Veranstaltungskauffrau-/fachwirtin und Tattoos, Piercings?

9 Antworten

Ganz grundsätzlich wächst die gesellschaftliche Toleranz für Tatoos und Piercings weiter. Auch in Dienstleistungsberufen sieht man immer mehr sichtbare Tattos und Piercing. So sehe ich seit ca 5 Jahren z.B. bei Kassierern im Supermarkt voll bemalte Arme oder auch Tatoos bis auf den Hals und die müssen nix mehr verdecken.  Vor 20 Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Die Veranstaltungsbranche ist auch eher locker. Ich bin zwar im Sozialwesen, wir machen aber auch viele Veranstaltungen und arbeiten oft mit Veranstaltungsagenturen zusammen. Da habe ich schon viele Mitarbeiter mit großflächigen und sichtbaren Tatoos und Piercings gesehen. Zwei Dinge sind da aber dennoch relevant. Zum einen würde schon ein Chef mit persönlichen Vorbehalten gegen Tatoos und Piercings ausreichen um dir Schierigkeiten zu machen bzw. dich nicht einzustellen, wenn du es übertreibst. Zum anderen ist das Betätigungsfeld des Unternehmens relevant. Bist du bei einem Arbeitgeber der z.B. Hochzeiten und Bankette organisiert dürfte da ein ganz anderer Dresscode bestehen wie bei einem Konzertveranstalter.

Gerade in der Veranstaltungsbranche sind mir schon einige bunte Vögel zu Gesicht gekommen, welche alles mögliche an/auf ihrem Körper hatten.

Die Krönung: Eine junge Frau mit gerade abgeschlossener Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik, welche eine Festanstellung in einem großen Theater bekommen hat. Dort arbeitet sie in einem Bereich mit ständigem Kundenkontakt.

Und das trotz Tattoos von oben bis unten (Lieblingsband, Mangas, Sprüche, kitschige Farben) und einem gepiercten Gesicht, das einem ausgekippten Besteckkasten gleicht.

Aber das dürfte wohl die größte anzunehmende Ausnahme in diesem Gewerbe sein.

Ich würde mich erst einmal ins Berufsleben hineintasten. Dann kann man immer noch das eine oder andere Loch oder Tattoo für die Ewigkeit machen lassen. Und dabei auch mal vorher beim Chef antesten, wie weit seine Toleranz reicht. Denn schließlich sollst Du ja nicht die Kunden verschrecken.

lorelai382  26.11.2017, 08:32

Beim Chef antesten?

Soll ich auch vorher fragen, ob es ok ist, schwanger zu werden etc?

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electrician  26.11.2017, 09:02
@lorelai382

OK, blöde formuliert. Also nicht "antesten" sondern "anfragen". Was die Schwangerschaft betrifft: Da greift das MuSchG.

Für Tattoos und Piercings gibt's aber keinen staatlichen Schutz vor Kündigung. Passt Du nicht mehr ins Konzept der Firma, dann sitzt Du schnell vor der Tür. Der Chef muss nicht alles dulden, wenn die Kunden sich beschweren oder abspringen.

U.u. verstoßen die Metallteile gegen die UVV und dürfen dann eh nicht während der Arbeitszeit getragen werden. Auch hier wäre ein Verstoß bei Wiederholung ein Kündigungsgrund.

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lorelai382  26.11.2017, 17:24
@electrician

Hier geht es aber um Veranstaltungskaufleute... Piercings raus zu nehmen, wenn es der Arbeitsplatz verlangt, ist etwas völlig anderes. 

Mein Körper gehört mir und mit dem mache ich, was ich will. Ob ich jetzt eben schwanger werde oder mich zu tätowiere. Da frage ich nicht um Erlaubnis. Ich würde ja stark vermuten, dass man gerade in dieser Branche gute Chancen vor dem Arbeitsgericht hätte. Es geht hier ja nicht um ein Gesichtstattoo bei einem Banker... 

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Das kann sehr unterschiedlich aufgenommen werden, wobei man hier sicher schon wesentlich toleranter als vor einigen Jahren ist. Dennoch ist so gut wie jeder Beruf mit Kundenkontakt nach wie vor schwierig.

Aber das sollte nicht entscheidend sein. Stelle Dir am Besten selber einmal die Frage, ob Du Dir überhaupt vorstellen kannst in einem Unternehmen zu arbeiten, wo Deine äußere Erscheinung über Deine Fähigkeiten gestellt wird.

Lautet Deine Antwort "Ja", dann verzichte lieber auf weitere Tattoos und Pircings.
Ist die Antwort "Nein", genieße die Freiheit, so zu leben, wie Du es möchtest.

Ich wünsche Dir bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz ganz viel Erfolg :)

Solange deine Ohren nicht handtellergroß ausgenudelt wurden, ist alles gut. Bei Tattoos kommt es für meinen Geschmack etwas darauf an. Persönlich mag ich keine menschlichen Litfaßsäulen. Ich finde, da wirkt keine Kleidung mehr. Ich habe mal das Bild einer Braut gesehen, deren Dekolleté völlig bemalt war. Ihr Kleid ging völlig unter.

Weniger ist auch beim Tattoothema mehr.

Und wie dein potenzieller Chef es mal findet, wird er dir schon sagen.

Ich denke, das kann man nicht so verallgemeinern, denn es hängt unter anderem von der Einstellung des Arbeitgebers zu solchen körperlichen Verschönerungen ab, Und mit Sicherheit auch von der Zielrichtung des Unternehmens.

Ein Unternehmen für Hochzeitsplanung und gediegene Veranstaltungen wird sicherlich ganz anders darauf reagieren als ein Veranstalter für Rockfestivals.