Verwaltung oder Lehrerin?
Ich mache momentan eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, bin im 2. Lehrjahr und müsste diese Ausbildung noch etwa 2 Jahre machen. Das Problem ist hierbei, das mich die Ausbildung überhaupt nicht erfüllt und mir das arbeiten im Büro auch keinen Spaß macht. Ich habe schon oft daran gedacht Lehrerin zu werden, mich aber vor einem Studium gedrückt. Mittlerweile denke ich jedoch, dass ich einem Studium gewachsen wäre, habe mich für ein Studium beworben und wurde auch angenommen. Grund dafür ist, dass ich schon 23 Jahre alt bin, und nicht Ausbildung und Studium hintereinander machen möchte, weil ich das Gefühl habe dass mir die Zeit davon läuft und ich auch irgendwann (mit festem Job) Kinder bekommen möchte. Die Regelstudienzeit beträgt bei einem Lehramtsstudium immerhin 5 Jahre. Gibt es hier vielleicht jemanden, der einen ähnlichen Berufswechsel hinter sich hat, und mir raten könnte, die Ausbildung zuende zu bringen, oder eben nicht? Hätte ich mit der Ausbildung vielleicht sogar mehr Qualifikationen als Lehrerin, oder wäre die Ausbildung dann „umsonst“?
Danke im Voraus.
4 Antworten
Kommt ganz darauf an. Ich habe erst die Ausbildung abgeschlossen und dann studiert. Die Ausbildung hilft mir beruflich überhaupt nicht, meine akademische Qualifikation ist einfach besser bezahlt, daher arbeite ich in meinem akademischen Beruf. Insofern könnte man meinen wäre die Ausbildung "umsonst" gewesen.
Finde ich aber nicht: Die Ausbildung hilft mir im privaten Bereich (handwerklich-technische Fähigkeiten kann man immer brauchen) und menschlich hat es mir was gebracht, weil es mich davor bewahrt so arrogant/abgehoben auf gelernte herabzublicken wie es in manchen reinen Akademikerfamilien üblich ist.
Wenn ich du wäre, würde ich zu einem Berufsberater gehen. Ich weiss nicht genau wie es in Deutschland abläuft aber in der Schweiz brauchst du zum Beispiel eine EFZ lehre ( 3 Jährig) und danach die Berufsmatura (1 jahr) und dann die Pasarelle (1) um Studieren zu können. Somit würde es in der Schweiz etwa 5 Jahre dauern. Beantwortet zwar nicht deine Frage aber geh zum berufsberater der wird dir wirklich weiterhelfen!!!
Der Lehrerjob ist sehr hart und hat eine hohe Burnout-Quote. Bei mir ist es genau umgekehrt, erst Lehramt und dann in den Öffentlichen Dienst, weil ich mich nach einer besseren Work-Life-Balance gesehnt habe.
Ich empfehle dir, weil du ja auch schon im 2. LJ bist, die Ausbildung zu beenden und DANN das Studium anzutreten, sollte es für dich dann noch interessant sein. So hättest du immer einen Back-Up-Plan, was auch mit Blick auf dein Alter sinnvoll ist. Wenn du dir irgendwann nach Studienantritt denkst (und das geht sehr vielen Lehramtsstudierenden so): "Das ist doch nichts für mich", könntest du direkt in einem Job in der Verwaltung einsteigen und würdest gutes Geld verdienen.
Du könntest als dritte Variante auch noch Verwaltungswissenschaften an der Uni studieren um mehr Möglichkeiten zu haben. Mit einem akademischem Abschluss in Verwaltungswissenschaften kônntest du auch immer noch Lehrerin werden (mit oder ohne weitere Fortbildung). Ich hab einen Magister in Verwaltungswissenschaften und habe zeitweilig als Dozent für Wirtschaftskunde und Management gearbeitet.
Verwaltungswissenschaften ermöglichen ausserhalb des öffentlichen Dienstes auch Karriere in den Bereichen Finanzen/Controlling und Management.