Warum haben die Linken so wenig Respekt vor der Lebensleistung der Leistungsträger und deren Einsatz für das Land?

10 Antworten

Die einzigen Leistungsträger in unserer Gesellschaft sind die Werktätigen, die die Waren produzieren. Der Unternehmer ist lediglich derjenige, der sich das geschaffene Mehrprodukt aneignet und in Form von Kapital investiert, selbst die Verwaltung wird von Angestellten übernommen. Es besteht also ein Ausbeutungsverhältnis, der Arbeiter schafft den Mehrwert, der Unternehmer eignet sich ihn an und entscheidet wie damit zu verfahren ist. Innovationen werden von angestellten Forschern durchgeführt, Risiken und Marktanalysen von Ökonomen und Mathematikern, die Maschinen bedient und Teile hergestellt von Arbeitern, die Verwaltung erledigt von Büroleuten usw.

Warum also sollte man Unternehmer als "Die Leistungsträger" bezeichnen, obwohl es eindeutig die Werktätigen, der überwältigende Teil der schaffenden Bevölkerung ist, geschweige sie honorieren ?

Progrssivssteuern sind wirtschaftlich nur logisch, es würde keinen Sinn ergeben, die Armen zu besteuern, die sowieso gerade über die Runden kommen. Die Reichen haben einfach deutlich mehr Reichtum (sich angeeignet und/oder geerbt), da ist es das Mindeste, dass sie einen Teil der Gesellschaft zurückgeben. Eine Besteuerung/Belastung von Arbeitslosen und Armen hätte die vollständige Verelendung zu Folge, was auch aus kapitalistisch-ökonomischer Sicht nicht zielführend wäre (Weniger Kaufkraft und Arbeitskräfte).

Die SPD ist mittlerweile bei Leibe keine sozialistische Partei mehr, sie betreibt lediglich "Wohlfahrtskapitalismus", der Versuch , den Kapitalismus mit Sozialreformen gerechter zu machen, angetrieben von den Gewerkschaften.

Dem Kapitalismus ist die Tendenz zur grasierenden Vermögensungleichheit, der Ausbeutung der Arbeitskraft, Arbeitslosigkeit, Profitgier, die undemokratische Herrschaft des Kapitals und ihrer Träger eigen. Die Gesellschaft kann sich nur durch seine Überwindung davon befreien.

Ich kann nur empfehlen, sich mit Karl Marx' Werken wie "Lohnarbeit und Kapital" und "Lohn, Preis und Profit" auseinanderzusetzen.

https://www.projekt-gutenberg.org/marx/lohnarbe/lohnarbe.html

http://www.mlwerke.de/me/me16/me16_101.htm#K04

Es gibt kein "Arbeitsplätze zur Verfügung stellen" das ist (d?)ein großer Irrtum.

Gegenfrage; Womit wöllte ein Unternehmer denn überhaupt Geld verdienen, wenn niemand für ihn arbeiten würde? Dann hätte er gar kein Geld.

Die Arbeit jedoch könnte der Arbeitende (wie die Bezeichnung gut ausdrückt) auch ohne den Unternehmer "erledigen".


treppensteiger  11.10.2023, 13:18

Das ist in unternehmerlosen, sozialistischen Ländern bereits hinreichend bewiesen worden, dass Arbeit auch ohne Unternehmer "erledigt" werden kann.

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aamauro 
Fragesteller
 11.10.2023, 13:26

Der Unternehmer konnte seine Firma ins Ausland verlegen. Ich bemängelt auch nicht den Einsatz für Arbeitnehmer sondern die fehlende Wertschätzung für Arbeitgeber und diejenigen die mit erheblichem persönlichen Mehreinsatz mehr verdienen. Warum wird das bestraft und als ungewollt mit höheren Steuern sanktioniert? Trifft auch jeden Arbeitnehmer der durch Überstunden mehr verdient

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treppensteiger  11.10.2023, 13:39
@aamauro

Ok, jetzt wird es verständlicher. Steuern sind Geld, welches am Ende nicht Einzelnen, sondern (glücklicherweise) der Allgemeinheit zu gute kommt. Wenn es nicht gerade als Subventionen für die größten Firmen im Land oder als Unterstützung für Kriegsmaterial gezahlt wird - wobei selbst da noch, je nach Sichtweise, ein gemeinschaftlicher Nutzen entsteht.

