Warum bekommt man vom Chef einen Anschiss wenn man sich rechtfertigt?
Natürlich muss man auch mal Kritik aushalten können. Wenn sie gerechtfertigt ist, ist es natürlich in Ordnung. Normalerweise ist unser Chef immer in Ordnung. Nur was ich nicht ganz verstehe ist, dass er da sauer wird wenn man sich auf Kritik rechtfertigen will. Da fährt er einem sofort über den Mund und es kann vorkommen, dass es einen mächtigen Anpfiff gibt. Wie seht ihr das? Findet ihr es gerechtfertigt? Seid ihr eher so, dass es euch nervt wenn sich jemand rechtfertigen will? Wenn man was falsch macht und sich dann noch rechtfertigen will ist es natürlich was anderes. Da wäre ich als Chef dann auch stinksauer. Hat man im Job wirklich nicht das Recht sich zu rechtfertigen. Man muss doch irgendwie begründen warum man das so oder so gemacht hat. Oder versteht ihr da auch die Chefs die das nervt und deshalb sauer werden?
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
13 Antworten
Ich kenne es aus eigener Erfahrung so dass Chefs manchmal einfach das Problem gelöst haben wollen und nicht noch von jedem eine Stellungnahme hören wollen. Das Kind ist da ja meist eh schon in den Brunnen gefallen.
Wenn dir aber in der Tat direkt eine Schuld zugewiesen wird hast du aus meiner Sicht auch das Recht dich dazu zu äußern.
Sollte die Schuldfrage aber egal sein weil es den Chef schlicht nicht interessiert woher der Fehler kam sondern der einfach behoben werden soll, dann kann ich auch verstehen wenn man dann keine ellenlange Stellungnahme hören will. Gibt auch Leute die dann gerne alles lang und breit erklären wollen.
Man muss natürlich schon abwägen.
Wenn bei jemandem kritisiert wird, dass er immer zu spät kommt und er ändert dies nicht, dann bräuchte ich als Chef nicht jedes Mal eine Rechtfertigung. Das würde mich nerven und ich würde wahrscheinlich ähnlich reagieren.
Oder wenn jemand permanent seine Arbeit schlecht macht oder die Arbeit schlichtweg nicht sieht. Wenn darüber bereits gesprochen wurde und sich das nicht ändert, würde ich auch keine Entschuldigungen und Ausflüchte mehr hören wollen.
Bei einer ungerechtfertigten Unterstellung sollten beide Seiten gehört werden und es muss sachlich diskutiert werden. Wenn ein Chef das nicht kann, hat er in seiner Position nichts verloren und ich würde mir einen anderen Job suchen.
Prinzipiell sollte man sich natürlich immer erklären dürfen
In der Realität gibt es aber viele Berufe, in denen einfach ein rauer Ton herrscht und es oft so stressig ist, dass gar keine Zeit für große Diskussionen ist.
Hast du beispielsweise schonmal in ner Küche gearbeitet, wenn Hochbetrieb ist? Da gibt's auch regelmäßig Anschiss, aber zum Rechtfertigen oder Erklären ist da gar keine Zeit oder würde den ganzen Betrieb nur noch mehr aufhalten-und das wiederum würde den Chef natürlich noch mehr sauer machen.
Ich würde also sagen es kommt auf die Situation an.
Wenn es in einer stressigen Situation nicht möglich ist, kann man ja in einer ruhigeren Situation nochmal darauf zu sprechen kommen.
Weil "sich rechtfertigen" gleichbedeutend mit Herausreden ist. Logisch, dass der Chef dann irgendwann mal explodiert.
Wer keinen Fehler gemacht hat, rechtfertigt sich nicht sondern stellt richtig.
Man hat aber auch schon im Kindergarten gelernt, dass man den anderen auch aussprechen lässt.
Ein Fehler ist ein Fehler, ob man jetzt gute Absichten hatte oder es absichtlich falsch gemacht hat, ändert am Fehler nichts. Es ist höchstens eine Begründung warum man es so gemacht hat. Wenn man jetzt nur darauf schaut, in Zukunft keine Fehler mehr zu machen, dann braucht man auch keine Begründung zu hören.
Hin und wieder ist es eben auch mal besser nichts zu sagen, man nimmt von einem Angestellten ja auch nicht an, dass er immer schlechte Absichten hatte. Daher kann man da auf die Rechtfertigung mal verzichten.