Warum sehen viele die AfD als böse an?

13 Antworten

deren Schriften und Reden kann man mit dem vergleichen, was ein Wahrsager sagt und wie man selbst darauf reagiert. Man sucht sich das aus, was einem gefällt, der Rest wird weggelassen.

Hier nur ein Beispiel:
Abschaffung der Grundsteuer, das stand in einem Wahlprogramm.
Weniger Steuern, das ist doch für jeden etwas. Das will ich auch! Oder?
Grundsteuer ist das, was große und kleine Besitzer von Grundstücken, vom kleinen Häuschen bis zum großen Wohnkomplexen oder Firmen zu zahlen haben. Für den, der kein Grundstück hat das scheinbar keinen Vorteil, er wählt aber AfD, denn die wollen ja die Steuern senken.
Die gesamten Einnahmen der Grundsteuer bekommt nicht der Finanzminister in seinen Topf, die bleiben bei den Städten und Gemeinden.
Damit werden deren Aufgaben, Kindergärten, Spielplätze, Schulen ... finanziert. Wenn die Einnahmen aus der Grundsteuer wegfallen, muss das Geld woanders herkommen. Spielplätze abschaffen? Das geht noch. Schulen auflösen? Einige werden hurra schreien, andere nicht, wenn sie als Eltern Schulgeld zahlen müssen. Soweit wird es nicht kommen, der Staat wird andere Steuern oder Abgaben erhöhen müssen.
Durch Wegfall der Grundsteuer werden einige (die es haben) entlastet, andere müssen es zahlen.

Über den Einsatz der Geldmittel aus der Grundsteuer entscheiden die örtlichen Volksvertreter (Stadträte, Gemeinderäte). Wenn die kein Geld mehr haben, brauchen sie nichts mehr entscheiden. Das ist Abbau der Demokratie.

Nimm dir andere Punkte vor und versuche sie genauer zu betrachten.

Weil es in der AfD Menschen gibt, die meiner Meinung nach nicht so ganz auf dem Boden der FDGO stehen.

Natürlich haben sie an sich auch gute Themen, die wirklich nicht schlecht sind. Aber eine Partei die Rechtsextreme in ihren Reihen duldet, die ist für mich unwählbar.

Die Ausgrenzung bei politischen Diskursen im Bundestag, die finde ich allerdings falsch, da man hier eine Partei ignoriert die legal gewählt wurde und zum jetzigen Zeitpunkt nicht verboten ist.

Warum nur wird sie so sehr ausgegrenzt wenn wir doch in einer Demokratie leben angeblich?

Gerade deswegen, in einer Demokratie darf man Parteien auch kritisieren ohne plötzlich spurlos zu verschwinden.


scientifically 
Fragesteller
 19.12.2022, 15:47

Kritisieren ist nicht gleich Ausgrenzung.

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xdanix77  19.12.2022, 15:48
@scientifically

Kritik kennt unterschiedliche Schweregrade je nach Verfehlung des Kritisierten.

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Xubia  19.12.2022, 15:49

Ich denke, hier geht es weniger um Kritik und mehr darum, dass je nach Meinung oft Parteien schlecht gesprochen werden und deren Anhänger zum Großteil beleidigt werden. Ganz besonders AfD und Grüne darunter😅

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xdanix77  19.12.2022, 15:51
@Xubia

Das liegt dann wohl daran das viele Leute eher simpel gestrickt sind und ihnen Differenzierung zu mühsam ist.

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Die wird nicht "ausgegrenzt"! Schließlich dürfen die Parlamentarier der AfD immer noch in den Bundestag.

Die AfD wird von sehr vielen Menschen ABGELEHNT.

Warum sehen viele die AfD als böse an?

Weil "viele" auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, politisch informiert und urteilsfähig sind.

Ich habe das Programm der AfD gelesen und mir einige Reden angeschaut und ich muss ehrlich sagen, dass ich die AfD jetzt nicht so schlimm finde.

"... nicht so schlimm" - jedenfalls finden rund 85 % der deutschen Wähler die AfD als so schlimm, dass sie ihr ihre Stimme nicht geben würden.

Herr Curio gefällt mir sogar noch am besten, ich mag seine Rhetorik und im Bundestag scheint er wohl der Klügste zu sein.

Nun, die Geschmäcker sind verschieden. Ich beispielsweise habe für Dummköpfe und viel Unfug von sich gebende Redner wie Curio nicht das Geringste übrig. Es mag ja sein, dass Curio "der Klügste" der AfD-Bundestagsabgeordneten ist, aber das ist nur ein Grund mehr, diese Partei als "böse" anzusehen. Denn Curio hat dem Faschisten Höcke längst den Rang als schlimmster Extremist der Partei abgelaufen. Aber bittesehr, es muss seltsamerweise wohl auch Anhänger solcher "Politiker" geben.

Aber auch so sagt die AfD viel richtiges. Warum nur wird sie so sehr ausgegrenzt wenn wir doch in einer Demokratie leben angeblich?

Eben, wir leben "in einer Demokratie", in der die AfD ein Wählerpotential von ca. 15 % beeindrucken bis begeistern kann - eine klare Minderheit. Damit müssen sich die Partei, ihre Anhänger und Wähler eben abfinden, auch wenn es ihnen sichtlich schwerfällt. "Demokratie" bedeutet nicht, dass man automatisch alle Parteien, die sich um die Macht bewerben, als nicht schlimm, gut oder sogar am besten zu finden hat! Im Gegenteil, bezüglich ihrer Gesinnung besonders zweifelhafte Parteien und ihre Vertreter darf man frank und frei als schlimm, böse und vorallem als unwählbar einschätzen! Die AfDler dürfen deswegen jammern und sich - mangels Selbstkritik - als angebliche Märtyrer bedauern, aber einen weitergehenden Rechtsanspruch haben sie nicht. 😊

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Berufserfahrung