Warum braucht man für jeden erdenklichen Beruf eine Ausbildung, aber um Politiker zu sein, ausgerechnet nicht?
Z.B. Robert Habeck, der es vom Kinderbuchautor zum Wirtschaftsminister brachte oder eine Ricarda Lang ohne Berufsausbildung, ohne Studium zur Cheffin einer Regierungspartei, Emilie Fester und noch so viele mehr. Wie kann es sein, das so unerfahrenen Menschen ernsthaft so viel Verantwortung übertragen wird, ein Land von über 80 Mio Menschen zu regieren?
16 Antworten
Die meisten Politiker sind ehrenamtlich Politiker mit kleiner Aufwandsentschädigung. Man kann also nur in den höchsten Positionen davon wirklich leben. Habeck ist seit 2002 politisch aktiv. Erst ab 2012 hat er aber ein richtiges "Gehalt" von 2500 Netto Euro pro Monat als Fraktionsvorsitzender bekommen.
Sollte es eine Ausbildung für den Politiker geben, müsste man auch von Anfang an genug zahlen, damit man davon leben könnte.
natürlich könnte man in entsprechende Bereiche nur Menschen ins Amt berufen, die da selber Wissen mitbringen - wird immer wieder diskutiert, eine "Experten-Demokratie". Ich glaube aber dass Herr Lauterbach ganz aktuell zeigt dass das auch nicht so rosig ist.
Die Minister entscheiden nicht per Würfelwurf was gemacht wird und tragen nicht alleine so viel Verantwortung. Die sitzen tagtäglich über Stunden mit Experten und Expertinnen zusammen und lassen sich über alles intensiv beraten, das ist keine one-man-show.
Hat man Menschen im Amt die selbst eine gewisse Expertise mitbringen besteht immer die Gefahr der Selbstüberschätzung und Arroganz, wie man an Herr Lauterbach sieht. Da muss man sich überhaupt nicht anhören was andere sagen, denn man selbst ist ja schon Experte. Da können alle im Konsens gegen Beschlüsse sein, gibt ja keinen Grund darauf zu hören, man ist ja Experte. DAS ist eine one-man-show, Herr Lauterbach zeigt immer wieder dass er seine Entscheidungen nicht auf intensive Beratungen und Diskurse stützt, sondern darauf, sich Nachts Studien durchzulesen.
Manchmal ist es gar nicht schlecht, verschiedene Perspektiven auf Dinge haben zu können.
Politiker ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Politiker werden in ihr Amt berufen. Das ist vertragsmässig ein sog. "einfacher Auftrag", die jeweilien Interessen der Wähler adäquat in irgend einem politischen Gremium zu vertreten. Also kein Beruf, sondern ein Auftrag.
Gute Frage auf gutefrage!
Interessant ist auch, dass Gesundheitsminister sich nie mit Medizin oder ähnlichem vertraut gemacht haben.
Manche waren / haben Ausbildungen als Hotelfachfrauen und kennen sich somit besten im Bereich Gesundheit und Medizin aus.
Weshalb sie auch für das ganze Land entscheiden sollten ( und auch tun, so ganz real, autsch )
Klar, sie bauen sich selbst teure Lüftungsanlagen ein, aber der Rest kann ja dauer Lüften, Und falls wir frieren, just n paar Kniebeugen machen. XD
Man muss nicht " denken" können, um Beraterverträge abzuschließen, die vom Steuerzahler getragen werden. Manchmal reicht auch wenig, um viel zu ermöglichen.