Wann seid ihr Kreativ?
Ich mache gerade eine ,,kreative" Ausbildung zum Grafikdesigner. Aber ich finde langsam das dies nichts mehr mit Kreativität zu tun hat. Mir macht es leider nur noch selten Spaß, weil ich langsam merke das man nicht für sich designt, sondern für andere. Und das immer. Es ist ja auch eine Dienstleistung. Ich habe mich früher dazu entschlossen diese Ausbildung zu machen, weil ich ziemlich gerne illustriere & allen möglichen kreativen Kram mache. Und das mache ich immer noch gerne, aber durch diese Ausbildung falle ich immer wieder in ein kreatives Loch. Man bekommt ständig Kritik an seinen Entwürfen & es fällt mir schwer damit umzugehen, weil meine Ideen auch vom Herzen kommen & da immer auch ein Teil von mir drin steckt. Dann haben wir immer haufenweise Projekte auf einmal & man kommt gar nicht zum atmen. Kreativität braucht Raum & Zeit. Und meiner Meinung nach kommen die Ideen nicht auf Knopfdruck & auch nicht unter Stress. Naja, ich glaube nicht das ich diesen Beruf später ausüben möchte. Eventuell als kleinen Nebenverdienst. Das wollte ich einfach mal unterschreiben. Kennt das auch jemand? Wann seid ihr kreativ? Ich danke euch.
3 Antworten
Ich kenne das und das ist der Grund, warum ich das nur nebenberuflich mache und Auftragsarbeiten stark eingeschränkt habe.
Arbeite nur noch mit einem festen Auftraggeber (ein Postkartenverlag) und mache ab und an was für Freunde. Sonst zeichne ich halt, was mir grade gefällt und lade es bei Bildagenturen hoch. Da hab ich einfach keinen Druck und es kommt trotzdem etwas Geld rein.
Ich bin eben nicht rund um die Uhr kreativ und ich finde den Prozess, bis ein Projekt fertig ist, oft anstrengend. Je nach Kunde zieht das eben ewig, bis alles passt.
Früher hab ich noch davon geträumt, hauptberuflich als Grafikerin zu arbeiten. Inzwischen bin ich doch ganz happy, dass ich diesen Weg doch nicht gegangen bin.
Ich bin gelernte Bürokauffrau. :)
Ich musste das auch erst mal lernen, mit ständigen Änderungswünschen umzugehen. Wobei mir das bei Aufträgen immer leichter fiel. Blöd war es für mich eher, wenn ganz eigene Kreationen kritisiert wurden.
Jetzt find ich es eher einfach nervig, dass man ein Projekt immer wieder anfassen muss, bis es endlich mal passt. Daher nehm ich eben eher keine Aufträge mehr an und mach lieber mein eigenes Ding.
Mit meinem Chef im Postkartenverlag komm ich sehr gut aus. Wir haben einen ähnlichen Geschmack und uns über die Jahre schon gut aufeinander eingespielt. Da macht die Zusammenarbeit schon großen Spaß.
Mit Kreativität und Schöpfergeist wird kein Geld verdient. Das gehört auch im Design nicht zur Gewinnschöpfungskette. Gerne werden in einem Projektteam kreative Ideen aufgenommen und gesammelt aber das gehört zum Brainstorming dazu. Damit gewinnst du keinen Blumentopf.
Ich erfreue mich meiner Kreativität und Spontanität im Privaten- und Freudeskreis. Und auch da musst du Leute finden, die diese Leistung zu schätzen wissen.
Danke für deine Frage, die mich wieder auf den Sachverhalt gebracht hat.
Ach ja: Kreativität weckt sich bei mir durch Problemstellungen. Es reicht dann in mich zu gehen. Ja, meinetwegen auch auf der Toilette manchmal grübel ich auch im Bett.
Also es ist jetzt eher ein neben Job (ich bin 13 und schreibe grade an einem) aber evt Bücher schreiben :)
Oh, das ist super interessant für mich. Was machst du jetzt Hauptberuflich? Wie bist du mit Kritik umgegangen? Finde das mit den Postkarten total toll. Das würde ich auch später gerne machen.
Das alles war früher auch mein Traum, aber die ständige Kritik an meinen Designs & das 100 malige ändern machen mir einfach keinen Spaß mehr! Ich mache diese Ausbildung noch bis zum Ende, aber Hauptberuflich wird es nichts für mich sein.
Danke für deine Antwort!