Van der Waals Kräfte und Rohöl
Also eigentlich mag ich Chemie ja schon, aber meine Lehrerin gab mir und meiner Klasse die Tage so ein paar Aufgaben xD und ich weiß mit der einen irgendwie Nichts anzufangen.
Es geht um Van-der Waals Kräfte ... Also das das halt schwache Kräfte sind, die zwischen Molekülen herrschen weiß ich auch... Und auch, dass mit der Zunahme der Größe des Moleküls die Siedetemperatur...irgendwie auch durch die Van der Waals Kräfte steigt.... naja egal alles Banane, zur Aufgabe die, bei der ich einfach NICHT weiß, was sie von mir verlangt:
"Begründen Sie unter Nutzung ihrer Kenntnisse über Van- der Waals Kräfte die Notwendigkeit der Vakuum Destillation!"
Also ich hab mir überlegt: Bei der Vakuumdestillation wird ja der Druck verringert... Und da geringerer Druck herrscht, ist es klar, dass z.B. das Rohöl schneller anfängt zu kochen und man früher mit der Destillation beginnen kann. Aber was hat das denn nun mit den Van der Waals Kräften zu tun? <__< ich bin ratlos :D
Danke im Vorraus :)
Sentoumaru
2 Antworten
Die Destillation unter Vakuum kann bei geringeren Temperaturen erfolgen. Zunächst wird das Rohöl unter Atmosphärendruck destilliert. Der Rückstand wird dann einer Vakuumdestillation unterzogen, um nicht zu stark erhitzen zu müssen (der Zusammenhang zwischen Siedepunkt, van-der-Waals-Kräften und Kettenlänge ist Dir ja geläufig !?!) ...was sonst passieren würde, findest Du unter dem Stichwort Cracken.
Das Destillat (bzw. genauer die einzelnen Fraktionen, die aus den verschiedenen Böden entnommen werden) wird nicht nochmal destilliert, sondern der Rückstand, also das, was im Sumpf zurückbleibt - also nicht abdestilliert werden konnte!
Nicht viel. Der hohe Siedepunkt längerkettiger Kohlkenwasserstoffe ist weniger auf die wachsenden (sehr schwachen) Van der Waals Kräfte zurückzuführen als vielmehr auf die Molekülmasse und vor allem die räumliche Verschränkung großer Molekülketten. Banal ausgedrückt: Sie verhaspeln sich und können deswegen schlecht in die Gasphase übergehen. Erhitzt man sie, wird dieser Effekt noch verstärkt. Man würde sie bei hohen Temperaturen eher verbacken als destillieren. Sie brennen quasi an.
ja aber ich soll ja auf die aufgabe eingehen :(
was würdest DU denn da hinschreiben=
Ich würde schreiben, was die Lehrerin lesen will, also sind die V.d.W. Kräfte ausschlaggebend. Tatsächlich spielen sie bei höheren Temperaturen aber keine Rolle mehr. Die kinetische Energie der Moleküle ist hier um einige Zehnerpotenzen höher als alles, was V.d.W. Kräfte an Bindungsenergie aufbringen können. Du wirst ja klug genug sein, mit der Lehrerin deswegen nicht zu streiten (zumindest nicht, ohne dich zuvor auch aus anderen Quellen kundig zu machen).
Natürlich sind es die van-der-Waals-Kräfte, die den höheren Siedepunkt längerkettiger Alkane bewirken. Durch welche anderen Kräfte sollte denn sonst der höhere Siedepunkt erklärt werden? Polare Wechselwirkungen sind wohl ausgeschlossen!
Du meinst allen ernstes z.B. Naphthalin habe aus sterischen Gründen einen höheren Siedepunkt, als Benzol?!?!?
Oder Ethan, als Methan?
Wenn Deine Aussage stimmen würde, dass aufgrund der stärkeren Bewegungen bei hohen Temperaturen die Moleküle sich stärker "verhaken", die van-der-Waals-Kräfte aber bei weitem nicht ausreichen würden, um einen Übergang in die Gasphase zu verhindern, würde ein langkettiges Alkan ja eher bei Raumtemperatur sieden, während es bei hohen Temperaturen am Sieden gehindert wird. ...ist nicht wirklich schlüssig, oder?
...nebenbei, bei höheren Temperaturen "verbacken" die Alkane nicht, sondern es finden Crack-Reaktionen statt.
ja es war doch so, dass umso mehr C Atome es gibt in einem Alkan --> ist die Siedetemperatur höher
umso mehr seitenketten mit alky resten --> sinkt die Siedetemperatur
Also ist es so das das Rohöl erstmal destilliert wird also...ich denke da an fraktionelle Destillation... dann hat man doch aber ein Destillat...sagen wir Leichtbenzin oder Kerosin....und das wird dann nochmal vakuumdestiiliert????