Themenspecial 08. Mai 2023
Veganismus - ein Thema, zwei Meinungen!
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Warum darf für die Produktion von Pflanzen Tiere leiden und sterben aber für tierische Produkte nicht?

SpookyBatwing  08.05.2023, 18:50

Was sind denn Unnütztiere? Das Wort habe ich als langjährige Veganerin noch nie gehört?

wickedsick05 
Fragesteller
 08.05.2023, 19:27

Z.b. Tiere die beim Pflanzenanbau stören und daher mit pestizde oder Schneckenlinsen vergiftet werden. Also die Tiere die beim veganen Pflanzenanbau sterben aber veganer schönreden

3 Antworten

Ein Leben ganz ohne Tierleid geht leider nicht. Es lässt sich nicht vermeiden, dass Tiere sterben, wenn wir etwas essen wollen. Es geht beim Veganismus nicht darum, allen Tod und jedes Leid der Erde zu stoppen - denn das wäre utopisch.

Das größte Problem sehe ich in der Massen-Tierhaltung. Das Leid, dass die Tiere dort erleben, würde sich definitiv vermeiden lassen, indem wir eben nicht so übermäßig viel Fleisch essen. Es geht beim Veganismus nicht nur darum, dass man keine Tiere töten möchte. Sondern es geht vor allem auch um qualvolle Haltung und brutalste Schlachtungs-Methoden (beispielsweise werden Schweine oft per Gas erstickt).

Was das Töten an sich angeht, muss man bedenken, dass die so genannten Nutztiere auch fressen müssen. Man muss Pflanzen anbauen, um die Tiere zu füttern. Durch diesen Anbau sterben aber genauso massenhaft - wie du sie nennst - „Unnutztiere“. Wenn man Nutztiere züchtet, braucht man wesentlich mehr Pflanzen, als wenn man diese Pflanzen direkt essen würde. Für 1kcal aus Schweinefleisch beispielsweise benötigt man 15kcal aus pflanzlicher Nahrung. Wenn man also darauf achten möchte, dass möglichst wenige Insekten und co sterben müssen, dann vermeidet man erst recht den Umweg über ein „Nutztier“.

Übrigens: Von den paar glücklichen Kühen auf den Weiden rede ich gar nicht. Wer wirklich ausschließlich solche tierischen Produkte isst bzw. nutzt: bitte. Unsere tierischen Produkte kommen aber fast alle aus Massentierhaltung.

wickedsick05 
Fragesteller
 10.05.2023, 19:03
Ein Leben ganz ohne Tierleid geht leider nicht. Es lässt sich nicht vermeiden, dass Tiere sterben, wenn wir etwas essen wollen.

Richtig. Nur zieht der Veganer die falschen Schlüsse daraus und teilen daher Tiere in Nutztiere und unnütztiere

Es geht beim Veganismus nicht darum, allen Tod und jedes Leid der Erde zu stoppen - denn das wäre utopisch.

Sondern darum völlig willkürlich fest zu legen welches Tier sterben darf und welches nicht aber dann dem Fleischesser die Ohren voll heulen dass für sein essen Tiere sterben.

Das größte Problem sehe ich in der Massen-Tierhaltung.

Aber das hat nichts mit veganismus zu tun. Man kann Fleisch auch außerhalb der Massentierhaltung kaufen. Nur weil es Kinderarbeit bei Kleidung gibt läuft ja auch keiner nackt Rum.

Sondern es geht vor allem auch um qualvolle Haltung und brutalste Schlachtungs-Methoden (beispielsweise werden Schweine oft per Gas erstickt).

Dann wäre Honig vegan...das ist also leider falsch denn darum geht es beim veganismus nicht.

Was das Töten an sich angeht, muss man bedenken, dass die so genannten Nutztiere auch fressen müssen. Man muss Pflanzen anbauen, um die Tiere zu füttern.

Du schreibst ja richtig dass ein Leben ohne das töten von Tieren nicht möglich ist also muss man sich entscheiden welches Tier verdient mehr Schutz?

die Kuh auf der Weide die nur Gras frisst und immer wieder nachgezüchtet wird oder der Feldhase der vom aussterben bedroht ist aufgrund des Monokulturen Ackerbaus für vegane Pflanzen?

Der veganer entscheidet sich dafür die Kuh nicht zu töten dafür der Natur zu schaden und Feldhasen umzubringen.

Wenn man also darauf achten möchte, dass möglichst wenige Insekten und co sterben müssen, dann vermeidet man erst recht den Umweg über ein „Nutztier“.

Aber nur in der veganen Filterblase wo es nur ackerpflanzen fressende Tiere gibt. In der Realität kann man auf Weidetiere und Wildtiere umsteigen und so noch weniger Tiere töten als bei einer veganen Ernährung.

Übrigens: Von den paar glücklichen Kühen auf den Weiden rede ich gar nicht

Natürlich nicht da dann deine ganze Argumentation Zusammenbericht und kein Sinn mehr ergibt sondern es wird immer behauptet es gibt nur 2 extreme und zwar veganer werden oder Massentierhaltungsfleisch konsumieren.

Wer wirklich ausschließlich solche tierischen Produkte isst bzw. nutzt: bitte. Unsere tierischen Produkte kommen aber fast alle aus Massentierhaltung

Also zusammengefasst ist die Antwort auf meine Frage: die eigene inkompetenz Fleisch nicht aus der Massentierhaltung zu kaufen rechtfertigt die Massenvernichtung frei lebender Tiere durch veganen Ackerbau?

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Chichibi  10.05.2023, 23:33
@wickedsick05
In der Realität kann man auf Weidetiere und Wildtiere umsteigen und so noch weniger Tiere töten als bei einer veganen Ernährung.

In der Realität macht das aber fast niemand.

Weidetiere und Wild decken auch nicht den extrem hohen Konsum unserer Gesellschaft.

es wird immer behauptet es gibt nur 2 extreme und zwar veganer werden oder Massentierhaltungsfleisch konsumieren.

Du argumentierst doch aber auch mit zwei Extremen. Entweder Weidetiere oder Pflanzen aus konventioneller Landwirtschaft.

Nicht jeder Veganer trinkt Hafermilch. Davon abgesehen kann man auch beim Ackerbau darauf achten, dass möglichst wenig Tiere sterben.

aber dann dem Fleischesser die Ohren voll heulen dass für sein essen Tiere sterben.

Es geht doch aber nicht nur ums Sterben. Das sind die Vegetarier. Im Veganismus geht es um die Ausbeutung, also um die Zucht und Haltung.

Ich kenne keinen Veganer, der „rum heult“, weil jemand Wild isst. Sondern das geht gehen die Leute, die (auch) Produkte aus der Massentierhaltung kaufen.

die eigene inkompetenz Fleisch nicht aus der Massentierhaltung zu kaufen rechtfertigt die Massenvernichtung frei lebender Tiere durch veganen Ackerbau?

Es geht auch nicht nur um Hafermilch vs. Weidemilch. Auch Nicht-Veganer essen Obst, Gemüse und Getreide – und füttern außerdem zusätzlich damit ihre Nutztiere (bei Weidetieren vor allem im Winter).

Ich kenne niemanden, der wirklich darauf achtet, dass seine tierischen Produkte ausschließlich von Weidetieren oder Wild kommen. Sondern diejenigen kaufen trotzdem auch normal im Supermarkt ein.

Ist ja schön und recht, wenn man lieber Milch einer Weide-Kuh nimmt, statt Hafermilch. Man muss es dann nur auch machen und nicht nur darüber reden.

Meiner Erfahrung nach nutzen Fleischesser eher das Argument, dass Veganismus nicht perfekt ist, um damit ihren eigenen Konsum zu rechtfertigen. Nur darüber zu reden, dass Vegan nicht optimal ist und sich Alternativen zu überlegen, nutzt allerdings nichts, wenn man sie nicht umsetzt. Nur vom Reden ist keinem Tier geholfen.

Ernst gemeinte Frage: Gehörst du denn zu den Menschen, die genau darauf achten, wie ein Tier gehalten und ggf. geschlachtet wurde? Und hast du dich vergewissert, dass die Informationen stimmen? Und du kaufst keine tierischen Sachen in einem Restaurant oder Supermarkt? Wenn ja: Respekt dafür! Wenn nicht, frage ich mich aber, was du mit dieser Frage erreichen möchtest.

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wickedsick05 
Fragesteller
 17.05.2023, 19:58
@Chichibi
In der Realität macht das aber fast niemand.

Weil den Veganern Tiere völlig egal sind.

Weidetiere und Wild decken auch nicht den extrem hohen Konsum unserer Gesellschaft.

Es gibt 5 vegane Landwirte in Deutschland die decken nicht Mal ansatzweise den Bedarf an Pflanzen. Also verzichten wir auf Veganismus weil's davon wenig gibt?

Ackerbau darauf achten, dass möglichst wenig Tiere sterben.

In der Realität macht das aber kein veganer. Zudem decken diese auch nicht den extrem hohen Konsum unserer Gesellschaft.

Du argumentierst doch aber auch mit zwei Extremen.

Nein, mit Wissenschaft. Ackerbau ist immer schädlicher als Weidetiere und Wildtiere. Bei Bio sind 170 Seiten pestizde erlaubt.

Es geht auch nicht nur um Hafermilch vs. Weidemilch

Wie kommst du auf Hafermilch? Äpfel werden teilweise 50mal mit pestizde besprüht und sind keine Hafermilch. Es geht um Pflanzen die der veganer isst.

Auch Nicht-Veganer essen Obst, Gemüse und Getreide

Für 1 Kilo veganes Essen fallen 4 Kilo Pflanzenmüll an. Der veganer isst nur das Getreidekorn verarbeitet zu Brot und schmeißt den Rest der Pflanze weg. Dabei wurde es umweltschädlich und tierschädlich angebaut.

Ernst gemeinte Frage: Gehörst du denn zu den Menschen, die genau darauf achten, wie ein Tier gehalten und ggf. geschlachtet wurde?

Ja bin ja kein veganer der sich selbst belügt und im Supermarkt Pflanzen kauft wie 99% der veganer.

Und hast du dich vergewissert, dass die Informationen stimmen?

Bin ja kein veganer der Lebensmittel blind im Supermarkt kauft

Und du kaufst keine tierischen Sachen in einem Restaurant oder Supermarkt?

Das Restaurant das ich besuche hat eine Hausschlachtung und hällt Tiere auf der Weide hinterm Restaurant. Ich kann es sehen bevor es auf dem Teller landet.

Lustig ist immer wenn man mit Veganern diskutiert dass Weidetiere und Wildtiere runter gespielt werden, also z.b. gibt es selten, kauft keiner, machen zu wenig.

Sagt dann ein Fleischesser aber vegan zu werden bringt eh nix denn die Tiere werden ja trotzdem geschlachtet und leben unter schlechten Bedingungen.

Dann kommt sofort der veganer und meint ja aber wenn wir viele veganer werden dann bringt es was und wenn jeder so denkt ändert sich nichts.

Erkennst du die Analogie? Also wie der Verstand den dogmatischen ismen zuarbeitet?

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Chichibi  17.05.2023, 22:43
@wickedsick05
Erkennst du die Analogie? Also wie der Verstand den dogmatischen ismen zuarbeitet?

Ich erkenne vor allem sehr viel Carnismus und Anti-Veganismus.

Bin ja kein veganer der Lebensmittel blind im Supermarkt kauft

Auch Fleischesser kaufen blind im Supermarkt oder kaufen sogar ganz bewusst Billigfleisch. Auch Fleischesser essen Äpfel und Brot. Und auch Weidetiere bekommen Heu und Kraftfutter, das jeweils ebenfalls geerntet werden musste (und Tiere dafür sterben).

Lustig ist immer wenn man mit Veganern diskutiert dass Weidetiere und Wildtiere runter gespielt werden, also z.b. gibt es selten, kauft keiner, machen zu wenig.

Finde ich jetzt nicht so lustig, weil es ja einfach Fakt ist, dass fast alle tierischen Produkte in Deutschland aus Massentierhaltung stammen. Man kann doch Massentierhaltung nicht durch die bloße Existenz von Weidetieren oder Wildtieren legitimieren.

Schau, du achtest doch (deinen Aussagen nach) auch darauf, wo dein Essen her kommt. Ich nehme an, dass dir ebenfalls das Tierwohl und die Umwelt am Herzen liegen. Wieso müssen wir denn überhaupt diskutieren? Wieso sprichst du dich nicht gegen Massentierhaltung aus?

Wenn deine Lebensweise so viel Tierfreundlicher und Ökologischer ist, als die eines durchschnittlichen Veganers, dann ist sie auch besser als die eines durchschnittlichen Fleischessers. Wenn du keine Lebensmittel im Supermarkt kaufst, wieso wetterst du nur gegen Veganer, statt aufzuzeigen, wie du es machst? Ich finde es ehrlich schade, dass du bisher eher provozierst, statt zu versuchen, andere zu inspirieren.

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Von dieser "Differenzierung" hab ich noch nie offiziell von Veganer gehört.

Es ist aber was wahres dran.

Für die Produktion von veganen Lebensmittel, werden andere Tierarten, insbesondere Insekten, im "großen Stil "aufgeopfert.

Nun sind diese Tierchen so klein, dass sie vielleicht deshalb nicht so auffallen, wie die große Nutztiere, die jeder kennt.

Für die Anbau von Plantagen werden anderen Lebewesen Wasser und Lebensräume entzogen .

Auch diese Tierarten interessieren den Otto Normalverbraucher nicht. Manchmal weiß er sogar nicht dass sie existieren.

Wenn man sich tiefgründig mit einem Anliegen beschäftigt, kommen immer mehr Details ans Licht, die auf dem ersten Blick entgehen.

Sowas nennt man Doppelmoral! Anmaßung, Diskriminierung, Ausgrenzung, verachten des andersartigen, sowie andere abscheuliche Dinge! Es gibt Menschen die das wirklich aus Überzeugung machen und dabei nicht diese Mechanismen anwenden, die auch Diktatoren unter anderem das NS Regime und andere heutige Zeitgenossen anwenden. Dazu gehört die militante Veganerin aber nicht!