Warum heißt es Hiobsbotschaft?

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Hiob wurde ja von Gott geprüft, ob er auch noch an ihn glaube, wenn er ihm großer Unglück widerfahren lässt. Also lässt er ihn krankwerden, seine Herde wird vernichtet etc.

Eine Hiobsbotschaft ist  also eine sehr schlechte Nachricht.

GastExZJ  16.04.2011, 20:53

laut dem Bibelbuch Hiob wurde er nicht von Gott geprüft, sondern von Gottes Widersacher Satan, der Gott vorgeworfen hatte, Hiob wäre nur treu, weil Gott um ihn einen schützenden Wall errichtet hatte. Dieses zog Gott zurück und Satan führte dann seine Unglücksschläge gegen Hiob aus.

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Es wurde Brauch, gravierende Negativnachrichten als Hiobsbotschaften zu bezeichnen. Dabei ist in der biblischen Erzählung nicht die Schwere sondern die Häufung der Katastrophenberichte das Auffällige.

Allerdings wird der Begriff "Hiobsbotschaft" der Geschichte nicht gerecht, denn im Buch Hiob geht es nur am Rande um diese Botschaften. Eigentlich kreist die Erzählung um einen Menschen, Hiob, der sich sowohl gegen den (von Gott herbeigeführten) Niedergang seines Lebens als auch gegen die frommen Ratschläge seiner Freunde erfolgreich wehrt und zum Schluss gestärkt hervorgeht.

Die Hiobsgeschichte ist also eine Geschichte der Auflehung des Menschen gegen Götter, ähnlich dem Sisyphosmythos der Griechen.

Da die Geschichte in der Bibel steht, fällt dieser eklatante Widerspruch zur chistlichen Ideologie nicht auf den ersten Blick auf.

Hirnlos  16.12.2017, 22:17

Ne, die Unglücke wurden nicht von Gott herbeigeführt, sondern vom Satan - Gott hat es jedoch zugelassen.

Am Ende hat Gott den Hiob mit dem doppelten Besitz gesegnet.

Die Geschichte hat nichts mit der Auflehnung zu tun, sondern zeigt, welche Treue Menschen zu Gott leben können, obwohl es ihnen nicht gut geht.

Ergänzend erfahren wir etwas über die Ursachen von "Schicksalsschlägen", wer da dahinter stecken kann...

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Hiob war ein anständiger gerechter Mensch. Um festzustellen, ob er nicht Gott fluchen würde, wenns ihm schlecht geht, wurden ihm von gegnerischer Seite viele Schäden zugefügt, die ihnen eine nach der anderen ereichten und noch mehr in seelische Bedrängnis brachten.

So starben in kürzesten Abständen alle seine 10 Kinder, einer der Mitarbeiter von ihm konnte dem Unglück entfliehen, an anderer Stelle verlor er einen Großteil seiner Habe durch Raub und Überfall, wieder konnte ein Mitarbeiter fliehen und jeweils dem Hiob diese Nachricht (diese Botschaft) übermitteln.

Darum spricht man heute noch von Hiobsbotschaften, wenn man schwere Unglücke oder Verkettung vieler misslicher Umstände, die zu einer 180Grad-Drehung führen, einer betroffenen Person oder Bevölkerungsgruppe mitzuteilen hat, oder auch, wenn man viele unschöne Nachrichten oder Voraussagen gegenüber einem oder der Bevölkerung zu äußern ha, oder auch z.B. wenn ein Lehrer den Schülern mehrere Entscheidungen der Schulleitung mitzuteilen hat, von denen man im Voraus weiß, dass sie unangenehm aufgenommen werden. 

Im Grunde also, wenn es darum geht, jemanden, der seinen ruhigen eingeschlagenen Weg gerne weiterführen möchte, die Nachricht zu überbringen, dass es damit nun vorbei ist, entweder wegen einem kommenden Ereignis, oder wegen einem schon stattgefundenem einschneidenden unangenehmen Ereignis.

Wenn eine schlimme Nachricht nach der anderen kommt - wie bei Hiob eben.