Warum hatte Vodafone keine Telefonzellen?

5 Antworten

Nun ist ja bei allen Telefonzellen das Telekom-Logo drauf.

Richtig, weil die Telefonzellen ursprünglich von der Deutschen Bundespost und später von der Telekom waren. Die Deutsche Bundespost war damals der einzige Telefonanbieter. Mobilfunk gab es ja anfangs noch nicht.

Nun gut, die hatten bis in die 1990er (ursprünglich als Deutsche Bundespost) ein Monopol. Aber dann kam Vodafone (damals noch Mannesmann).

Richtig. Das war ein Hersteller von Stahlrohren, der dann auf Mobilfunk gemacht hat. Mobilfunk, und nur Mobilfunk. Demzufolge hatte Mannesmann lediglich Funkmasten, aber kein flächendeckendes kabelgebundenes Netz, um Telefonzellen aufzustellen.

Handys gab es schon, aber waren noch nicht so en vogue wie heute. Insofern wären Telefonzellen damals bestimmt noch halbwegs lukrativ gewesen - auch um Druck auf die Telekom mit ihren überteuerten Telefonhäuschen aufzubauen.

Na ja, um die Telefonzellen aufzubauen, hätte Vodafone erst mal ein Netz bauen müssen. Alternativ hätte Vodafone Mobilfunktelefone in die Telefonzellen einbauen müssen. Und wo kommt der Strom her? Ist der Stellplatz im öffentlichen Raum kostenfrei? Zudem brauchen die Dinger Wartung, viel Wartung. Sie wurden zerstört, mussten repariert oder ersetzt werden. Der Geldbehälter musste regelmäßig geleert werden. Oder man hat mit Telefonkarten gearbeitet, die erstens produziert werden müssen und zweitens vertrieben werden müssen.

Die Telefonzellen konnten nie rentabel betrieben werden. Sie wurden jedoch betrieben, weil ein erheblicher Teil der Bevölkerung darauf angewiesen war. Bis in die 80er Jahre war ein privater Telefonanschluss nicht für jeden selbstverständlich.

Die Telekom hatte aus de Bundespostzeit das gesamte Netz geerbt inklusive der Telefonzellen. Mannesmann war dagegen ein Neueinsteiger und musste sein Netz von Grund auf aufbauen. Sie konzentrierten sich zunächst auf den Mobilfunkbereich, das Festnetz war weiterhin ein Monopol, damit mussten sie sich nicht beschäftigen. Als dann das Monopol im Festnetz 1996 fiel gründete Mannesmann zusammen mit der Bahn und einigen anderen Arcor. Sie boten Festnetzdienste an, und dazu gehörten auch Telefonzellen. Es gab auch andere Anbieter von Telefonzellen. Jedoch war damals der Markt dafür auch schon im Schwinden, so das die privaten Zellen doch recht selten blieben und recht schnell, meist nicht mal 10 Jahre nach der Öffnung des Festnetztes, wieder verschwanden.

Es gab einige regionale Telefongesellschaften, die eigene Telefonzellen aufstellten.

Ich erinnere mich beispielsweise an "isis"-Telefonzellen in Düsseldorf. Dieses Unternehmen wurde aber 2005 von Arcor übernommen, und Arcor ging später in Vodafone auf. Die Telefonzellen sind schon lange wieder verschwunden.

Telekom war früher eine staatliche Behörde. Einzige Telefonanbieter in Deutschland. Dann wurde privatisiert.

Post und Telekom wurden private Firmen.

Weil Telekom das Telefonnetz inne hat. Die Anbieter mieten sich nur ein.

Ist die Telekom dazu verpflichtet gewesen.

Bringt es kein Geld mehr ein. Die Nachfrage ist in den letzten 20 Jahren so stark gesunken, das es ein Minusgeschäft wurde.