Warum finden die meisten Leute in Europa serielle Monogamie besser als andere Lebensformen?

8 Antworten

Wahrscheinlich hat das religiöse, kulturelle und rechtliche Gründe. Auch für die Verwaltung ist es praktisch und übersichtlich. Rechtlich gilt ja automatisch der Ehemann als Vater der Kinder, alles andere muss nachgewiesen und beurkundet werden.

Besser? Das ist für mich eine Frage der allgemeinen Akzeptanz. Wer will schon quer schlagen? Das machen Freigeister, sozusagen die Avantgarde. Der Rest schwimmt mit dem Strom oder denkt nicht mal drüber nach ein anderes Beziehungsmodell zu probieren. Dafür gibt es zu einem wenig Vorbilder, zum anderen werden diese Modelle als exotisch, anstrengend oder zum scheitern verurteilt dargestellt.

Männer als Konsumartikel? Mit dieser These lehnst du ich weit aus dem Fenster...

Bedenke bitte, dass Frauen in aller Regel handfeste Gründe für eine Trennung haben. Bei mir z. B. seriell Fremdgehen und selbst eifersüchtig sein, Messi Tendenz und Alkoholsucht - alles ohne Einsicht. Viele bleiben auch heute noch beim Partner weil sie materiell abhängig sind.

Hat gerade deine Freundin mit Dir Schluss gemacht?

Dieses Hörnerabstoßen-Ding halte ich eher für eine männliche Herangehensweise. Macht entwicklungsbiologisch auch mehr Sinn. Denn während der Mann nach einer Nacht zur Nächsten weiterflattern und sein Genom dort verbreiten kann, musste Frau früher häufig für mindestens 9 Monate die Souvenirs der Affäre sprich wörtlich tragen.

Warum also sind monogame Partnerschaften so beliebt? Vielleicht weil es für Frau ein geringeres Risiko für eine HPV-Infektion birgt und damit ein geringeres Risiko für Gebärmutterhalskrebs.

Ach ja das Risiko für Infektionen mit Hepatitis, HIV, Gonokokken, Clamydien und allen anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen sinkt durch Monogame Lebensweise auch deutlich.

Der Punkt ist einfach der dass Frauen im Grunde mit einem Partner zufrieden sind. Nur erfüllen die Männer häufig nicht die Erwartungen der Frauen.

Gerade wenn es an die Gründung der eigenen Familie geht regiert immer noch sehr stark das Bild das sich die Frau um den Haushalt und die Kinder kümmern soll und der Mann ja arbeiten geht.

Auf der anderen Seite sind wir in unserem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem nicht mehr so aufgestellt das ein Mann problemlos mit seiner Arbeit die ganze Familie ernähren kann. Und darum hat man allen Frauen die nicht mindestens Rechtsanwältin werden erklärt dass Hausfrau zu sein keine Selbstverwirklichung ist. Also gehen die Frauen jetzt auch arbeiten.

Und in vielen Beziehungen läuft es eben so: Er geht arbeiten. Sie geht arbeiten und schmeißt den Haushalt und kümmert sich im Hauptteil um die Kinder. Und da sagen viele Frauen: So einen Partner will ich nicht.

Es kommt zur Trennung. Aber allein sein will Frau auch nicht.

Rotfuchs716 
Fragesteller
 14.12.2023, 04:53

In Westeuropa haben Männer viel weniger Auswahl auf dem Kontaktmarkt als Frauen! Die Infektionen sind heute nur noch eine Randerscheinung; die Anzahl der Infizierten ist in Westeuropa im Promillebereich. Mit mir hat kürzlich niemand Schluss gemacht, aber das Aufrechterhalten der Beziehungen ist harte Arbeit.

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SvetaAkhatova  14.12.2023, 05:06
@Rotfuchs716

Ich glaube das mit der Auswahl liegt daran das es tatsächlich in den jüngeren Generationen etwas mehr Jungen als Mädchen gibt. Was sich im Alter umkehrt.

Und das wir keine gravierenden Seuchen mehr haben ist genau ein Erfolg unter anderem der Monogamie. Natürlich hat ein wissen um Hygiene auch viel beigetragen aber gewisse hat auch die Monogamie ihren Anteil daran.

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Wer eine monogame Beziehung haben möchte, der will sie normalerweise dauerhaft haben. In der Anfangszeit, wenn die Liebe groß ist, denkt wahrscheinlich keiner daran, wann er/sie sich den nächsten Beziehungspartner suchen möchte.

Nur wenn eine Beziehung nicht mehr funktioniert, muss man sich eben trennen. Aber die meisten hoffen doch, dass eine Beziehung glücklich verläuft und ewig Bestand hat.

Übrigens sind es mehrheitlich nicht die Frauen, die sich die Hörner abstoßen wollen und den Partner als Konsumartikel betrachten. Frauen sind eher daran interessiert eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, vor allem auch wenn sie Kinder bekommen möchten.

Der Grund, warum die Trennungen öfter von Frauen ausgehen, liegt meistens daran, dass manche Männer nicht beziehungsfähig sind oder fremdgehen.

Rotfuchs716 
Fragesteller
 14.12.2023, 05:09

Für Frauen ist fremdgehen ein Trennungsgrund, aber für Männer nicht. Dahinter steckt aber seitens der Frauen besitzorientiertes Konsumdenken. Auch wenn sowieso man alle 5 Jahren einen neuen Wagen kauft teilt man diesen nicht mit der Nachbarin.

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Honestia  14.12.2023, 05:18
@Rotfuchs716

Wenn der Partner fremdgeht, sehe ich das als Vertrauensbruch. Das hat nichts mit Besitzdenken zutun, denn kein Mensch ist der Besitz eines anderen.

Warum du einer Frau Konsumdenken unterstellst, wenn sie sich von ihrem Mann trennt, weil er fremdgeht, erschließt sich mir nicht.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 14.12.2023, 06:22
@Honestia

Der Mann wird analog zu einem Auto oder einem Pelzmantel als Eigentum der Frau betrachet. Lässt er sich nicht exklusiv vereinnahmen wirft sie ihn weg.

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Honestia  14.12.2023, 07:53
@Rotfuchs716

In deiner Frage geht es doch um Monogamie. Monogamie bedeutet, dass beide Partner sich treu sind, also keine anderen Partner nebenher haben.

Monogamie heißt nicht, dass man den Partner als Eigentum betrachtet, sondern dass man sich darauf verständigt hat (gegenseitig!), dass man keine offene Beziehung führt.

Dabei ist keiner/keine vereinnahmt, sondern beide wollen ihren Partner exklusiv haben. Das ist der Sinn der Monogamie.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 14.12.2023, 07:55
@Honestia

kaum ein Paar wird sich diesbezüglich vorab verständigen. Es gibt allenfalls eine Erwartungshaltung und entsprechende Reaktionen wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.

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Honestia  14.12.2023, 08:04
@Rotfuchs716

Die Einstellung und die Erwartung, die man bzgl. einer Beziehung hat, wird doch schon in der Kennenlernphase klar. Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen an eine Beziehung werden erst gar kein Paar.

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Rotfuchs716 
Fragesteller
 15.12.2023, 05:37
@Honestia

meistens gibt es da keine Absprachen (siehe oben)

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Für kurzfristiges wollen sie schöne Männer, für langfristiges Männer die einen möglichst hohen Status haben. Im Idealfall für die Frau hat der Mann beides. Dann hält es auch sicher.

Es gibt die Theorie, dass die Monogamie eingeführt wurde, weil sich früher die Männer gegenseitig die Birne eingeschlagen haben, weil die Frauen primär nur die hochwertigen Männer haben wollten. Das wollten die anderen natürlich nicht auf sich sitzen lassen und haben dann versucht den hochwertigen Mann loszuwerden. Das Etablieren der Monogamie sollte für mehr Stabilität und weniger Gewalt sorgen.

Woher ich das weiß:Recherche

Deine Theorien kann ich nicht bestätigen.

Frage 1 : Das hat tausende Gründe, wieso viele die Monogamie bevorzugen. Ich persönlich bin mit einem Partner schon komplett bedient und habe auch kein romantisches oder sexuelles Interesse an anderen Personen.

Dass diese Monogamie oft seriell verläuft, liegt daran, dass man Menschen oft erst in der Beziehung und mit dem Vergehen der Jahre kennenlernt und merkt, dass es doch nicht passt. Oder der andere ist auf gut Deutsch gesagt ein Arschkeks. Manchmal lebt man sich auch auseinander.

Frage 2 : Ich habe selbst jetzt nicht nachgeschaut, ob deine Aussage stimmt, dass 70 Prozent der Frauen die Scheidung beantragen würden. Aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass es stimmt. Wenn ich jetzt in meine Familie schaue, haben tatsächlich immer die Frauen die Scheidung beantragt.

Gründe waren:

  • physische und psychische Gewalt vom Mann ausgehend
  • Keine gemeinsamen Interessen und Ziele mehr
  • Probleme wurden zwar immer kommuniziert, aber der Mann war nicht bereit sein Fehlverhalten zu ändern

Und im weiteren Umfeld war es halt einfach die fehlende Gleichberechtigung was den Haushalt und die Kindererziehung angeht + die fehlende Einsicht des Mannes, dass er auch was tun muss.

Demnach macht die Vermutung, wenn ich jetzt auf dieselbe Art argumentiere wie du, keinen Sinn (Plausibilitätsargument).

Faktencheck:

"Meistens haben sich die Paare auseinandergelebt, ein Ehegatte nimmt es mit der Treue nicht ganz so genau und geht fremd oder Gewalt macht eine Ehe nicht mehr möglich."

Zitat:

https://www.scheidung.org/scheidungsgruende/

Es gibt überwiegend vernünftige Gründe für eine Scheidung. Somit sage ich dir...Nein, Frauen nutzen Männer nicht als Konsumartikel, den man einfach mal wegschmeißt.

Liebe Grüße und alles Gute

Rotfuchs716 
Fragesteller
 15.12.2023, 09:56

Ich hatte nicht geschrieben dass 70% der Frauen die Scheidung einreichen würden sondern dass 70% der Scheidungen von Frauen beantragt werden! Es werden ja im statistischem Durchschnitt je nach Land in Westeuropa überhaupt nur 25-50% der Ehen irgendwann geschieden.

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Lissythelis  15.12.2023, 09:58
@Rotfuchs716

Tut mir leid, da habe ich mich verlesen. Ob es nun das eine oder andere ist, macht bei meinen Bezugspunkten jedoch keinen Unterschied.

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