Untergang des Oströmischen Reiches?!?!?!?

4 Antworten

Du hast in Deiner Frage "Untergang des oströmischen Reiches" ja schon klar definiert, daß Du genau darüber berichten bzw. schreiben möchtest? Die Bezeichnungen "Byzantinisches Reich" und "Oströmisches Reich" sind identisch!

Doch bevor Du über den Untergang des o. g. Reiches recherchierst, solltest Du dessen Vorgeschichte und Entwicklung zum mächtigsten Reich der Antike einer näheren Betrachtung unterziehen. Im Jahr 323 wurde Konstantin I. nach vielen Kriegen gegen Gegenkaiser- und Mitregenten alleiniger Herrscher über ein Riesenreich vom Atlantik bis nach Vorderasien und vom Hadrianswall in Britannien bis zum Atlasgebirge in Nordafrika, mit dem Mittelmeer als römischem Binnenmeer. Im Jahr 326 verließ Konstantin I. Rom und verlegte die Hauptstadt seines Reiches nach Byzantion, einer seit 660 v. Chr. bestehenden Kolonie dorischer Griechen im Bereich des heutigen Istanbul. Die inopffizielle Bezeichnung byzantinisches Reich ist auf d. g. griechischen Einfluß zurückzuführen! Am 11. Mai 330 begann mit den Einweihungsfeierlichkeiten des neuen Rom die über 1123 Jahre währende Geschichte Konstantinopels als Hauptstadt des oströmischen (byzantinischen) Reiches! Konstantin I. (der Große) etablierte das Christentum im oströmischen Reich und starb am Pfingstfest 337 mit Taufe auf dem Sterbebett!

Im Jahr 395 n. Chr. fand die endgültige Reichsteilung in das ost- u. weströmische Reich statt. Kaiser Theodosius I. (392 - 395), herrschte als letzter Kaiser über das gesamte römische Reich. Sein Todestag am 17.Januar 395, markiert für viele Historiker das Ende der Antike und den Beginn des Mittelalters. Theodosius Söhne Arkadios (395 - 408) werden Kaiser des oströmischen- und Honorius (395 - 423) des weströmischen Reichsteiles. Die Kriegszüge der Westgoten unter Alarich, der Hunneneinfall- und die spätere Plünderung Roms durch die Vandalen kennzeichneten nun den weströmischen Zerfallsprozess, welcher mit der Abdankung des letzten Kaisers Romulus Augustulus im Jahr 476 besiegelt wurde!

Unter der Herrschaft des Kaisers Justinian, (527 - 565) erlebte das oströmische Reich nun seine höchste Blüte. Unter seiner Führung und der maßgeblichen Hilfe seines brillanten Feldherrn Belisar gelang die Rückeroberung weiter Gebiete des ehemals römischen Imperiums. Unter Justinian erreichte das römisch-byzantinische Reich seine größte Ausdehnung! Mit der neuen Religion Islam begann Ende 634 die arabische Expansion, infolgedessen das byzantinische Reich bis zum Ende des 7. Jahrhunderts etwa 2/3 seines ursprünglichen Territoriums und die Hälfte seiner Menschen verlor. Allein Konstantinopel überlebte eine 5jährige Belagerung durch die Vernichtung der arabischen Flotte. Das byzantinische Reich widerstand damit dem islamisch-arabischen Ansturm und bewahrte von nun an als Bollwerk gegen den Islam die christlich-kulturellen Werte Europas. Ab 1071 setzte jedoch auch im byzantinischen Reich der systhematisiche Zerfallsprozess ein. Durch Verrat eines kaiserlichen Feldherrn wurde der byzantinische Kaiser "Romanos IV. Diogenes am 26. August 1071" durch die türkischen Seldschuken unter Alp Arslan vernichtend geschlagen. Diese Schlacht spielte eine entscheidende Rolle für den zeitweiligen Zusammenbruch der byzantinischen Widerstandsfähigkeit und leitete mit der Einwanderung zahlreicher Oghusen/Türkmenen die türkische Ansiedlung in Anatolien ein. Das endgültige Ende des byzantinischen Reiches wurde nach 53tägiger Belagerung Konstantinopels am 29.Mai 1453 durch die Eroberung Konstantinopels durch die Türken unter Sultan Mehmed II. besiegelt. Weitere Details unter nachstehendem Link oder per Google. Viel Erfolg!

