Warum erschafft ein perfekter Gott eine nicht perfekte Welt?

16 Antworten

Es gibt nur eine Imperfektion in Deiner Argumentation: Deine Vorstellung von Gott...

Warum erschafft ein perfekter Gott eine nicht perfekte Welt?

Wenn ein Auto vom Fließband kommt, dann ist dieses 'perfekt'. Dass dann dieses nach Jahren an Be- und Abnutzung nicht mehr ganz oder am Ende gar nicht mehr 'perfekt' ist, ist wohl selbstredend...

Nach der Erschaffung der Welt befand sich diese in einem 'perfekten' Zustand...

Gott ist allwissend; er wusste, was in der Zukunft passiert wenn er die Welt erschafft

Und jetzt kommen wir auf die Begrifflichkeiten: Allwissenheit bedeutet nicht, dass Gott die Zukunft bereits im Voraus kennt. Allwissenheit bedeutet, dass alles an vorhandenem und gegebenem Wissen in und bei Gott ist. Niemand hat dieses gesamte Wissen.

Dasselbe auch bei dem Begriff 'Allmacht': Dieser bedeutet nicht, dass Gott alles machen kann, sondern bedeutet, dass in und bei Gott alles an vorhandener und gegebener Macht sich befindet. Sollte es nur eines geben, das Gott nicht 'machen kann', entfällt das Prädikat 'Allmacht' im Sinne von 'alles manchen können': Und ich kenne mindestens ein Beispiel, das Gott nicht ausüben kann...vielleicht kommst Du selber darauf...

Wenn Gott perfekt ist, aber der Mensch nicht, deutet das darauf hin, dass Gott etwas Unvollkommenes erschaffen hat. Das sehe ich als einen Makel an [...]

Gott erschuf nicht den Mensch, sondern menschliche Körper. Diese waren im Großen und Ganzen ein 'perfektes' Geschöpf.

Ein Mensch wird erst zu einem Mensch, nachdem eine Seele in diesen menschlichen Körper inakrniert ist. Wer nicht 'perfekt' ist, sind die Seelen. Jedoch sind die Seelen keine Erschaffung Gottes, sondern entstammen aus Gott; sie sind Bestandteile von Gott, die sich - aus unterschiedlichen Motiven - von Gott gelöst hatten...

Menschen auf der Erde haben nun all ihre vielen, vielen Verfehlungen wieder gut zu machen; dabei machen viele, viele Menschen viele Fehler und treffen falsche Entscheidungen...

Das einzige, was Gott weiß ist, dass wir Menschen Fehler machen und negative Entscheidungen fällen werden, jedoch:

Jeder Mensch hat einen Freien Willen mitbekommen - von Gott aus. Die Bedingungen für dieses 'Werkzeug': Übernahme aller daraus entstehenden Konsequenzen und dafür eine Nichteinmischung durch Gott...

Gruß Fantho

Seit dem Urknall wurde der Tod mit in diese Schöpfung integriert. Der Mensch in seinen Sünden wurde in dieses Leben, in diese Existenz hineingezogen, eigentlich die ganze Schöpfung..

Trotz aller Vergänglichkeit hat diese Schöpfung, wenn einmal von menschlicher Hybris absieht, schon etwas vollkommenes Ansicht.. Alleine schon der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel lässt etwas von dieser Vollkommenheit erahnen..

LA

Vor dem Sündenfall der ersten Menschen im Garten Eden war die Welt "sehr gut"...

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

Aber: Das ist nur vorübergehend, da nur für eine kurze Zeit im Vergleich zur Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit! Die Bibel verheißt dazu z. B.:

  • "Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben" (1.Korinther 2,9).
  • "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,4-5a).
  • "Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden; sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe" (Jesaja 65,17-18a).

HalloLucaluccini,

Gott hatte eine perfekte Welt erschaffen! Aber warum ist sie es nicht geblieben? Das hat mit einem Geschenk zu tun, dass Gott den Menschen gegeben hat: der freie Wille!

Willensfreiheit im biblischen Sinn bedeutet nicht, dass man das Recht hat, nach eigenem Gutdünken zu entscheiden, dass aber immer die grundsätzliche Möglichkeit besteht, anders zu handeln, als es Gott will.

Der Mensch ist also in gewissem Sinn eine nicht berechenbare Größe und zwar nicht per se durch den hier erwähnten freien Willen, sondern durch dessen Missbrauch!

Es war die individuelle Entscheidung der Geschöpfe, die sich ganz bewusst für den Missbrauch ihrer von Gott verliehenen Freiheit zu entschieden! Der Fehler kann also niemals beim Schöpfer liegen! Er hatte alle Voraussetzungen für ein gut funktionierendes Paradies geschaffen.

Dass die falsche Entscheidung der ersten Menschen so weitreichend war, liegt daran, dass die beiden unser aller Vorfahren sind und uns mit ihrer Entscheidung gegen Gott ein denkbar schlechtes Erbe hinterlassen haben. Die Bibel drückt es so aus:

"So wie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich der Tod so unter allen Menschen ausgebreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten" (Römer 5:12).

Das Paradies hätte durchaus funktionieren können, wenn sich die Menschen innerhalb des von Gott gesteckten Rahmens bewegt hätten. Das Nicht-Funktionieren lag folglich einzig und allein beim Menschen, der dachte, er könne sich vom Schöpfer unabhängig machen.

So wie eine Maschine, deren einwandfreie Funktion und Betriebssicherheit nur dadurch gewährleistet werden kann, dass sich deren Bediener an die Betriebsanleitung halten, so wäre ein dauerhaftes, glückliches Leben im Paradies nur in enger Verbindung des Menschen zum Schöpfer und zu seiner Anleitung möglich gewesen. Entsteht bei einer genial konstruierten Maschine durch falsche Bedienung ein Defekt, kann unmöglich der Konstrukteur dafür zur Verantwortung gezogen werden!

LG Philipp

Die Welt war mal nach der Schöpfung perfekt. Der Mensch hielt es jedoch besser sie zu plündern und nach und nach verkommen zu lassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung