Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch?


28.11.2020, 02:25

und depressiv bin ich auch nicht.

7 Antworten

Es geht bei den beiden Therapieformen um etwas unterschiedliche Sichtweisen. Bei einer Verhaltenstherapie werden v.a. aktuelle Verhaltens- und Denkmuster angeschaut, die für Deine Ängste verantwortlich sind und anschließend so umgewandelt, dass sich diese Ängste reduzieren oder (manchmal) auflösen. Tiefenpsychologisch orientierte Therapie schaut mehr auf die Hintergründe in der Kindheit und die Entstehungsgeschichte Deiner Ängste.

Faktisch ist es aber so, dass die Unterschiede - zumindest bei älteren Therapeuten, die meistens mehrere Aus-/Fortbildungen haben - gar nicht so groß sind. Wichtiger ist, dass Du mit Deiner Therapeutin/Deinem Therapeuten gut klarkommst, also v.a. eine vertrauensvolle Beziehung hast.

Ob jemand missbraucht wurde oder etwas Schlimmes erlebt hat, wie Du schreibst, ist unabhängig von der Therapieform.

Es könnte allerdings sein, dass für Dich eine Traumatherapie in Frage kommt (gibt es bei beiden Therapieformen), wenn das Erlebnis im Fahrstuhl der Auslöser war.

Meine Empfehlung ist, Dich unabhängig zu machen von "Verhaltenstherapie" und "tiefenpsychologisch" und statt dessen zu schauen, welchen Eindruck Du in den Erstgesprächen bei idealerweise zwei, drei Therapeuten Du hast und welche Empfehlungen Du dort bekommst. Und wenn Du noch jemanden hättest, der eine traumatherapeutische Fortbildung hat, wäre das ideal.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren Psychol. Psychotherapeut in eigener Praxis

Bei dem, was du schilderst, würde ich dir zu einer Verhaltenstherapie raten. Leider gibt es keine Kombination aus beiden Ansätzen, sonst wäre sie immer meine erste Wahl.

Alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hundeball 
Fragesteller
 28.11.2020, 02:30

Danke.

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Leopatra  28.11.2020, 02:31
@Hundeball

Gerne! Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich auch anschreiben.

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Ich würde mit einer Verhaltenstherapie anfangen. Eventuell dann später weitermachen mit einer tiefenps. fundierten Therapie.

Wenn du allerdings schwere Panikattacken etc.. hast, solltest du begleitend dazu auch einen Psychiater aufsuchen. Manchmal hilft eine zweigleisige Behandlung: medikamentös und therapeutisch.

Hundeball 
Fragesteller
 28.11.2020, 18:03

Medikamente schließe ich komplett aus. Ich will da nicht reinrutschen.

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Bei deinen Beschwerden ist eine Verhaltenstherapie angesagt. Eine tiefenpsychologische Therapie kann die Angststörung sogar noch verstärken.

Hey,

also ich müsste zum Beispiel bei meinen Zwängen eine Verhaltenstherapie machen. Mir tut die tiefenpsychologische Therapie aber sehr sehr gut weswegen ich keine Verhaltenstherapie mache die hat mir nie etwas gebracht. Probier doch einfach mal beides aus und guck was dir lieber ist