http://www.messala.de/byzantinisches-reich.htm

KHLange  30.04.2012, 13:40

Man kann auch in einer solchen umfangreichen Antwort nicht alle Aspekte berücksichtigen, man sollte aber auch die unglückselige, weil nur auf den kurzlebigen Teilerfolg bedachte Rolle der Serenissima, nämlich Venedigs hervorheben, die in Verbindung mit dem Papsttum beim Vierten Kreuzzug die unentschuldbare Dummheit vollbracht hatte, diesen nach Konstantinopel umzuleiten und mit Errichtung des kurzlebigen Lateinischen Kaiserreiches dieses starke Bollwerk Europas nicht nur entscheidend zu schächen, sondern es sogar zu einem Brückenkopf osmainischer Expansion für Jahrhunderte werden zu lassen. Die Folgen prägen Europa bis heute.

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Gabi40  30.04.2012, 14:56
@KHLange

Lieber KH, vielen herzlichen Dank für Deine Ergänzug! Ja, mir ist diese unglückselige Rolle vor allem Venedigs, die sich ja derzeit sehr gerne die Rosinen rauspickten, schon bekannt. Meine Antwort war mir allerdings schon viel zu lang geraten was wohl bewirkt, daß viele Fragesteller damit eindeutig überfordert sind! LG G

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Der Untergang Ostroms zog sich über sehr lange Zeit, nämlich von 602 - 1453. Im Jahre 602 wurde der oströmische Kaiser Maurikios ermordet und sein Mörder Phokas bestieg den Thron. Von da ab gab es keine ehrenwerete Kaiser mehr, die über Byzanz hinaus großräumig anerkannt wurden. Deshalb spricht man ab diesem Zeitpunkt nur noch von dem Byzantinischen Reich und nicht mehr vom Oströmischen Reich. Das Reich, wurde immer weiter geschwächt, bis Konstantinopel bekanntlich 1453 durch einen Angriff der Türken untergegangen ist. Aber bereits lange vorher im Jahre 1204 war das "Reich" so schwach, dass Konstantinopel nicht einmal einen Angriff der Kreuzfahrer abwenden konnte. Diese plünderten die Stadt, die hernach so arm war, dass die Schwächung noch weiter voranschritt.

cool halte grade auch eine GFS über Rom ; )

Der Untergang Ostroms zog sich über sehr lange Zeit, nämlich von 602 - 1453. Im Jahre 602 wurde der oströmische Kaiser Maurikios ermordet und sein Mörder Phokas bestieg den Thron. Von da ab gab es keine mit Ehre gewertete Kaiser mehr, die über Byzanz hinaus großräumig anerkannt wurden. Deshalb spricht man ab diesem Zeitpunkt nur noch von dem Byzantinischen Reich und nicht mehr vom Oströmischen Reich.

Für alle, die nochmal auf diese Frage stoßen oder ein ähnliche Frage oder Referat vor der Brust haben: Es lohnt sich mal nach dem Stichwort "Spätantike" zu googlen. In der Wikipedia gibt es dazu auch einen brauchbaren Eintrag, der zumindest einen kurzen Einblick zum Thema gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A4tantike - Die Frage nach Definition und Wesen der Spätantike ist nämlich mehr oder weniger der aktuelle Stand der Debatte rund um den Untergang des Oströmischen Reichs und der Transformation der Antike Richtung Mittelalter. Mit so einem Thema kann man dann bei einem Geschichtsreferat schon mal schön auftrumpfen. ;)