Warum regt sich mein Nachbar auf wenn ich 10 min e-bass übe?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Er kann sich aufregen wie er will. Du darfst selbst in der Mietwohnung üben. Das Musizieren gehört auch zum vertragsgemäßen Gebrauch einer Mietwohnung. Natürlich sollte die Lautstärke im Rahmen bleiben, 50dB ist schon sehr sehr leise, das ist die Lautstärke eines normalen Gesprächs. das hat dein Nachbar zweifelsohne zu tolerieren, auch den ganzen Tag lang außerhalb der Nachtruhe. Für eine weile muss er sogar akzeptieren, dass lauter gespielt wird, natürlich nicht gleich in Bühnenlautstärke.

Wer richtig aufdrehen oder absolute Ruhe genießen will, muss eben in ein freistehendes Haus ziehen.
In einem Haus mit mehreren Parteien muss man immer damit leben, dass man hört was der Nachbar gerade macht und man kann auch nicht ungezügelt die Sau raus lassen.

Ich würde den Nachbar bis auf weiteres ignorieren.

SnipeySniped 
Fragesteller
 17.11.2016, 18:52

Gilt das auch in einer Eigentumswohnung(Doppelhaus)? Und Danke für die Antwort!

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Giustolisi  17.11.2016, 21:11
@SnipeySniped

Auch wer eine Doppelhaushälfte mietet/kauft, muss damit leben den Nachbar zu hören. Bei der Doppelhaushälfte müsste er sogar damit leben dass sich z.B. im Keller ein Proberaum befindet, in dem es ein bis zwei mal die Woche richtig zur Sache geht.
Dein Nachbar muss bereits bei seinem Einzug gewusst haben, dass da eine Wand weiter auch jemand wohnt


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seppi89  13.12.2016, 10:11

So ist es nicht. Jeglicher vermeidbarer Lärm ist zu vermeiden. Ruhestörung sind außerdem auch außerhalb der ruhezeiten (22-6h) unangebracht und können zu einem Besuch der Polizei bis hin zu mietrechtlichen Konsequenzen führen

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Giustolisi  13.12.2016, 11:11
@seppi89

Man ist nicht zu absoluter Ruhe verpflichtet. Normale Wohngeräusche sind erlaubt. Dazu zählt auch das Musizieren. Der Gesetzgeber schreibt keine genauen Grenzwerte für Dauer und Schalldruck vor, so gab es einige Gerichtsverhandlungen bei denen geklärt werden sollte wie lange in welcher Lautstärke musiziert werden darf. Das Landgericht Mainz entschied zum Beispiel, dass ein Nachbar wöchentlich zwei mal zwei Stunden Schlagzeug üben zu ertragen hat, allerdings ist der Schlagzeuger verpflichtet, die Fenster zu schließen. Wer mal neben einem Schlagzeug gestanden hat, dass gespielt wird, weiß wie laut sowas sein kann. Ein Schlagzeug erreicht deutlich über 100dB, wenn man es nicht nur streichelt. leisere Instrumente dürfen auch länger gespielt werden. Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass Musizieren am Sonntag nicht zwangsläufig Ruhestörung wäre. In Frankfurt wurde entschieden, dass täglich 90 Minuten Klavierspiel hinzunehmen sind. das bayrische Oberlandesgericht hatte entschieden dass bei 4 Stunden täglicher Hausmusik die zumutbare grenze erreicht sei.

Es gilt natürlich das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme. Natürlich kann der Musiker nichts dafür, wenn die Wände dünn wie Papier sind, sein Nachbar aber auch nicht. Bei papierdünnen Wänden muss man aber auch damit klar kommen, dass man zum Beispiel Gespräche, den Fernseher oder das Radio des Nachbarn hört, oder eben einen in Zimmerlautstärke gespielten E- Bass.

Kein Nachbar kann verlangen, dass nur noch geflüstert wird. Es gibt viele überempfindliche nachbarn und weil man in deutschland das recht hat, wegen dem schwachsinnigsten Blödsinn zu klagen, landen auch die merkwürdigsten Fälle vor Gericht. Es wurde schon geklagt, um dem Nachbar das Duschen zu untersagen, wenn er um 23Uhr von der Spätschicht kommt - abgelehnt. Es wurde auch geklagt, um einem Mann zu verbieten, nachts im Stehen zu Pinkeln und die Klospülung zu betätigen - auch abgelehnt. Es wurde auch schon geklagt um einen Nachbar dazu zu zwingen, beim nächtlichen Fernsehen Kopfhörer zu tragen. Wurde auch abgelehnt, der Fernseher darf auch nachts in Zimmerlautstärke laufen.

Die Gerichte haben sich schon mit vielen Fällen angeblicher Lärmbelästigung und vielen überempfindlichen Leuten rum geschlagen. Wie im hier geschilderten Fall mit 50dB Bass spielen kann man den ganzen Tag lang außerhalb der Ruhezeiten.

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Tiefer Bass kratzt an der Hörbarkeitsgrenze von 20 Hz

In manchen Kirchenorgeln gibt es eine "Demutspfeife" von 16 Hz, die Wände und Menschen "zittern" läßt....

und wenn Schall,  statt auf die Ohren zu gehen, auf den Bauch eindrischt, dann wird  es unangenehm. Bässe machen nicht vor Wänden Halt und sind um tiefsten Bereich nicht ortbar (daher nur 1 Subwoofer).

Giustolisi  16.11.2016, 01:17

Ein E- Bass kommt bei weitem nicht so tief. Beim Viesaiter hat die tiefste Saite (E) etwa 41 Hz, beim Fünfsaiter sind es etwa 32Hz. Bassverstärker kommen aber bei Weitem nicht so tief, üblicherweise fällt der Frequenzgang unterhalb von 80-60Hz je nach Bauart mehr oder weniger steil ab.

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Du kannst doch auch mit Kopfhörern spielen.

SnipeySniped 
Fragesteller
 11.11.2016, 14:42

Mach ich jetzt eh. Ich wusste wirklich nicht dass man es so durchhört.

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ichbinauchdabei  11.11.2016, 14:46

wie kann man dann mit Kopfhörern verhindern, dass der Nachbar das Bassspielem hört??

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PzFlakBtl12  11.11.2016, 14:55

Weil der E-Bass über einen Verstärker läuft! Wenn man diesen einen Kopfhörer anschließt, hörst nur du dass verstärkte Signal 👌🏻

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