Und es wird in Deutschland, und natürlich vielen anderen Staaten, so viel Geld erwirtschaftet, dass die erhobenen Steuern dagegen marginal (äußerst gering) wirken. Die Umverteilung könnte also noch viel größer sein, und der gesamtgesellschaftliche Nutzen wesentlich höher. Aber das Gegenteil geschieht, dank großer Marktmacht, können sich (die größten Firmen, meist Finanzinstitute u.ä.) so viel Geld in die eigene Tasche wirtschaften, dass es immer mehr extremst konzentrierten Reichtum gibt - welcher übrigens dafür sorgt, dass diese Firmen auch immer stärker politischen Einfluss nehmen (erkaufen) können, und die Unterschiede zwischen sehr arm, und sehr reich von Jahr zu Jahr immer größer werden. Eine Spirale mit fast nur einem einzigen Ende - einer großen Wirtschaftskrise, oder einem anderen Wirtschaftssystem.

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treppensteiger  11.10.2023, 13:47
@treppensteiger

kleinere Unternehmen stecken da irgendwo, mitten im System, und werden entweder irgendwann von größeren Firmen geschluckt, oder verschwinden einfach. So was führt dann u.a. dazu, das eben der nächste Bäcker um die Ecke geschlossen wird, oder die kleine Handwerksbude o.ä.

Dort noch mehr Steuern abfassen zu wollen, kann tatsächlich schädlich sein. Da stimm ich dir zu. Allerdings ändert es nur wenig an der Gesamtlage, wenn insgesamt unter der Mehrzahl der Menschen, immer weniger Kaufkraft vorhanden ist. Dann wird es z.B. das billigere Supermarktbrötchen, und wenn das auch nicht mehr geht, gibt es irgendwann nur noch teure Läden für reiche Leute.

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aamauro 
Fragesteller
 11.10.2023, 13:56
@treppensteiger

Es geht mir nicht um Unternehmenssteuern, sondern um Besteuerung derjenigen die durch überproportionalen Arbeitseinsatz viel verdienen und die dafür mit immer höheren Steuern bestraft werden . Und um nittelstandker sie in Bürokratie ersaufen und denen man jetzt das Recht auf Teilzeit von Arbeitnehmern ans Bein bindet, was die kaum organisiert bekommen. Dann sollen sie möglichst auch noch auf geschlechterproporz achten und behinderte einstellen, die dann, falls sie die erforderliche Arbeit nicht bringen können trotzdem unkübdbat sind. Nur so als kleines Beispiel. Finden SPD linke und grüne ganz toll, ob der nittelstandker angesichts dieser immer größeren Auflagen im Burnout endet ist so h egal. Es gibt viel mehr Angestellte und Rentner sie wählen, als nittelstandlet. Also immer drauf auf sie wenn mandafür stimmen der Rentner, nichtarbeitenden oder wrnig arbeitenden bekommt. Das sind viel mehr

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treppensteiger  11.10.2023, 14:02
@aamauro

Du hast Recht, ich hab von der falschen Seite aus angefangen zu erklären, dafür geht es jetzt umso einfacher:

Ja, man besteuert halt dort, wo der Weg des geringsten Widerstandes ist. Da spürt man bereits jetzt die Macht der Großkonzerne, die ständig daran arbeiten lassen, und viel Geld dafür investieren, dass sie nicht besteuert werden (dürfen), weil die Gesetzeslage unter deren Einfluss so formuliert wird.

Wobei unter der Regierung einer Linken da mehr (hilflose) Versuche erkennbar werden würden, das zu ändern.

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aamauro 
Fragesteller
 11.10.2023, 14:35
@treppensteiger

Wie wäre es wenn der Staat seine Ausgaben einschränken würde wenn er schon an die Konzerne nicht. Ran will. Untersuchung eines angesehenen Institutes: in 6 von 10 untersuchten Falken kann es wegen der Abgabenlast ertragreicher sein nicht zu arbeiten und von staatlichen Zuschüssen zu leben. Da läuft was richtig aus dem Ruder!

