Warum muss die Arbeitslosenzahl in Deutschland massiv steigen um die Inflation zu bekämpfen?
Warum muss die Arbeitslosenzahl massiv steigen damit man die hohe Inflation bekämpfen kann? So wie es aktuell in den USA versucht wird und bald auch in Deutschland / Europa. Liegt es daran weil Ökonomen und Politiker nicht das momentan knappe Angebot erhöhen können, aber die Nachfrage und Konsum nach Produkten durch Arbeitslosigkeit senken können? Angebot und Nachfragen sollten ja im Gleichgewicht sein. :)
Wer sagt so etwas?
Professor Doktor Steltter
7 Antworten
Inflation entsteht vor allem durch die Geldpolitik der EZB. Wenn die wieder Zinsen für verliehenes Geld verlangt, gelangt weniger Geld in Umlauf, wodurch auch die Inflation wieder runtergeht.
Veränderungen am Arbeitsmarkt sind eher ein Resultat als die Ursache oder gar Lösung bei einer Inflation. Eine geringe Inflation von so ca. 2 % ist ja durchaus ein Ziel der Geldpolitik. Wenn Geld günstig verfügbar ist, animiert das zu Investitionen, da man das benötigte Kapital für diese ja günstig bekommt. Und mehr Investitionen sorgen für mehr Arbeitsplätze.
Anders herum sorgt eine geringe bzw. gar keine Inflation bzw. vielleicht sogar eine Deflation dafür, dass die Investitionsfreude zurückgeht - und damit auch die Menge an neuen oder sogar bestehenden Arbeitsplätzen als Folge daraus.
Muss sie das? Habe ich nicht gewusst und auch nicht vermutet. Ich glaube auch nicht, dass man eine Inflation mit Arbeitslosenzahlen bekämpfen kann. Eher dass die INflation die Ursache für steigende Arbeitslosenzahlen ist und sein wird.
Die Welt hat das doch schon erlebt in den 20-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Man muss die Ursachen der Inflation angehen - und nicht den Menschen die Bürde auflasten.
Das wird Stagflation, wir haben die Wahl zwischen verhungern oder erfrieren.
Die Nachfrage muss sinken. Dann steigen auch die Preise nicht mehr so.
Richtig, das gibt lauten Knall, bisher schläft EZB immer noch
Das muss normal so nicht.
In dem Fall hier hat die EU bzw. deren Zentralbank aber lange Zeit das Geld mit niedrigen Zinsen etc. künstlich niedrig gehalten und so Konsum auf Schuldenbasis ermutigt. Lange ging der in Anlageobjekte (und erzeugten damit kaum wahrnehmbare Inflation) , aber mit den Coronamaßnahmen dann auch in den Privatkonsum und damit kam Inflation.
Dieser Konsum würde dann bei steigenden Zinsen wegbrechen und die entsprechenden zusätzlichen Arbeitskräfte arbeitslos. Dazu haben auch so einige Betriebe Kredite aufgenommen und wenn die jetzt - doppelt bei steigenden Rohstoffpreisen - ins Wanken kommen ist auch an der Front Gefahr.
100% korrekt, kurz und knapp und verständlich erklärt. 1:1 unterschrieben.
Richtig, zb durch fette Arbeitslosigkeit. Nix Geld, nix konsum, nix Nachfrage.