Warum sind nur die aus südamerika Latinas?

4 Antworten

Das ist ja nicht so.

Sieh mal deine Frage an. Du schreibst Südamerika. Das ist in Deutschland üblich. Da wird traditionell nicht so genau hingesehen. Im Duden war bis vor wenigen Jahren auch Mexiko unter Südamerika aufgeführt.

Das gleiche passiert mit Latino oder Latina. Latino bezeichnet jemanden, der aus einem Land kommt, wo eine vom Latein abstammende Sprache gesprochen wird.

Die engere Auslegung bezieht sich auf die Kultur und bezieht Rumänien nicht rein. Das gehörte zwar zum Latinum, Rumänisch stammt vom Latein ab, aber die Kultur wechselte. Sie ist nicht mehr römisch-katholisch geprägt, wie es für Latinos eben kennzeichnend ist.

Latinos sind hauptsächlich Italiener, Spanier und Portugiesen, in gewissem Maße auch Franzosen, auch wenn Frankreich eben auch teilweise mitteleuropäische Prägung hat.

Lateinamerika heißt so, weil es Latinos besiedelten. Zunächst war der Name einfach Hispanoamerika. Über Jahrhunderte. Das bezog sich auf Spanien und Portugal. Frankreich wollte sich auch stärker vom protestantischen Norden der Engländer, Iren und Holländer in Amerika abgrenzen und es kam der Name Lateinamerika auf.

Frankreich war kein Teil Hispaniens (historisches Spanien, iberische Halbinsel), gehörte somit nicht zu Hispanoamerika (von Hispanos besiedeltes Amerika), fühlte sich aber Latino. Und das traf auch auf Spanien und Portugal zu. Deshalb der Name, der auch die französischen Inseln und Kleinstaaten der Karibik und Südamerikas miteinbezog.

Nachdem der Duden bis weit in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts geschlafen hatte und den Namen Lateinamerika nicht kannte, sondern Südamerika verwendete, ging es nun umgekehrt: Latinos waren auf einmal nur alle Lateinmamerikaner genannt, nicht aber die eigentlichen Latinos, die Amerika besiedelten. Nach Duden.

Das ist ungefähr so, wie auch jeder von Azteken redet, weil Humboldt ihnen diesen Namen gab. Die selbst waren aber Mexicas. Und das war auch, wie sie es den Spaniern sagten. Später beschrieb Humboldt sie als Azteken. Die Mexicas waren aber ein Volk, das vor den Azteken floh und sich im Mexico-Tal niederließ. Aber was solls.

Nur dass jetzt Spanier und Portugiesen keine Latinos sind, ist natürlich Quatsch. Sonst gäbe es auch kein Lateinamerika.

Und Latino ist im Spanischen eben beides: Spanier, Portugiese, Franzose, Lateinamerikaner. Man kann aber Latinoamericano als Latino abkürzen. Es gilt also für beides. Und wenn es Verwechslungsgefahr gibt, wird konkret von Latinoamericanos gesprochen. Ansonsten, wo alle gemeint sind oder etwas typisch für eine Region wäre, nur von Latinos.

Latino ist in den USA mit Hispano gleichgessetzt und meint Spanischstämmiger. Das bezieht Lateinamerika bis auf Brasilien mit ein und auch die Spanier gehören dazu.

Im Spanischen, sind Latinos eben Leute, die in Ländern wohnen, in denen romanische Sprache gesprochen werden.

Was die meisten unter Latino in Deutschland verstehen sind eigentlich Afrolatinos. Also die Nachfahren ehemaliger afrikanischer Sklaven, die sich mit den Spaniern oder Portugiesen (Latinos) vermischten.

Die Sache ist natürlich, dass Spanien auch weitere Vorfahren hat: Kelten, Iberer oder Phönizier. Die wurden in HIspanien aber zu Latinos und vereinten sich. Es war also das Ende der Kelten, Iberer und Phönizier, die im römischen Hispanien über 1000 Jahre zu Latinos wurden. Die invadierenden Mauren und Araber wurden später wieder expulsiert.

Wenn man aber so kleinkarriert ist, dann muss man auch sagen, dass viele Indigene auch keine Latinos sind. Es gibt sogar wilde Stämme, die wissen nicht mal, was in der Zivilisation passierte. So gesehen.

Latino ist für Spanier ein Teil ihrer Geschichte. Sie haben Latino-Blut, wie sie sich selbst definieren. Als Amerika erobert wurde, war das aber zunächst "Westindien" (Indianer, Indios, Westindische Inseln, Kolumbus nahm an, in Indien gelandet zu sein), dann Neuspanien, dann Hispanoamerika und schließlich Lateinamerika. Die letzten beiden Begriffe aber eben nur weil Hispanos bzw. Latinos diesen Teil Amerikas besiedelten und sich so von der kriegerischen USA distanzierten.

Auch was die Durchmischung angeht. Die ist von Land zu Land unterschiedlich. Gerade im Süden Südamerikas gibt es kaum schwarze oder indigene Bevölkerung. DIe Sklaven kamen meist in die Karibik oder nach Brasilien. Der Süden Südamerikas war fast ohne Indios, da die Inkas alle Stämme verfolgten und Argentinien und Chile leer hielten. Nur im äußersten Norden gab es von Spaniern beschütze Regionen, wie die Guaraní-Missionen.

Was von der Chose übrigblieb.
Die Italiener haben da keine Aktien drin, die Spanier und Portugiesen schon eher.
In deren Schlepptau segelten katholische Missionare mit, den Leudels die Moral beizubiegen.

Die Kirchensprache war Latein, nicht dass die Leudels auf die Idee kommen konnten, dass ihnen die Sache spanisch vorkam, hüstel.
Aus diesen kolonialen und missionarischen Zeiten blieb Lateinamerika übrig, deren Bekehrte nunmehr Latinos und Latinas benannt wurden, jedenfalls dort wo 'ne Kirche herumstand, in die Landschaft gestanzt wurde.

Weil Latino eine Kurzform des Spanischen Wortes Latinoamericano ist was auf Deutsch Lateinamerikaner heißt. Davon abgesehen das die Lateinamerikaner nicht komplett ethnische Spanier oder Portugiesen sind. Sie haben oftmals auch genug Indigene oder eben auch Afrikaner in ihrem Stammbaum vorhanden, da eben die verschiedenen Völker sich vermischten.

Auch die Spanier genauso wenig gemein mit Rumänen, Franzosen oder Italiener. Die Spanier z.B sind zu einem gewissen Anteil Mauren, Araber, Galizier und was da alles sich in Iberien rumgetummelt hat. Deshalb kann man die nicht alle als Latinos bezeichnen. Latino oder Latina ist eben ein Sammelbegriff für etwa eigenes. Ein Fanzosen oder Französin würde sowiso keiner als Latino oder Latina bezeichnen obwohl diese eine Romanische Sprache sprechen oder?

Davon Abgesehen, das ist dasselbe wie bei einem Wort Afroamerikaner das wir ebenfalls nicht für Afrikaner verwenden sondern meitens auf die USA beziehen und deren Vorfahren genauso wenig nur aus Afrika stammen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dr. oec. publ. (Volkswirtschaft)

Wir haben diese Kategorisierung, wie auch ohne nachzudenken vieles andere, von den US-Amerikanern übernommen.

Strenggenommen sind auch Rumänen Lationos/Latinas.