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treppensteiger  11.10.2023, 14:53
@aamauro

Das ändert nur an der Grundproblematik nichts. Es gibt umso mehr Leute ohne Geld, denn Arbeitsplätze werden so auch nicht geschaffen, die sind abhängig davon, was konsumiert werden kann, und nur äußerst geringfügig von staatlichen Subventionen, die ja genau so Geld kosten würden. Ergo, du hättest eine höhere Kriminalitätsrate, die entweder wieder zu mehr Ausgaben (Polizei, Gefängnisse) führen würde, oder zu vermehrten Nachteilen für die einfache, arbeitende Bevölkerung, die dann zuerst immer Opfer dieser "Armutskriminaltät" wird. Oder man kommt zur "Todesstrafe für Diebstähle", wobei das auch wieder die Todesrate unter den Bestohlenen erhöht, weil sich natürlich Diebe dann stärker "absichern" würden, gegen ihr entdeckt werden.

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aamauro 
Fragesteller
 11.10.2023, 14:54
@treppensteiger

Geht halt extrem viel Steuerfeld in der Verwaltung verloren bis es beim bedürftigen ankommt. Und nicht jeder der Leistungen erhält ist wirklich bedurftig.

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treppensteiger  11.10.2023, 14:57
@treppensteiger

Du kannst dir diese Antworten übrigens auch gut selbst erarbeiten, indem du nicht versuchst zu theoretisieren, also z.B. in Zahlen eine Lösung zu finden, die du nicht wirklich bestätigen oder verwerfen kannst, sondern immer knallhart versuchst, dich an der dir bekannten, machbaren, bzw. der aktuellen Praxis zu orientieren.

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treppensteiger  11.10.2023, 15:02
@treppensteiger

Jeder, der in der Verwaltung arbeitet, ist ebenso ein Arbeitsloser weniger, aber ein Steuern zahlender Konsument mehr.

Die, die wirklich nicht bedürftig sind, werden ständig von Leistungen ausgeschlossen, ich war genügend lange selbst arbeitslos, und weiß, wie schnell Sanktionen verhängt werden, wenn jemand der Meinung ist, es gäbe Arbeit, die man aus unklaren Gründen nicht annehmen will. Oder meinst du Subventionen an Großbetriebe?

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Weil die SPD nunmal die Partei für Arbeiter ist, bzw wahr.

AG sind oft bei der FDP zuhause, die sich eben vor allem für diese einsetzt.

Soweit zumindest die Theorie, die möglicherweise sogar Praxis wäre. Aber irgendwie geht es sowohl den Arbeitgebern, als auch sehr vielen Arbeitnehmern unter der Ampel schlechter.

Ich meine, lange waren die Reallöhne verhältnismäßig nichtmehr so niedrig wie heute.

Aber ich schweife ab.

Den linken war es nunmal immer ein Anliegen, den anhaltenden Trend, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden entgegenzutreten. Daher kümmern sie sich nunmal um die Belange des kleinen Mannes, oder sollten es zumindest, wenn sie nicht mehr stimmen verlieren wollen.

LG.


aamauro 
Fragesteller
 11.10.2023, 13:28

Was ist arm? Wird von den linken als bestimmte prozentuale Abweichung vom Durchschnittseinkommen definiert und so die leistungsfeindliche Abgabenpolitik gerechtfertigt. In eine Welt von Millionären ist man mit höherem Einkommen arm als in einer Welt von hungerleidern. Wie irre!

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Zwitscherling  11.10.2023, 13:36
@aamauro

 Ob dir die Definition nun gefällt oder nicht. Hält der Trend an, enden wir bald im Neofeudalismus. Würde mich natürlich nicht wundern, wenn die wohlhabenderen in Deutschland diesen anstrebt.

In eine Welt von Millionären ist man mit höherem Einkommen arm als in einer Welt von hungerleidern. Wie irre!

Das wäre die Konsequenz. Dann gibt es nurnoch Superreiche und Hungerleidende.

Haben wohl schon viele vergessen, dass 2022 bereits jeder sechste aufgrund der Teuerungen auf Mahlzeiten verzichtet.

Ist halt die Frage, wo der Handlungsbedarf ist. Ich denke nicht, dass man übervolle Konten weiter aufblasen sollte.

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Es gibt nun mal Leute, die irgendwelchen Verteilungsphantastereien anhängen ohne zu begreifen, wie ein ganzheitliches Wirtschaftssystem funktioniert.

Sozialneid, d.h. Umverteilung von oben nach unten ist nunmal die Triebfeder von Sozialismus und Kommunismus.


Pescatori  11.10.2023, 13:34

Ausbeutung der Arbeiter zur Schaffung einer reichen Oberschicht ist nun einmal die Triebfeder des Kapitalismus.

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