Warum gibt's in diesem Bereich so oft eine solch große Intoleranz?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Tja, leider ist es oft so. Allerdings trifft es, zumindest meiner Erfahrung nach, nahezu jeden Bereich des Lebens, nicht nur den Musikgeschmack.

Aber viele suchen förmlich nach Dingen, die sie bei anderen abwerten können, um sich selbst aufzuwerten. Und noch mehr sehen sich selbst als Maß der Dinge und beurteilen/bewerten jeden anderen danach. Der Tellerrand ist gleichzeitig viel zu hoch, als dass sie drüberblicken könnten (oder wollten, weil's ja Arbeit macht und man sich dann vielleicht mit sich und seiner Toleranz beschäftigen müsste).

Was du hier schreibst erkenne ich auch wieder.
Bei meiner Oma und meiner Tante aufgewachsen, höre ich natürlich gerne die Schlager der 1910er bis 1960er, echte Volksmusik (also nichts volkstümliches), alpenländische Kirchenlieder und so weiter.
Natürlich hat sich dann noch mehr daraus gebildet, wie psychedelic Funk us den 1970ern (am liebsten aus Japan) oder Balkan-Pop aus den 1970ern.
Bin heute selbst Musikerin, Musikdozentin und -lehrerin.

Ich habe das auch ab der Schule gehört, wie wenig "modern" ich doch bin, dass das, was ich höre Schrott ist und so weiter. Aber das traf auch meine Kleidung, die keine Markenkleidung war (sondern von den jüngsten Tanten und Onkels, was ich auftragen musste - sind ja kaum älter, als ich)...und sowieso eigentlich alles.

Die Leute lenken von sich selbst ab. Sie kehren lieber vor anderen Türen, weil der Dreck dort angenehmer wegzukehren ist, als vor der eigenen, wo er sich stapelt und möglicherweise die Person unter sich schon begraben wird, weil's soviel ist.

Ist doch bequem, andere abzuwerten und fertig zu machen, als sich damit auseinanderzusetzen, ob man selbst an sich etwas verändern könnte.

Musikgeschmack ist dabei nur der "Träger", also ein Symbol für deren ganzes Leben und deren Lebenseinstellung. Sie können nicht ausbrechen und anerkennen, dass andere ganz anders leben (damit auch einen anderen Geschmack haben) - und sie versuchen eben mit Beleidigungen usw. denjenigen auf ihre eigene Linie zu bringen.
Sehr schade, aber so ticken halt ganz viele.

Von Experte rotesand bestätigt

Leute ohne echten eigenen Musikgeschmack machen halt eine Art Religion daraus. Sie folgen irgendeinem Guru, der ihnen erzählt, daß sie nur dann cool oder was auch immer sind wenn sie die Musik mögen, die er mag. 🙃

Ich find es ja immer wieder lustig wie vermeintliche Musikliebhaber mir meine Lieblingsmusik madig reden wollen. Als Karel Gott Fan kann ich über deren eingeschränkten musikalischen Horizont nur müde lächeln.

Erfahrungsgemäß sind aber auch diejenigen, die sich so herablassend über Deinen Musikgeschmack äußern, im Grunde nur neidisch weil Du selbstbewußt genug bist um Dein eigenes Ding zu machen. Sie selber trauen sich halt nicht, mal wirklich gute Musik zu hören.

Nimm diese Pöbeleien also einfach als Kompliment auf. 😎

Rechtfertigen muss man sich nur für Straftaten. Einen anderen Musikgeschmack zu haben ist im Strafgesetzbuch nirgendwo als Straftat hinterlegt. Und das wird es auch niemals werden in einer halbwegs vernunftbasierten Demokratie.

warehouse14

Area51Agent007 
Fragesteller
 08.04.2023, 18:42
Karel Gott Fan

Du magst auch Karel Gott? Geil! Dieses Lied mag ich am liebsten von ihm: https://youtu.be/dJPjhR4qXPY

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Musik charakterisiert, bildet Persönlichkeiten oder umgekehrt,
unterschiedliche Persönlichkeiten bilden Vorlieben.

Ländler, Schlager und Ballermann-Menschen behagen mir nicht, genauso wenig wie Punks. Vorurteile ja, aber diese Spezies langweilt mich, aus Erfahrung. :))

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre