Warum braucht man zum Lokführer heute Abitur?
Ich versuche schon seit Jahren (Realschule 1,9 und fünf fließende Fremdsprachen) eine Ausbildung zum Lokführer zu finden. Bei allen DB-Teilkonzernen und den meisten privaten EVUs wurde ich aber von vornherein abgelehnt, da mein Schulabschluss zu schlecht sei. Erklärung: Zu viele Bewerber, Überschuss, also nehme man nur noch Abiturienten und im Ausnahmefall noch sehr gute Realschulabschlüsse ab 1,5-Schnitt.
Ich frage mich jetzt, weswegen Abitur heute die Mindestanforderung ist. Weswegen man Stellen noch für Realschulabschlüsse ausschreibt, obwohl man die intern ja sowieso nicht mehr nimmt. Und vor allem, weswegen man überall die Storys vom Bewerbermangel und von "Noten spielen keine Rolle" erzählt, wenn das doch offensichtlich nicht mehr stimmt?
6 Antworten
Ich habe einen Realschulabschluss mit 2,0 und habe einen Ausbildungsplatz bekommen (Fernverkehr) leider aber erst für 2023 anstatt 2022 (wahrscheinlich weil ich noch zu jung bin und nach der Ausbildung nicht alleine Fahren dürfte) worauf ich mich eigentlich beworben habe. Man braucht also kein Abitur es ist nur wichtig den Online-test sowie das Vorstellungsgespräch gut zu meistern. Danach muss man auch noch die Medizinsch/Psychologische untersuchung bestehen in der auch nochmal 70% durchfallen. Ich denke eher ,dass sie dich wegen anderen Gründen als den Abschluss abgelehnt haben, denn bei mir hat es auch super geklappt.
Wo steht hier was von Abitur? (Strg +F Suchwort Abitur)
Schule abgeschlossen ist 10. Klasse.
Dem was du schreibt zu glauben, ne nie im leben. Ich hab das selbst durch allerdings als Quereinsteiger. Beim Lokführer bracht man das Verständnis was ich eine Gewindeschraube zur Holzschraube. Wie funktionieren Bremsen. Vermutlich bist du einfach zu alt für eine Stino Ausbildung.
Und Bewerberüberschuss? Beim Lokführer? Beschäftige dich mal mit dem Job und den Kriterien.
Und da wird nichts beworben was nicht passt. Sondern knallhart gesagt was Sache ist WE Arbeit, z.B.
Dann glaube es halt nicht. Ich gebe nur die Aussagen weiter, die seitens der Personaler gekommen sind. Entschuldigung, dass diese sich deiner Meinung nach nicht genug mit den Jobkriterien befasst haben, deren Stellen sie selber besetzen. Und dass ich mit 16-20 schon zu alt war, ist so ziemlich die einzig hilfreiche und konstruktive Aussage deines Kommentars, zumindest dafür vielen Dank.
Ich frage mich jetzt, weswegen Abitur heute die Mindestanforderung ist. Weswegen man Stellen noch für Realschulabschlüsse ausschreibt, obwohl man die intern ja sowieso nicht mehr nimmt.
Du meintest ja selbst das Personen mit einem Realschulabschlussschnitt von 1,5 im Ausnahmefall angenommen werden können, heißt eigentlich, dass das ausschreiben der Mindestanforderung jeweiliger Berwerbersuchen stimmen.
Und vor allem, weswegen man überall die Storys vom Bewerbermangel und von "Noten spielen keine Rolle" erzählt, wenn das doch offensichtlich nicht mehr stimmt?
Da hast du meiner Meinung nach völlig recht. Ich hatte diese Erfahrung zwar selbst noch nie, aber der Bewerbermangel durch hohe Mindestanforderungen kann sehr wohl ein Grund für diese sein. (Das bezieht sich auf den Allgemeinen Mangel an Arbeitsstellen)
Ich zweifel an deiner Darstellung, für den Kurs zum Tf reicht ein Schulabschluss und die allgemeine gesundheitliche und psychische Eignung.
Diese Ausbildung bekommst du jederzeit, sogar gesponsert vom Arbeitsamt.
Das ist falsch. Die Fortbildung wird vom Arbeitsamt (zumindest in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen) nur finanziert, wenn man Sozialhilfeempfänger ist, und auch da gibt es Ansprüche an die vorher erlangte berufliche Qualifikation. Für die betriebliche dreijährige Ausbildung gelten weiterhin die beschriebenen Darstellungen.
Du musst natürlich im System der Agentur für Arbeit sein, aber du musst garantiert kein ALG2 oder gar sozialhilfe bekommen.Sozialhilfe Bezieher sind sowieso nicht arbeitsfähig.
auch die privaten bahnunternehmen bilden den tf aus
für den Fahrdienstleiter im Stellwerk reicht die fachoberschulreife das ist kein Abitur. "Dein Arbeitsplatz nennt sich Stellwerk. Es gibt verschiedene Stellwerkstechniken, mit deren Hilfe der Zugverkehr gesteuert wird. Voraussetzung: Du hast mindestens die Fachoberschulreife (bald) erfolgreich abgeschlossen."
Ich lasse gerne mit einem Link belehren.
Doch, man muss Bezieher von Sozialleistungen sein, um die Kosten für den Quereinstieg finanziert zu bekommen, ansonsten geht das über die Selbstkosten im fünfstelligen Bereich. Informationen aus erster Hand seitens der Bundesagenturen für Arbeit in den drei genannten Bundesländern.
Dass auch private Unternehmen ausbilden, habe ich in der Frage ebenfalls ausformuliert, mit hinreichenden Erfahrungen. Auch dort angeblicher Bewerberüberschuss.
Die angeblichen Anforderungen für die Ausbildung zum Fahrdienstleiter sind bekannt. Auch da decken sich die Aussagen der Personaler nicht mit den öffentlichen Formulierungen in den Ausschreibungen.
Leb einfach damit. Ich finde, man kann das schon nachvollziehen, was er sagt.
Wie man der Frage entnehmen kann, suche ich den Konsens zwischen den öffentlich beschriebenen Anforderungen und dem Umstand, dass diese im Angesicht des Bewerberüberschusses de facto nicht mehr gelten aber dennoch beworben werden.