Wann und wo waren (die letzten) Erdbeben in Deutschland?

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Erdbeben in Deutschland / NRW, Moers, Duisburg | 08.03.2011

Erdbeben der Stärke 3,3 in Deutschland. Das Beben ereignete sich um 17:06 Uhr im Norden von Moers am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Erdbeben war auch in Duisburg, Oberhausen, Neukirchen, Ratingen, Düsseldorf und Ruhrgebiet zu spüren.

 

In Deutschland hat sich am Dienstagnachmittag ein leichtes Erdbeben ereignet. Geologen gaben einen Wert von 3,3 auf der Magnituden-Skala an. Diese Werte werden oft später korrigiert. Das Beben ereignete sich um 17:06 Uhr im Norden von Moers am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Das Epizentrum lag in einem Kilometer Tiefe. Das letzte Erdbeben dieser Stärke ereignete sich am 24. Juli 2009 und war nach Angaben des Geologischen Dienstes auf den Steinkohleabbau zurückzuführen.   Das Erdbeben wurde auch im weiteren Umkreis wahrgenommen: so wackelte die Erde auch in Duisburg, Oberhausen, Neukirchen, Düsseldorf, Mühlheim, Gelsenkirchen, Essen, Kempen, Ratingen. Schäden wurden nicht bekannt.   In der Region gibt es immer wieder leichtere Beben, die im Zusammenhang mit dem Bergbau stehen. Allein in den vergangenen drei Jahren habe es etwa ein halbes Dutzend solcher Erdstöße mit einer Stärke zwischen 3,0 und 3,3 auf der Richterskala gegeben

Ich war bei einem dabei, das war im Jahre 2005 oder 2006 in Bassum, hatte vor kurzem auch im Netz gesucht und gefunden, dass die Stärke so um 4 war. Da hat damals auch das ganze Haus gewackelt. Aber sicherlich gibt es auch neuere :-)

Zentraldeutschland weist kaum seismische Aktivität auf. Diese konzentriert sich vielmehr auf die westlichen, südlichen und östlichen Randbereiche des Landes. Über Jahrhunderte konnte eine stetige Seismizität am Nordrand der Alpen, am Bodensee, am Oberrheingraben zwischen Basel (hier forderte ein Beben der Intensität IX im Jahr 1356 300 Menschenleben und zerstörte große Teile der Stadt) und Frankfurt sowie an Mittel- und Niederrhein nordwestlich von Bonn nachgewiesen werden. Im 20. Jahrhundert zeigte besonders die Schwäbische Alb südlich von Stuttgart hohe seismische Aktivität. Im Osten trifft dies auf die Regionen um Leipzig, Gera und das Vogtland zu. Bei keinem der tektonischen Beben lag die Intensität über VIII, die maximale Magnitude wurde 1992 während eines Beben bei Roermond in den Niederlanden, welches am Niederrhein die Intensität VII erreichte, mit 5,9 gemessen.

Schwäbische Alb

Seit 1911 stellt die westliche Schwäbische Alb um Albstadt das aktivste Erdbebengebiet Mitteleuropas nördlich der Alpen dar. Die Phase erhöhter seismischer Aktivität begann im November 1911 mit einem Beben der Stärke 5,6 und setzte sich im Mai 1943 und September 1978 mit vergleichbaren Ereignissen fort. 1978 belief sich die Schadenssumme auf mehrere hundert Millionen Mark. Zu den drei stärksten Bebenereignissen mit hunderten von Nachbeben kommt eine Vielzahl schwächerer Erdstöße.
Die Schwäbische Alb liegt auf der so genannten Süddeutschen Großscholle, die das Dreieck Basel – Kassel – Regensburg umfasst und sich durch einen einheitlichen geologischen Bau der Tiefenstruktur auszeichnet. Innerhalb der Scholle gibt es eine Vielzahl in rheinischer Richtung streichender Bruchflächen und Verwerfungen, die für das heutige Bebengeschehen eine besondere Bedeutung besitzen. Aus der Orientierung der mechanischen Spannungen in der Erdkruste Mitteleuropas ergeben sich maximale Scherspannungen parallel zu dem rheinisch streichenden Bruchmuster.
Man vermutet, dass Südwestdeutschland in nordsüdlicher Richtung von zwei großen Scherzonen durchzogen wird: Die Kaiserstuhl-Scherzone verläuft auf der östlichen Seite des Oberrheingrabens vom Raum Basel über den Kaiserstuhl bis etwa Lorsch, die Albstadt-Scherzone enthält das Bebengebiet um Albstadt. Die Erdbeben in diesem Bereich führen zu Blattverschiebungen, wobei sich der westliche Teil der Scherfläche nach Süden, der östliche Teil nach Norden bewegt.
Erdbeben mit Magnituden ab 6 sind in diesem Gebiet kaum zu erwarten: Für derartige Beben würde eine zusammenhängende Bruchfläche von über zehn Quadratkilometern benötigt und eine derartig große, zur gleichen Zeit aufgespannte Scherfläche steht hier einfach nicht zur Verfügung.

Oberrheingraben

Auch die Ränder des Oberrheingrabens bewegen sich nach dem Muster einer Blattverschiebung: So wurde der Schwarzwald in den letzten 30 Millionen Jahren nach Norden, die Vogesen hingegen nach Süden verschoben. Der Oberrheingraben, ein ca. 300 Kilometer langer Grabenbruch im Grenzbereich von Deutschland und Frankreich, wird im Süden vom Schweizer Jura, im Norden vom Taunus begrenzt. Die Senkung dieser Großstruktur begann vermutlich im Alttertiär im Zusammenhang mit der alpidischen Gebirgsbildung und dauert bis heute an. Von dieser tektonischen Aktivität, die Senkungen von bis zu einem Millimeter im Jahr beinhaltet, zeugen häufige Erdbeben, die jedoch zumeist unter der Schwelle der Wahrnehmbarkeit liegen.

Vogtland

Das Vogtland ist seit dem 16. Jahrhundert seismisch durch wiederholtes Auftreten von Schwarmbeben aufgefallen. So wurden beispielsweise zwischen November 1984 und Februar 1985 mehr als 8.000 Beben registriert, von denen jedoch nur wenige fühlbar waren. Die Maximalintensität, die hier jemals dokumentiert wurde, lag bei VII.

Literatur

LEYDECKER, G. (2003): Erdbebenkatalog für die Bundesrepublik Deutschland mit Randgebieten für die Jahre 800 - 2001. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover.
SCHICK, R. (1997): Erdbeben und Vulkane. München.

                Quelle: Geographie Infothek
    Autor: Sebastian Siebert
    Verlag: Klett
    Ort: Leipzig
    Quellendatum: 2004
    Seite: <a href="http://www.klett.de" target="_blank">www.klett.de</a>
    Bearbeitungsdatum: 26.11.2009                                           Online-Link                                          

                            
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Deutschland - Heute 15.03.2015 um 04:08

Das Epizentrum lag südöstlich von Darmstadt, etwa auf halber Strecke zwischen Mühltal und Seeheim-Jugenheim (Darmstadt-Dieburg). Wie der Erdbebendienst Südwest am Morgen weiter berichtete, bebte die Erde dort genau um 4.08 Uhr mit einer Stärke von 2,5 auf der Richterskala - für genau zwei Sekunden. Zu spüren war es den Angaben wohl auf einer Fläche von zwei Quadratkilometern. Die meisten Betroffenen dürften die Erschütterung im Schlaf gar nciht bemerkt haben.

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