Wartesemester (Wie funktioniert es)?

2 Antworten

Was ist ein Wartesemester?

Als "Wartesemester" zählt jedes Semester/Halbjahr, in welchem man nach der Hochschulzugangsberechtigung *nicht* an einer (deutschen) Hochschule eingeschrieben ist. Ob ein Studium im Ausland berechnet wird ist offenbar von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Man darf also arbeiten gehen, jobben, eine Ausbildung machen, ein FSJ durchführen, work&traveln, rumgammeln - alles, nur nicht studieren.

Wie kommt der "NC" und die Höhe der Wartesemester zustande?

Liegt auf dem Studiengang ein "NC" ist die Aufnahme abhängig davon, wie viele sich bewerben. Es steht also fest, dass ein Auswahlverfahren durchgeführt wird. Die Konkrete Note, die zur Zulassung ausreicht, ist allerdings niemals im Voraus festgelegt, sondern orientiert sich an der Anzahl der Plätze und der Anzahl der Bewerber - der klassische Verhältnis von Angebot zu Nachfrage also.

Wenn ein "NC" angegeben ist, dann gilt dieser immer nur für das vergangene Semester/die vergangenen Semester und man kann sich maximal daran orientieren. Wie es im Endeffekt aussieht, kann man erst im Nachhinein feststellen - auch die Hochschule selbst kann das nicht.

Wie werden die Studienplätze verteilt?

Meist werden 20% der Studienplätze über die Höhe der Wartesemester vergeben.

Die Wartesemesterquote wird völlig unabhängig von der "Notenquote" benutzt. Das heißt: Man kommt entweder über die Note in den Studiengang oder über die Wartesemester. (Teilweise gibt es auch noch spezielle Auswahlverfahren).

Und um beliebten Gerüchten vorzubeugen:

  • Um Wartesemester muss man sich nicht bewerben. Man sammelt automatisch welche, so lange man nach der Hochschulzugangsberechtigung *nicht* studiert.
  • Die Hochschulen führen keine Wartelisten! Wenn man einen Platz möchte, muss man sich in dem Semester bewerben, in welchem man den Platz haben möchte. Ohne Bewerbung gibt es keinen Studienplatz.
  • Durch Wartesemester verbessert sich nicht die Note! Nicht 0,1 pro Semester und auch nicht 0,2. Gar nicht. Nie.

Grundsätzluch musst du wissen, dass Wartesemester und Durchschnittsnote zwei unabhängige Quoten sind. Das heißt, in der Wartesemesterquote wird nur auf die Wartesemester geschaut, bei der Durchschnittsnote nur auf die Note.

Deswegen muss man, um einen Platz über die Wartesemester zu erhalten, auch tatsächlich die volle Anzahl haben, egal wie gut oder schlecht die Note ist. Es wird bei Gleichsstand der Wartesemester zwar noch auf die Note als zweites Entscheidungskriterien geschaut, aber grundsätzlich gehts erstmal nur um die Semester.

Die Zahl der Wartesemester steht übrigens nicht fest, da die Uni bei jedem Bewerber nochmal nachrechnet. Wenn jetzt also nur Bewerber mit ganz wenigen Wartesemestern kämen, dann würde in diesem Bewerbungsdruchlauf auch die benötigte Zahl an Wartesmestern sinken. In der Realität ist das aber gerade bei beliebten Studiengängen wie Psychologie nicht zu erwarten.

Bewerben kannst und solltest du dich aber immer. Das schadet nichts und vielleicht hast du ja mit deiner doch ganz guten Note Glück.

Beste Grüße und viel Erfolg!