Unsere neue Kollegin weint ständig. Was tun?
Guten Morgen,
momentan sind wir im Büro ziemlich mit unserem Latein am Ende. Wir haben seit Anfang des Jahres eine neue Kollegin (26), die wirklich bald jede Woche in Tränen ausbricht, wegen banalen Kleinigkeit. Beispielsweise kam letzte Woche von einer anderen Abteilung eine Rundmail, mit dem Hinweis, dass wir bei drei Sendungen einen Fehler gemacht haben. Daraufhin brach sie in Tränen aus, weil die Fehler von ihr waren, dabei war die Mail nicht böse geschrieben, sondern ging an uns alle. Niemand wurde namentlich genannt.
Wir vermuten dass sie sehr selbstkritisch ist, denn wenn sie mal einen Fehler macht, zieht sie das sofort steil hinunter. Wir sprechen ihr dann immer gut zu und sagen dann, dass wir alle Fehler machen (es sind auch meistens keine dramatischen Fehler, nichts was sich nicht beheben lässt), aber es zieht sie dann wirklich den ganzen Tag hinunter und die Stimmung kippt im Büro spürbar ins negative.
Wir haben sie nach ihrer letzten "Heulattacke" dann auch zur Seite genommen und ihr gesagt, dass sie sich nicht so hinunterziehen braucht. Sie macht ihre Arbeit gut, aber da meinte Sie zu uns, sie hätte Angst, wir vertrauen ihr nicht mehr. Wenn wir das nicht tun würde, würden wir ihr keine Arbeit auf den Tisch legen! Wir möchten auch nicht zum Chef gehen und sie anschwärzen. Im Großen und Ganzen kommen wir sehr gut mit ihr klar, machen viele Witze, sie lacht viel mit uns. Aber auf der anderen Seite sind da diese Heulattacken, die wirklich so plötzlich kommen, dass wir alle total aus den Wolken fallen und nicht wissen, was wir noch machen sollen?
Wie sollen wir mit einer solchen Kollegin umgehen? Was kann man noch tun, damit sie sich aufgehoben fühlt?
8 Antworten
Leider weiß man ja nicht genau warum sie weint. Es kann sein, dass sie wirklich extrem Angst um ihren Job hat. Dann würde der Zuspruch tatsächlich helfen, mit der Zeit würde sie selbstsicherer werden und sich alles bessern.
Manchmal ist Weinen aber auch bloß eine gelernte Strategie um mit Stress umzugehen. Mal davon abgesehen dass Stresshormone über die Tränen ausgeschwemmt werden, bekommt sie so einen riesen Haufen zusätzlicher Aufmerksamkeit und Zuneigung. Habe das schon öfter bei Frauen beobachtet. Das ist dann einfach ein Teil ihres sozialen Umgangs mit anderen weil Tränen enorm gut ziehen um von anderen postitv behandelt zu werden. Da ist der "Fehltritt" schnell vergessen.
Wie dem auch sei - wenn es dauerhaft nicht besser wird ist sie selbst in der Verpflichtung was zu ändern. Falls sie wirklich so extreme Existenzängste hat sollte sie sich professionelle Hilfe suchen und daran arbeiten. Was ihr tun könnt ist wohl nur ihr zu sagen, dass Weinen nichts ist, das regelmäßig an den Arbeitsplatz gehört. Das ist einfach nur unseriös, macht jegliche Aufstiegschancen für sie selbst zunichte (wer möchte schon eine heulende Chefin) und ist schlecht für's Team.
Ihr werdet euch das noch eine Zeitlang anschauen und sie immer wieder trösten. Aber irgendwann kippt die Stimmung, dann werdet ihr genervt sein und zwar verständlicherweise. Sie muss sich professionelle Hilfe holen, sie scheint sehr unreif zu sein.
Eure Kollegin ist wahrscheinlich von Natur aus nah ans Wasser gebaut.Bezieht auch wohl alles auf sich selbst,auch wenn es nicht so ist und ist total unsicher.Solche Menschen gibt es.
Toll finde ich von euch,dass es euch nicht egal ist was die Kollegin denkt und empfindet.Das ist heute auch nicht mehr selbstverständlich.Ihr würde ich sagen,freu dich wirklich,dass du solche Arbeitskollegen hast.
Aber nun zum Problem.
Ihr werdet die Dame nicht mehr ändern,ich denke einfach,das ist ihr naturell.
Macht weiter wie bisher,baut sie auf und seit nett.Irgendwann ,vielleicht ,fühlt sie sich so sicher,dass auch die Weinattacken ausbleiben.
Sie ist psychisch krank und braucht professionelle Hilfe/Therapie. Depressiv oder bipolare Störung. https://de.wikipedia.org/wiki/Bipolare_St%C3%B6rung würde ich als begabter Hobby-Psychologe sagen ohne sie zu kennen.
Diagnosen dürfen ohnehin nur Experten stellen, genauso wie Therapien durchführen.
Ist sie noch in der Probezeit?
Sie ist jung, das ist einer ihrer ersten Jobs, da hat man noch richtige Existenzängste und bewertet alles über.
Ihr macht das schon richtig mit dem gut Zureden.
Nach der Probezeit mal freundschaftlich ansprechen "Na, jetzt kannst du dich aber entspannen!"
Und das solltest du als Hobbypsychologe lassen.
Bipolarität äußert sich völlig anders und hat vorallem auch physische Ursachen. Genau wie eine Depression.
Solche Diagnosen bitte lassen. Das ist ziemlich gefährlich, vorallem weil es auch unter den Außenstehenden, Ihren Kollegen, falsche Vorurteile schüren kann.
Nicht jedes Labile Gemüt ist krank. Dafür könnte man jedem Menschen, auch dir oder mir eine Borderlinepersönlichkeitsstörung andichten, so man denn will.
Darum bitte keine Diagnosen über GF.