10.2023, 07:31
@verreisterNutzer

Ich suche mit lieber Inspiration von Menschen wie Ghandi:

"Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht!"

Und man braucht in der Tat nicht so viel und hat den Kopf frei für mehr Menschlichkeit, Dankbarkeit und Wertschätzung.

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Hallo,

Wohl auch weil der Trend Richtung kleiner Familie / Einzelkinder geht. Die sind gewohnt dass sie von ihren Eltern in den Mittelpunkt gestellt werden, nicht mit Geschwistern teilen müssen und ihnen quasi alle Wünsche erfüllt werden. Hinten anstellen kennen die nicht und Danke sagen meinen sie vielleicht nicht so ernst wie jemand der nicht immer in erster reihe tsteht. Man sollte nie als Selbstverständlichkeit ansehen was andere Menschen für einen tun. Siekönnen auch anders.

LG

Harry

Es ist natürlich besser, die ganze Menschheit als undankbar hinzustellen.

Dankbarkeit ist eine nette Geste, auf die es keinen Anspruch gibt.

Für mich ist diese Erwartungshaltung schlimmer sls ein fehlendes Danke. Was ich auch nicht mag: Ein Danke, das nicht ehrlich gemeint ist.

Für mich ist Dankbarkeit eines der Schlüsselelemente für ein glückliches und erfülltes Leben und einer der wichtigen Werte, die ich meinen Kindern auf jeden Fall vermitteln würde.

Und wenn die, die du angesprochen hast, dies verpassen möchten ... sollen sie. Es ist ihre Wahl.

Auf den Punkt gebracht: Dankbarkeit kann wie ein Superboost für's Glück sein. Wenn du durchs Leben wanderst mit einem Herzen, das überquillt von Dankbarkeit, siehst du die Welt einfach durch 'ne positivere Brille. Jeder kleine Moment wird zu etwas Besonderem, weil du das Gute darin siehst und dafür dankbar bist. Das Sonnenstrahlen, das durch die Wolken piekst, der Kaffee, der morgens vor dir dampft, oder der freundliche Gruß des Nachbarn – alles Momente, die zum Lächeln bringen können, wenn man sie zu schätzen weiß.

Jetzt zu denjenigen, die das manchmal verpassen, die „Undankbaren“: Es ist nicht so, dass sie alle konstant unglücklich durchs Leben stolpern. Aber sie könnten Momente der Freude übersehen, die einfach so am Wegesrand liegen, weil ihre Gedanken vielleicht ständig um das kreisen, was sie NICHT haben. Es ist, als würden sie durch einen Garten voller Rosen laufen und sich nur an den Dornen stören.

Die Sache ist die: Wenn du immer auf der Jagd nach dem nächsten, dem besseren, dem größeren Ding bist, kann es sein, dass du die guten Sachen, die direkt vor deiner Nase passieren, gar nicht so richtig wahrnimmst. Und das kann auf Dauer ziemlich ermüdend und unbefriedigend sein.

Die Dankbaren hingegen, die lassen sich von diesen Momenten berühren, saugen sie auf und lassen sie zu einer Quelle der Freude und Energie werden. Es ist diese tiefe Anerkennung für das, was ist, die einem das Gefühl gibt, reich beschenkt zu sein, auch ohne Lottogewinn und Co.

Und das Tolle: Dankbarkeit ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eher wie ein Muskel, den man trainieren kann. Mit ein bisschen Übung und Bewusstsein kann eigentlich jeder lernen, das Leben durch die Linse der Dankbarkeit zu sehen und so vielleicht ein Quäntchen glücklicher zu sein.

Liebe Grüße

Machtnix53  08.10.2023, 17:32

Voll meine Linie!

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Wenn der Mensch ein Wesen wäre, das mit dem Ist-Zustand zufrieden wäre, dann würden wir vermutlich immer noch in Höhlen hausen.

Dieses "Da-geht-noch-mehr" Denken hat uns erst dahin gebracht wo wir heute sind mit den ganzen Annehmlichkeiten.