Warum hält mein Therapeut Abstand von mir und schaut mir die ganze Zeit in die Augen? Merkt er es nicht, dass es mich vielleicht stören könnte?

2 Antworten

Augenkontakt empfinden viele Menschen als höflich, aber es ist auch nicht schlimm, wenn man es unangenehm findet. Das könntest du ihm einfach sagen, dass du das unangenehm findest/es dich nervös macht.

Und was meinst du mit Abstand halten? Körperlich? Dann wahrscheinlich um nicht in deinen persönlichen Space einzudringen, jmd zu nah zu kommen ist ja auch unangenehm.

Was den Abstand angeht, sehe ich hierfür mehr als nur einen Grund. Einerseits soll dir Raum gegeben werden, sodass du dich nicht bedrängt fühlst. Desweiteren kann es auch sein, dass er einfach auf seine eigene Grenze hierbei achtet, um professionell bleiben zu können - Stichwort Nähe-Distanz Balance. Insbesondere auf körperliche Nähe ist hier aber auch die Pandemie nicht zu vergessen ;)

Augenkontakt gilt für viele nicht nur als höflich. Dadurch, dass er dich ansieht, schätzt er dich ein - deine Gestik und deine Mimik, dein Verhalten - so kann er viel Aufschluss über deine psychische Lage gewinnen und die Therapie und mögliche seine Fragen darauf anpassen. So ist die Patientenbeobachgung unerlässlich. Ich kann aber durchaus verstehen, dass dir dies unangenehm ist. Ich persönlich schaue meiner Therapeutin auch nicht ständig in die Augen xD es ist auch wirklich kein Problem, wenn du beim Reden mal wegsiehst, sofern es dein Wohlbefinden steigert oder dir das Reden erleichtert. Gerne kannst du dein Unbehagen wegen des Augenkontaktes auch kundtun, dann wird er sich sicherlich mehr auf dich abstimmen.

Alles Gute und liebe Grüße