Warum halten einige Leute Psychiater für gefährlich?

3 Antworten

Das heute gültige Gesetz zur Einweisung psychisch Kranker ist hier nachzulesen:

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000086

Meiner Meinung nach sind es Vorurteile und gehen auf verschiedene Gründe zurück. 1. Historische Aspekte, 2. Umgangsformen von einem Teil von PsychiaterInnen mit ihren PatientInnen und der Medikation. Da PsychologInnen keine Zwangs-Einweisung in Psychiatrien und keine Verordnung von Medikamenten vornehmen dürfen, können sie diesbezüglich auch nicht so viel tun oder falsch tun wie PsychiaterInnen.

  1. Heutige Vorstellungen über Psychiater gehen auf eine früher weiter verbreitere Art des Umgangs mit psychisch Kranken zurück, von denen einige - aus heutiger Sicht - unnötigerweise in der Psychiatrie "weggesperrt" wurden. Die Erfindung und zunehmende Massenherstellung von Medikamenten führte auch dazu, dass teilweise PsychiatriepatientInnen durch Medikamentenwirkungen bzw. -dosierungen soweit ruhig gestellt wurden, dass sie sich entfremdet fühlten und manche lethargisch wurden. Medikamente wurden teilweise auch zwangsweise verabreicht, die PatientInnen erfuhren durchaus entwürdigende, entmenschlichende Behandlungen und Lebensumstände in psychiatrischen Anstalten. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Derartige Umstände halten sich erfahrungsgemäß lange, da sie Angst vorm Ausgeliefert-Sein schüren und ähnliches. Die damalige wissenschaftliche Ansicht war, dass (manche) psychische Krankheiten nicht heilbar wären. Gleichwohl gab es immer Psychiater, die die Entstehung und Aufrechterhaltung (schwerer) psychischer Erkrankungen erforscht und einen achtsamen Umgang mit ihren PatientInnen gepflegt haben. Mit der "68-er Bewegung" entstanden Initiativen von Psychiatern und Angehörigen anderer Berufe, die mit einem anderen Menschenbild und Verständnis über psychische Erkrankungen, die nun eher als behandelbar galten, für die Auflösung der Großpsychiatrien kämpften. Daraus resultierte auch die Veränderung der Gesetzgebung, durch die klare und strenge Richtlinien für eine sogenannte Zwangseinweisung erlassen wurden und mit denen auch ein Missbrauch verhindert werden sollte. Heutzutage kann niemand ohne schwerwiegende Gründe "weggesperrt" werden.
  2. Auch PsychiaterInnen sind nicht alle gleich und nicht zwischen jedem Patienten und seinem Psychiater stimmt immer die Chemie. Ein Teil von PsychiaterInnen legt bei psychischen Erkrankungen den Schwerpunkt auf die Milderung der Symptome durch Medikamente, was manchen PatientInnen nicht ausreicht. Manchmal wird ein Medikament oder die Dosierung nicht gut vertragen, so dass es zu unerwünschten Wirkungen kommen kann, z. B. starke Müdigkeit, Schläfrigkeit, so dass die Lebensqualität noch weiter abnimmt, als es bereits durch das psychische Leiden der Fall ist. Der Mensch neigt zu Verallgemeinerungen, sodass aus "manche PsychiaterInnen" dann "alle PsychiaterInnen sind so und so" wird.
  3. Mit PsychiaterInnen wird oft - aus geschichtlichen Gründen - verbunden, dass diejenigen, die zu ihnen gehen, völlig verrückt und unzurechnungsfähig sein müssen. Das möchte niemand, also ist es doch ein guter "Trick", die PsychiaterInnen als verrückt oder selbst psychisch krank abzuwerten. Heutzutage - so ist meine persönliche Einschätzung - sind die Vorurteile gegenüber PsychologInnen nicht mehr ganz so groß wie gegenüber PsychiaterInnen. PsychologInnen wird eher zugeschrieben, dass sie die Probleme von PatientInnen ernster nehmen, sie besser verstehen und sie bei der Ursachenforschung und Bewältigung des Leidens helfen, derweil PsychiaterInnen sie lediglich durch Medikamente zu decken würden. Aber: Es gibt auch PsychiaterInnen, die psychotherapeutisch und nicht nur medikamentös behandeln, einfühlsam und hilfreich sind. Und klar: Auch Psychiater und Psychologen können selbst psychische Probleme haben -es sind ja auch nur Menschen- und das sagt nicht darüber aus, wie gut sie als BehandlerInnen sind.

Psychiater haben schon einen großen Einfluss und nicht jeder geht verantwortungsvoll damit um.

Da Psychiater auch nur Menschen sind, werden auch sie psychisch krank und man ist ihnen hilflos ausgeliefert. Mein Psychiater laboriert auch immer mal wieder an einer Depression, da ich selbst eine psychiatrische Ausbildung habe, bemerke ich das ganz gut im Gespräch.

Ganz so grundlos könne sie dich nicht wegsperren, das ist sehr streng geregelt. Er kann dich nur dann einweisen, wenn es die Polizei auch dürfte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das ist ein Vorurteil welches Ich nicht teilen kann.

Einfach so kann schon mal gar keiner einfach so weg gesperrt werden.

Zwangsmaßnahmen können nur dann angewendet werden, wenn durch 1-2 Fachärtze eine Eigen oder Fremdgefährdung diagnostiziert wird und im Anschluss dieses Einsperren richterlich angeordnet wird.

lactasetest  22.03.2020, 00:01

Kann ich nicht zustimmen das war in meinem fall gelogene willkür und sadismus

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