War die übernahme und der ausbau der macht durch die nazis legal oder nicht?

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5 Antworten

Wohl nicht legal war die Vorgehensweise, nach dem 30. Januar 1933 die Kommunisten zu verfolgen. Mehrere Tausend wurden in Schutzhaft genommen, ermordet, flohen ins Ausland oder gingen in den Untergrund. Die Nazis hatten ein Heer von 50.000 paramiltärisch ausgebildeten und ausgestatteten "Wahlkampfhelfern" (SA, SS, Stahlhelm) aufgestellt. Trotzdem wurde die KPD am 5. März 1933 mit 12,3% drittstärkste Kraft und erhielt 81 Mandate, die ihr die Nationalsozialisten allerdings entzogen, was im Rahmen der Notstandsgesetze wahrscheinlich legal war. Mit ständig neuen Notstandsgesetzen setzten die Nationalsozialisten ihre Interessen durch, das Ermächtigungsgesetz war dann das Gesetz, was die Notstandsgesetzgebung ablöste, da es alle ihre Möglichkeiten für auf Dauer enthielt. Zu dieser Zeit war lediglich die SPD noch oppositionell und stimmte als einzige Partei dagegen, ein Makel, der den Nachfolgeparteien der Konservativen und Teilen der Rechten, CDU/CSU, bis heute anhaftet. Zur Anzahl der Mandate siehe http://www.gonschior.de/weimar/Deutschland/Uebersicht_RTW.html, ansonsten ist das Deutsche Historische Museum (dhm) mit der Internetseite Lebendiges Museum Online (LeMO) immer eine Top-Adresse für Fragen aus der jüngeren deutschen Geschichte.

Ohne jetzt auf die ganzen geschichtlichen Hintergründe und Details einzugehen:

Ja, die Machtergreifung im Jahr 1933 war legal.

Aber nach der Machtübernahme wurde durch entsprechende Massnahmen und Gesetze der Unrechtsstaat installiert. Mit den bekannten Folgen.

Die Machtübernahme vom 30. Januar 1933 erfolgte nach den Ergebnissen der Reichstagswahl völlig legal! Die Nazis feierten den Tag der nationalen Erhebung und den Beginn ihrer Machtübernahme, obwohl sie mit den Deutsch-Nationalen (DNVP) mit nur 248 Mandaten von 584 Mandaten in der Minderzahl waren. A. H itler wurde von Reichspräsident Paul von Hindenburg als Reichskanzler einer Koalitionsregierung des Nationalen Zusammenschlusses vereidigt!

H itler strebte jedoch nach absoluter Regierungsgewalt, deshalb beantragte er beim Reichspräsidenten die Auflösung des Reichstages und Neuwahlen. Hindenburg entsprach H itlers Antrag und löste den Reichstag am 01. Februar 1933 auf. Die Neuwahlen wurden auf den 05. März 1933 festgelegt. Die NSDAP entfaltete nun eine gewaltige Propaganda, wobei ihr zweifelsfrei der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 sehr entgegenkam und den Grund für die Reichs-Notverordnung vom 28. Februar 1933 lieferte, die zur Abwehr staatsgefährdender Gewaltakte die Weimarer Verfassung außer Kraft setzte!

Bei den Neuwahlen vom 05. März 1933 erreichte die NSDAP 43,9%, die DNVP 8% und das Zentrum 11,2% der Stimmen. Mit 441 Mandaten übernahmen die v. g. Parteien und kleinere Mittelparteien gegen 94 Stimmen der SPD die Regierungsgewalt. Am 21. März 1933 wurde der neue Reichstag in der Potsdamer Garnisonskirche feierlich eröffnet. Am 23. März 1933 trat der Reichstag in der Berliner Kroll-Oper zusammen und verabschiedete den Tagesordnungspunkt Ermächtigungsgesetz zum Schutze von Volk und Reich. Auch diese Gesetzgebung erfolgte noch nach der Weimarer Verfassung legal! Reichspräsident Hindenburg übertrug der Regierung H itler am 24. März 1933 die Befugnis zur Gesetzgebung, mit der die Weimarer Reichsverfassung ausgehebelt und abgeschafft wurde!

Wegen der Komplexität Deiner Frage ist meine Erklärung sehr umfangreich ausgefallen. Ich hoffe aber dennoch, sie verständlich rübergebracht zu haben?

Weitere Details unter nachstehendem Link!

http://www.glasnost.de/hist/ns/nazi2.html

xXxulTIMatexXx  25.10.2010, 17:16

Kurze Anmerkung noch zu dieser wirklich guten Antwort:
A.H. wollte nach dem misslungenen Putschversuch die Demokratie mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Deswegen entschied er sich für die Legale Variante.
Er hätte ansonsten mit den vielen Mitgliedern der SA und SS auch erneut einen Putschversuch starte können ;)

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Gabi40  25.10.2010, 18:12

Danke xXxulTIMatexXx, wenn er die damaligen Möglichkeiten der Verfassung nicht genutzt hätte, wäre vermutlich alles anders gelaufen!

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Die uebernahme der Macht 1933 war legal, die NSDAP war demokratisch gewaehlt und ging einen legale Koolition mit dem Zentrum ( Damalige CSU ) des Max v. Baden ein. Somit war es eine normale Sache, jedoch spaeter folgte die illigale Gleichschaltung und das Verbot der Gewerkschaften. 1938 fuhrte man eine nach dem. Masstaeben ob das Volk mit der Aleinregierung einverstanden sei, illigale Volksbefragung durch. Wer mit NEI stimmte hatte Represalien zu fuerchten die war illegal.

Nach damaliger Gesetzeslage war die Übernahme der Macht legal. "Herr" H. hat Gesetzeslücken ausgenutzt und durch durchdachte Rethorik das Volk in einer Schwierigen Gesamtlage auf seine "Seite" ziehen können. Er wurde ja gewählt!Wenn jemand kein geregeltes Einkommen hat und es kommt ein Politiker, der Änderung verspricht und dieses Versprechen in erster Zeit auch einhält und dem Volk "Arbeit und Wohlstand" verspricht, wird er auch gewählt werden! Nicht falsch verstehen! Ich kann und will die Geschehnisse der damaligen Zeit nicht schönreden! Nur ist es so, daß ähnliches auch heute wieder passieren könnte! Je schlechter es einem Volk geht (war damals so) desto anfälliger ist es für kranke Ideologien! A. H. hat dads seinerzeit (für sich erfolgreich) ausgenutzt und ist zum Glück für uns heute lebenden Menschen gescheitert.