Warum arbeiten heute viele Leute in Leihfirmen, obwohl sie eine gute Ausbildung gemacht haben?

5 Antworten

Wenn Menschen keinen festen Arbeitsplatz finden, verdingen sie sich als Leiharbeiter - ist ja besser, als keine Arbeit... Leiharbeit kann auch eine unverbindliche Testphase sein - bewähren sich die Leiharbeiter, werden sie fest eingestellt.

Manche Leute finden es auch spannend, bei verschiedenen Firmen Erfahrungen zu sammeln oder die Möglichkeiten durchzuprobieren, denn man kommt nicht mit allen Arten von Kollegen oder Chefs aus.

Bei manchen Leiharbeitsfirmen versammelt sich auch der Abschaum - ich habe früher mal an Leiharbeiter vermietet. Darunter waren Alkoholiker, Geistesgestörte, Diebe...
Nach einem Ritual fand ich seriöse Leiharbeiter als Untermieter, die über längere Zeiträume wochentags bei mir wohnten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ste2508  15.07.2020, 20:28

Die Festanstellung versuchen die Leihfirmen durch Ablösesummen zu verhindern. Welche Firma stellt schon jemanden ein wenn sie ein paar tausend Euro Ablöse zahlen soll? Es gibt meist genügend Leute die sie umsonst einstellen können.

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Dichterseele  15.07.2020, 23:19
@Ste2508

Das ist mir neu - könnte man auch umgehen, indem man dem Arbeitnehmer erklärt, dass man ihn fest anstellt, wenn er zuvor ebi der leiharbeitsfirma kündigt.

Solche Ablösen erscheinen mir illegal -zumindest zweifelhaft.

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Ganz einfach - dass Schnelle Geld.

Ich weiß, es gibt auch Berufe als Leiharbeiter, wo man nicht gut verdient.

Ein Freund von mir hat aber mal um die 2400€ NETTO als Leiharbeiter verdient (Nachschichten usw) , konnte sich locker einen Neuwagen VW kaufen und und und...

leider wird man oft nach ca 2 Jahren entlassen. Er hat dass 3 mal mitgemacht.


Bosanac844 
Fragesteller
 15.07.2020, 19:38

OK nur ich denke mir immer hat es auch dann gelohnt die drei Jahre zu machen. Weil ich habe Angst in einer leihfirma zu arbeiten

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HamdiOsman  15.07.2020, 19:41
@Bosanac844

Bruder ich sag’s dir ehrlich ... die Wahrscheinlichkeit übernommen zu werden (FESTVERTRAG) ist heut zu Tage sehr schwierig, also wirklich sehr sehr schwer.

Schau mal, was machst du Brate, wenn du ständig Leiharbeiter bist und irgendwann mit 40/45 keinen Job hast ...

Mach lieber irgendwo eine Ausbildung, fang mit deinen 1600-1700€ an und nach und nach verdienst du auch gut und bist meistens unkündbar und hast einen sicheren Arbeitsplatz.
Schau was Corona aus der Welt gemacht hat - soviele Leiharbeiter auf Kurzarbeit oder gekündigt worden

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Da kann ich aus meinem Handwerk sprechen, Maler und Lackierer.

Schon vor 20 Jahren wurde es immer schwerer eine Festanstellung im Handwerk zu finden, alle stellten auf Leiharbeiter um. Es gab genug Arbeit - aber dennoch kaum Feststellen. Die Kollegen waren geradezu gezwungen sich einer Verleihfirma zu verschreiben um überhaupt - untertariflich bezahlte - Arbeit zu haben.

Für die Entleiher - Firma hat das viele Vorteile :

Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, man hat einen Gesellen gebucht und erscheint der nicht hat die Verleihfirma einen anderen zu stellen. Kein Problem mit Urlaubsansprüchen, kein Problem mit Kündigungsschutz, wird der Leiharbeiter nicht mehr gebraucht sagt man ihm das er Morgen wegzubleiben hat.

Die Entleiher sind dadurch flexibel, bei Auftragsspitzen werden 10-20 Leiher angefordet, ist die Baustelle fertig sind sie problemlos weg.

Die mir auf meinen Baustellen unterstellten Leiharbeiter verdienten nicht nur untertariflich für die GLEICHE Arbeit die meine festsangestellten Kollegen auf meinen Baustellen taten, sie waren auch nicht an UNSERER Leistungszulage, Zeit - bzw Quadratmeter -Akkord ect. beteiligt, es wurde ihnen nicht einmal die geleisteten Arbeitsstunden ausgezahlt. Sie mußten bei der Verleihfirma ein "Stundenkonto" auffüllen daraus sie bezahlt wurden wenn die Verleihfirma keinen Auftrag für sie hatte.

Meine letzten Jahre habe ich in der Schweiz gearbeitet, als Temporärer. Das ist auch Zeitarbeit, aber zu ganz anderen Bedingungen. Das Temporärbureau sucht Dir Leiharbeit und macht Dir Vorschläge die Du annehmen oder ablehnen kannst, Firma X zum Lohn von Y CHF oder Firma Z für den Lohn yx, aber nur drei Monate, was möchtest Du ? Zudem verdient der Temporäre in der Schwiz MINDESTENS den örtlichen Tariflohn, oft mehr. Ich wurde als temporärer Vorarbeiter gebucht und war für meine Baustellen verantwortlich, und das wurde auch von den Entleiherfirmen gut bezahlt.

In Deutschland würde ich nur dann für eine Verleihfirma arbeiten wenn ich bundesweit oder im Ausland keine Arbeit zu meinen Lohnvorstellung finden würde.

Wer mit seiner Hände ARBEIT GELD VERDIENEN möchte der sollte flexibel sein, auch räumlich. Ich bin mit 50 von Hamburg an die Schweizer Grenze gezogen mit Familie um in der gesamten Nordwest-Schweiz als Grenzgänger zu arbeiten.

Und hatte bereits zu Anfang das DOPPELTE NETTO aus zuvor in Hamburg.

Mit Wohnung in Deutschland war das SEHR rentabel.


Ste2508  15.07.2020, 20:25

Ich bin auch Maler/Lackierer und kann sagen das es in den letzten Jahren überaus leicht war eine Festanstellung zu erhalten, da fast alle Firmen Personal suchen. Ich habe Anfang des Jahres die Firma gewechselt und hätte ohne Probleme bei 4-5 Firmen anfangen können. Momentan kann man sich quasi aussuchen wo man arbeiten möchte.

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GeriDerWolf  15.07.2020, 20:32
@Ste2508

Na DAS freut mich doch zu hören Kollege !!!

Das war vor 20 Jahren in Hamburg GANZ anders. Meine damalige Firma hat 30 von 40 Kollegen entlassen, Firma wurde "Umstruktuiert" und nur wir Vorarbeiter - und die Arschkriecher - Altgesellen bekamen einen neuen Arbeitsvertrag, die normalen Kollegen sahen wir dann als Leiharbeiter wieder.

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Weil die firmen sie nicht einstellen den dan müsten sie ja auch den entsprechenden lohn bezahlen und los werden kann man sie dan auch nicht so einfach!

Ich habe früher gerne bei Leihfirmen gearbeitet, weil man einfach viel in der Welt rumkam und in unterschiedlichen Branchen vieles lernen konnte, was einem später zugute kam.

Schlecht bezahlt war es auch nicht wirklich dank Auslösung, Fahrgeld, Essenszuschuss usw. Oft genug gab es auch lukrative Übernahmeangebote von den ausleihenden Firmen, die mich sonst vermutlich nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen hätten.